Habe das Gefühl, W. Duisenberg kümmert sich

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Kabler:

Habe das Gefühl, W. Duisenberg kümmert sich

 
22.06.01 14:24
herzlich wenig um die Konsumentenstimmung...

Ob die Konkjunktur kippt ist zu 85% eine Frage der Psyche und der politischen Führung. Doch leider fehlt meiner Meinung nach diese in Europa.

Langsam ist das Glas leer, immer mehr Stellen werden abgebaut, Firmen die vor dem Konkurs stehen, Inserate die abnehmen und meiner Ansicht nach das wichtigste oder eben schlimmste, die Zinsen bleiben oben!! Gesamteuropäisch befinden wir uns langsam in einem tiefen depressiven Szenario.. Erst sank das Stimmungsbarometer oder besser ist immernoch am Sinken und dann wurden die Wachstumsprognosen drastisch nach unten korrigiert. Letztes Bsp. die Studie des Kiele Institut für Weltwirtschaft die etwa für Deutschland nicht wie vorgesehen mit einem BIP von 2.1% rechnet, sondern nur noch mit 1.3%. Und die Zinsen bleiben oben...Neu rennt jetzt auch noch die Inflation davon, im Mai stand die Rate bei 3.4% (Gesamteuropäisch). Wenn man dies mit der vorgesehenen 2% Geschwindigkeitslimite der Zentralbank vergleicht ist das wie Tempo 100 innerorts...

Mathematisch gesehen, hängt die Konjunktur in erster Linie an den Ausgaben des Staats und der privaten Haushalte. Sie machen ca. 60% des BIP aus. Die Konjunktur ist also im wesentlichen Hausgemacht...Also man kann mit folgenden Mitteln den Konsum anregen: mehr Staatsaugaben, Steuern senken und zu guter letzt natürlich die Zinsen senken!! Was passiert?? Nichts...In den USA arbeiten W. Bush und A. Greenspan wenigstens gut zusammen und kurbeln dadurch die Wirtschaft wieder an. Die Botschaft die diese zwei Herren weitergeben lautet für mich: "Es kümmert sich jemand um die Konjunktur und um MEINEN Job"

In Europa kümmert sich niemand. Wim ist weiterhin stolz darauf, dass er sich kraft Auftrag und Arbeitsvertrag weder politisch noch privat Themen wie Jobs Arbeitseinkommen, Privatkonsum widmen tut.

Lieber schreibt er Monatsberichte die wie weltfremde Protokolle erscheinen. Wie im Mai das Hauptkapital: "Gestaltungsrahmen und Instrumentarium der monetären Analyse"

Mensch Wim unternimm doch langsam etwas...sonst geht die Konjunktur in Europa bergab oder besser noch tiefer ins Tal.



kabler
Kabler:

Bitte holt den Wim weg von der Erde...

 
22.06.01 14:41
www.boersenwitzpic.purespace.de/comic1/comic.html
Roland:

Europa und die USA

 
22.06.01 14:45
Ich kann Deinen Frust gut verstehen, aber dennoch muß ich Dir, zumindestens in einigen Punkten, widersprechen:

1.) Zum einen beschwerst Du Dich, daß die Inflation zunimmt, auf der anderen Seite beklagst Du Dich, das die Zinsen von der EZB nicht gesenkt worden sind. Gleichzeitig forderst Du aber, daß die Staatsausgaben steigen sollen, Steuern gesenkt werden und die Zinsen noch dazu. Wozu führt das wohl? Richtig! Zu einer sich verschärfenden Inflation! Und wenn es eine Konjunkturbremse gibt, dann ist es die Inflation! Bedenke dies bitte mal!

2.) Mit der guten Zusammenarbeit von Greenspan und Bush meinst Du im wesentlichen wahrscheinlich die Steuersenkenungen. Gut! Aber von den Steuersenkungen profitieren im wesentlichen nur diejenigen, die sowieso schon besser gestellt sind. Grade diejenigen, die wenig bzw. mäßig verdienen, profitieren von der Steuersenkung überhaupt nicht (abgesehen von den wirklich Armen). Unter einem Jahresgehalt von $45.000 passiert steuerlich NICHTS! Grade die, die also vielleicht durch privaten Konsum für wirtschftliche Impulse sorgen könnten, werden überhaupt nicht mit Begünstigungen bedacht. Von daher ist die Sinnhaftigkeit der Steuersenkung in Frage zu stellen.
Steuersenkungen gab es zudem in den lezten zwanzig Jahren in den USA zweimal. Beide wurden zum größten Teil schon im darauf folgenden Jahr wieder zurück genommen, einmal unter Reagan, dann unter Bush sen. Sie wurden von den wirtschaftlichen Realitäten halt sehr schnell wieder eingeholt. Und Bush jun. wird es hier genauso ergehen.
Und grade die FED ist, zumindestens bis jetzt, das Paradebeispiel, das Zinssenkungen alleine nicht ausreichen, um die Wirtschaft wieder in Gang zu bringen. Gestern gab es bereits zwei Threads, die diese Problematik beleuchtet haben, von daher möchte ich an dieser Stelle nicht nochmal darauf eingehen.
Kabler:

Das alle dieses Faktoren nicht eingesetzt werden

 
22.06.01 15:02
können ist mir klar, nur habe ich das Gefühl Hr. Duisenberg habe sich zu lange Zeit gelassen...die Inflations Gefahr in diesem Ausmass besteht noch nicht seit langem...

Meines Wissens werden in den USA auch leute mit einem Einkommen unter USD 45'000.-- begünstigt und zwar rund USD 300.-- pro Kopf, ist nicht gerade ein Haufen Geld doch bei einem 2 oder 3 Köpfe Haushalt kommt schon noch was zusammen..insgesamt werden rund 150 Mrd. USD Steuern zurückvergütet...was doch einen Anteil von ca. 3% am amerikanischen BIP ist.

Also das ist doch ein guter Input, oder!!??
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