Najo, dass der Staat nicht heute bekannt gibt, wie und mit wieviel er bei der HRE einsteigt hatte ich schon fast befürchtet, da ja in den letzten Tagen eine Kurserholung auszumachen war und dieses konträr zu den Plänen des Bundes läuft. Also bremsen wir mal den ganzen Vorgang und lassen alle ein bischen länger zappeln, obwohl jeder Fachmann mittlerweile davon abrät, die Entscheidung über die Zukunft der HRE länger hinauszuschieben...Tja, wenn "Neosozialisten" an den Schalthebeln für die Wirtschaft sitzen, dann darf man halt nichts anderes erwarten.
Interessant sind die Pläne von HRE und COBA. Wusstet Ihr, dass die Schwester von HRE-Boss Wieandt mit dem Boss der COBA verheiratet ist, also somit sein Schwager ist?? Jetzt scheinen die beiden einen Plan für eine "Bad-Bank" ausgetüftelt zu haben..so berichtet es Reuters, guckst Du hier :).
Commerzbank erwägt gemeinsame Bad Bank mit Hypo Real Estate
Das Ringen um das beste Bad-Bank-Konzept ist um einen Krisenplan reicher: Der Nachrichtenagentur Reuters zufolge erwägen Commerzbank und Hypo Real Estate eine gemeinsame Abwicklungsstelle für faule Kredite. Die Regierung soll eingeweiht sein, will die Meldung aber weder dementieren noch bestätigen.
Frankfurt am Main - Die Commerzbank prüft offenbar die Auslagerung von mehreren Milliarden Euro an riskanten Papieren ihrer Tochter Eurohypo in eine Bad Bank. Das berichtet die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf mehrere Insider.
DDP
Commerzbank-Logo in Frankfurt: Berichte über Bad-Bank-Überlegungen
Das mit hohen Abschreibungen kämpfende Institut soll dabei auch ein gemeinsames Vorgehen mit der angeschlagenen Immobilienbank Hypo Real Estate (HRE) in Erwägung ziehen. "Es wird im kleinsten Kreis sondiert, ob man sich an einer Bad-Bank-Lösung für die Hypo Real Estate beteiligt", sagte ein Insider. Die krisengeplagte HRE-Tochter Depfa habe in etwa die gleiche Portfoliostruktur wie die Eurohypo, wodurch sich hohe Synergien erzeugen lassen könnten.
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Commerzbank Hypo Real Estate Bundesverbands deutscher Banken Bad Bank Martin Blessing
zu SPIEGEL WISSEN Überlegungen über ein gemeinsames Vorgehen von HRE und Commerzbank sollen mit der Bundesregierung abgestimmt sein. Die Commerzbank und die Bundesregierung haben die Meldung gegenüber SPIEGEL ONLINE weder bestätigt noch dementiert.
Die Überlegungen, eine gemeinsame Bad Bank zu schaffen, widersprechen den Einschätzungen vieler Ökonomen, Finanzexperten sind bislang eher davon ausgegangen, dass jedes Institut bei Bedarf eine eigene Bad Bank schaffen wird.
In der vergangenen Woche hatten allerdings schon die "Financial Times Deutschland" und Reuters von einem Arbeitspapier des Bundesverbands deutscher Banken (BdB) berichtet, in dem die deutschen Privatbanken eine mit Staatsgarantien ausgestattete gemeinsame Abwicklungsstelle vorgeschlagen.
Bei einer klassischen Bad Bank parkt ein Institut seine faulen Kredite an einem zentralen Ort und muss diese dadurch vorerst nicht in der Bilanz abschreiben. Sinn dieses Konstrukts ist es, die derzeit wertlosen Papiere zu einem späteren Zeitpunkt gegebenenfalls wieder mit Gewinn verkaufen zu können.
Die Bundesregierung debattiert derzeit über eine solche Bad-Bank-Lösung. Die genauen Konditionen stehen allerdings noch nicht fest. Unklar ist beispielsweise noch, inwieweit der Staat dafür einsteht, dass ausgelagerte Papiere zu einem späteren Zeitpunkt doch noch abgeschrieben werden müssen.
Das Konzept einer institutsübergreifenden Bad Bank dürfte zudem erst akut werden, wenn geklärt ist, was mit der HRE geschehen soll. Derzeit wird über eine Verstaatlichung des Immobilienfinanzierers diskutiert - konkrete Beschlüsse allerdings schiebt die Regierung weiter vor sich her. Erst am Mittwochmittag war eine HRE-Lösung erneut verschoben worden, offenbar unter anderem weil Innenminister Wolfgang Schäuble (CDU) den aktuellen Rettungsplan in Teilen für verfassungswidrig hält.
Dabei drängt die Zeit. Die HRE musste wegen Schwierigkeiten ihrer Tochter Depfa bereits mit fast hundert Milliarden Euro vom Staat und anderen Banken gestützt werden, um einen Kollaps zu verhindern. Auch bei der Commerzbank hat der Bund inzwischen viel mitzureden. Die zweitgrößte deutsche Bank bekam vom Staat bereits mehr als 18 Milliarden Euro frisches Kapital sowie 15 Milliarden Euro Garantien. Der Staat wird sich im Gegenzug mit 25 Prozent plus einer Aktie an dem Geldhaus beteiligen.
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Neuester: Gestern 18:13 Uhr
von Adran
Die Auslagerung von Wertpapieren des Staats- und Immobilienfinanzierers Eurohypo, die derzeit besonders unter Druck stehen und zu Abschreibungen in der Commerzbank-Bilanz führen, haben Insidern zufolge hohe Priorität für Martin Blessing. Angeblich hat der Bankchef sogar schon Berater von McKinsey engagiert, die das Geschäft neu organisieren sollen. "Wenn Blessing die Papiere nicht loswird, dann bekommt er die Bank nicht mehr richtig auf die Beine", zitiert Reuters einen Insider.
Analysten sehen in der Eurohypo eines der größten Risiken für die Commerzbank - neben der Integration der kürzlich gekauften Dresdner Bank, die stark am Kapitalmarkt engagiert ist. Die Eurohypo hat nach eigenen Angaben ein Kreditportfolio von über 200 Milliarden Euro, etwa die Hälfte davon sind Staatsfinanzierungen.
Vor allem Staatsanleihen bereiteten der Bank zurzeit Kopfschmerzen, hieß es in den Kreisen. Die Bonitätsnoten einzelner Länder wie Spanien oder Russland wurden von Ratingagenturen herabgestuft, Irland könnte bald folgen. Das hat zur Folge, dass derzeit die Kurse für Anleihen solcher Länder in den Keller rauschen, was wiederum zu Abschreibungen in den Bankbilanzen führt.
ssu/Reuters
www.spiegel.de/wirtschaft/0%2C1518%2C605578%2C00.html