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Unsicherheit an den Aktienmärkten hält an
Gleich mehrere Faktoren belasten gegenwärtig die Aktienmärkte in den USA und Europa. Neben der angespannten politischen Lage in Nahost sind es vor allem Unternehmens-nachrichten, die auf die Börsenstimmung drücken. Firmenpleiten und Meldungen über vermehrt auftretende Bilanzmanipulationen belasten die Aktienmärkte ebenso wie Quartalsergebnisse, die häufig hinter den Erwartungen der Finanzanalysten zurück blieben. Auch bei den Ausblicken zum weiteren Geschäftsverlauf geben sich viele Unternehmen – insbesondere aus dem Technologiebereich noch zurückhaltend. Alles in allem kein gutes Klima für kurzfristig motivierte Aktienanleger, zumal ein Blick auf die durchschnittlichen Kurs-Gewinn-Verhältnisse (KGV) der beiden Indizes S+P 500 und Euro Stoxx 50 verdeutlicht, dass Aktien im Vergleich zu früheren Jahren nicht gerade günstig bewertet sind. Der S+P 500 weist derzeit ein durchschnittliches KGV von rund 24 für das Jahr 2002 aus und 21 für das nächste Jahr. Beim Euro Stoxx 50 sieht es nur geringfügig besser aus – etwa 22 für das laufende Jahr und 18 für das Jahr 2003.
Technologiewerte aus Europa und den USA gehörten erneut zu den größten Verlierern an den Aktienbörsen. Da konnte auch das unerwartet hohe Wachstum des US-Bruttoinlandsprodukts (BIP) im ersten Quartal 2002 nur wenig helfen. Etliche Unternehmen konnten weder mit ihren Quartalsergebnissen noch mit ihren Geschäftsausblicken überzeugen. Hinzu kam, dass die kürzlich eingeleiteten Untersuchungen der US-Behörden in Bezug auf das Verhalten von Investmentbanken bei verschiedenen Aktien-Empfehlungen die sowieso trübe Stimmung noch verschlechterten. Parallel zu den US-Börsen verzeichneten die europäischen Aktienmärkte die stärksten Verluste seit langer Zeit. Besonders die unerwartete Eintrübung des Ifo-Geschäftsklimaindexes für den Monat April, welcher in den zurückliegenden Monaten jeweils deutlich gestiegen war, veranlasst viele Marktteilnehmer sich von ihren Akteinbeständen zu trennen. An den Neuen Märkten kam es dadurch zu teilweisen sehr deutlichen Kurseinbrüchen. Der NEMAX fiel auf ein neues Sechsmonats-Tief. Der Ruf des Neuen Marktes ist zweifelsohne angeschlagen nach den Insolvenzen und Bilanzmanipulationen der letzten Wochen und Monaten. Vereinzelte Unternehmen erwägen sogar schon den Wechsel vom Neuen Markt in ein anderes Marktsegment aufgrund des angekratzten Images. Ein Ende der Bereinigung ist derzeit noch nicht absehbar. Wir sind aber zuversichtlich, dass der Neue Markt wieder auf die Beine kommt, denn viele „gute“ Unternehmen sind aufgrund der Vorkommnisse am Neuen Markt unverhältnismäßig stark nach unten gezogen worden. Qualitätsunternehmen mit einem erstklassigen Produkten und einem guten Management sind nach wie vor am Neuen Markt zu finden. Wir sind davon überzeugt, dass sich diese auch langfristig am Neuen Markt behaupten werden. Die Unsicherheit über die Ausmaße der weltweiten konjunkturellen Erholung wird in den kommenden Wochen weiter auf die Stimmung an den Aktienbörsen drücken. Auch was die Unternehmensergebnisse und Geschäftsausblicke anbelangt, ist in den nächsten Wochen noch nicht mit einer entscheidenden Trendwende zu rechnen. Kurzfristig motivierte Anleger werden sich daher erst einmal weiter zurückhalten. Investoren mit einem mittelfristigen oder gar langfristigen Anlagehorizont und der Erwartung einer deutlichen Konjunkturbelebung im weiteren Jahresverlauf nutzen das gegenwärtige Niveau zum Einstieg oder zum Aufstocken ihrer Aktienpositionen.
Wassili Papas
02.05.2002
Unsicherheit an den Aktienmärkten hält an
Gleich mehrere Faktoren belasten gegenwärtig die Aktienmärkte in den USA und Europa. Neben der angespannten politischen Lage in Nahost sind es vor allem Unternehmens-nachrichten, die auf die Börsenstimmung drücken. Firmenpleiten und Meldungen über vermehrt auftretende Bilanzmanipulationen belasten die Aktienmärkte ebenso wie Quartalsergebnisse, die häufig hinter den Erwartungen der Finanzanalysten zurück blieben. Auch bei den Ausblicken zum weiteren Geschäftsverlauf geben sich viele Unternehmen – insbesondere aus dem Technologiebereich noch zurückhaltend. Alles in allem kein gutes Klima für kurzfristig motivierte Aktienanleger, zumal ein Blick auf die durchschnittlichen Kurs-Gewinn-Verhältnisse (KGV) der beiden Indizes S+P 500 und Euro Stoxx 50 verdeutlicht, dass Aktien im Vergleich zu früheren Jahren nicht gerade günstig bewertet sind. Der S+P 500 weist derzeit ein durchschnittliches KGV von rund 24 für das Jahr 2002 aus und 21 für das nächste Jahr. Beim Euro Stoxx 50 sieht es nur geringfügig besser aus – etwa 22 für das laufende Jahr und 18 für das Jahr 2003.
Technologiewerte aus Europa und den USA gehörten erneut zu den größten Verlierern an den Aktienbörsen. Da konnte auch das unerwartet hohe Wachstum des US-Bruttoinlandsprodukts (BIP) im ersten Quartal 2002 nur wenig helfen. Etliche Unternehmen konnten weder mit ihren Quartalsergebnissen noch mit ihren Geschäftsausblicken überzeugen. Hinzu kam, dass die kürzlich eingeleiteten Untersuchungen der US-Behörden in Bezug auf das Verhalten von Investmentbanken bei verschiedenen Aktien-Empfehlungen die sowieso trübe Stimmung noch verschlechterten. Parallel zu den US-Börsen verzeichneten die europäischen Aktienmärkte die stärksten Verluste seit langer Zeit. Besonders die unerwartete Eintrübung des Ifo-Geschäftsklimaindexes für den Monat April, welcher in den zurückliegenden Monaten jeweils deutlich gestiegen war, veranlasst viele Marktteilnehmer sich von ihren Akteinbeständen zu trennen. An den Neuen Märkten kam es dadurch zu teilweisen sehr deutlichen Kurseinbrüchen. Der NEMAX fiel auf ein neues Sechsmonats-Tief. Der Ruf des Neuen Marktes ist zweifelsohne angeschlagen nach den Insolvenzen und Bilanzmanipulationen der letzten Wochen und Monaten. Vereinzelte Unternehmen erwägen sogar schon den Wechsel vom Neuen Markt in ein anderes Marktsegment aufgrund des angekratzten Images. Ein Ende der Bereinigung ist derzeit noch nicht absehbar. Wir sind aber zuversichtlich, dass der Neue Markt wieder auf die Beine kommt, denn viele „gute“ Unternehmen sind aufgrund der Vorkommnisse am Neuen Markt unverhältnismäßig stark nach unten gezogen worden. Qualitätsunternehmen mit einem erstklassigen Produkten und einem guten Management sind nach wie vor am Neuen Markt zu finden. Wir sind davon überzeugt, dass sich diese auch langfristig am Neuen Markt behaupten werden. Die Unsicherheit über die Ausmaße der weltweiten konjunkturellen Erholung wird in den kommenden Wochen weiter auf die Stimmung an den Aktienbörsen drücken. Auch was die Unternehmensergebnisse und Geschäftsausblicke anbelangt, ist in den nächsten Wochen noch nicht mit einer entscheidenden Trendwende zu rechnen. Kurzfristig motivierte Anleger werden sich daher erst einmal weiter zurückhalten. Investoren mit einem mittelfristigen oder gar langfristigen Anlagehorizont und der Erwartung einer deutlichen Konjunkturbelebung im weiteren Jahresverlauf nutzen das gegenwärtige Niveau zum Einstieg oder zum Aufstocken ihrer Aktienpositionen.
Wassili Papas
02.05.2002