Märkte in Aufruhr – und jetzt?
Ist der Korrekturmodus jetzt abgeschlossen? Wie immer gilt: Kurzfristige Marktbewegungen sind unmöglich vorherzusagen. Vielleicht lauert noch die ein oder andere kurze und heftige Abwärtsbewegung
auf die Anleger. Vielleicht setzt der Markt aber auch zu einer fortgeführten, äußerst dynamischen Gegenbewegung an.
Eines lässt sich jedenfalls mit Sicherheit feststellen - der Markt hat wieder vermehrt das Prädikat „unsicher“ und „gefährlich“ erhalten. Der Tenor lautet: Uns stehen turbulente Zeiten bevor. Wie kann man emotionale und überstürzte Handlungen vermeiden, die
den langfristigen Portfolioerfolg nachhaltig bedrohen?
1. Bleiben Sie kritisch und objektiv
Bedenken Sie: Medien geht es letztendlich um Unterhaltung, Quoten und um öffentliche Aufmerksamkeit. Fernsehkanäle berichten 24 Stunden am Tag über Finanzen und Wirtschaft, Internetplattformen kämpfen rund um die Uhr um Klicks und Marktanteile. Das Ziel
besteht darin, Informationen möglichst interessant auszugestalten. In der Folge neigen Medien oftmals zur Übertreibung und Dramatisierung.
Dadurch entsteht allerdings kein wirklicher Mehrwert für Anleger. Im Gegenteil: Gerade in Korrekturphasen fühlen sich Anleger durch die negative Presse bestätigt, emotional zu handeln - und verlieren dadurch ihre langfristigen Ziele aus den Augen. Hilfreich
ist diese Informationsflut allerdings nur dann, wenn sie kritisch hinterfragt und objektiv beleuchtet wird.
2. Schauen Sie nicht jeden Tag in Ihr Depot
Kontrollieren Sie Ihr Depot von Zeit zu Zeit, aber hinterfragen Sie Ihre Strategie nicht jeden Tag aufs Neue. Je öfter Sie Ihr Depot betrachten, desto anfälliger sind Sie für unüberlegte Entscheidungen. Es steigert die Wahrscheinlichkeit, dass das „Fight
or Flight“-Prinzip aktiviert wird. Entweder Sie nehmen Kampfhaltung ein - absichern, umschichten, Risiko erhöhen - oder Sie flüchten einfach, indem Sie die Märkte verlassen. Insgesamt gilt dabei: Je weniger Sie in die „Ich muss jetzt unbedingt etwas unternehmen“-Situation
geraten, desto größer ist die Chance, dass Sie Ihre langfristigen Ziele erreichen. Nehmen Sie das ein oder andere ungute Gefühl ruhig in Kauf - in der Rückbetrachtung werden Sie sich selbst für Ihre Geduld loben.
3. Kennen Sie Ihre Gegner
Der größte Feind eines Anlegers ist oftmals der Anleger selbst. Emotionen kommen ins Spiel, die Rationalität bleibt auf der Strecke. Die Verhaltensforschung besagt, dass wir Verluste deutlich mehr hassen - mit einem Faktor größer zwei - als wir Gewinne
in gleicher Höhe wertschätzen. Deshalb wird oft zwanghaft versucht, das Portfolio vor jeglichen „schädlichen Einflüssen“ zu beschützen. Wer verkauft, will sich selbst vor weiter fallenden Kursen bewahren. Dynamische Gegenbewegungen werden verpasst, langfristige
Ziele geraten mehr und mehr außer Sichtweite.
Viele Verhaltensmuster liegen in der Natur des Menschen und sind schwer zu überwinden. An der Börse eher schädlich als hilfreich: In kritischen Phasen ist es die Angst, in positiven Marktphasen die Gier. Versuchen Sie dennoch, Ihre Emotionen auszublenden. Tipp
1 und 2 bieten auch hier eine gute Hilfestellung.
Fazit
In gewisser Weise ist jede Marktphase turbulent: Ruhige Zeiten am Aktienmarkt gibt es nur selten. Deshalb ist der nachfolgende Ratschlag nicht nur in Korrekturphasen hilfreich, sondern für Investoren allgemein gültig: Bleiben Sie stets geduldig,
entscheiden Sie emotionslos und rational. Vielleicht ernten Sie die Früchte dieser Strategie nicht heute oder morgen, aber Sie erhöhen die Chancen signifikant, dass Sie Ihre langfristigen Anlageziele erreichen können.
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