Greenspan rechnet mit deutlich höherem US-Wachstum

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Ramses II:

Greenspan rechnet mit deutlich höherem US-Wachstum

 
16.07.02 18:54
Greenspan rechnet mit deutlich höherem US-Wachstum in diesem Jahr

US-Notenbankchef Alan Greenspan rechnet mit einem baldigen Ende der Bilanzskandale und einer deutlichen Belebung der US-Konjunktur. Im laufenden Jahr werde die Wirtschaft
voraussichtlich zwischen 3,5 und 3,75 Prozent wachsen, sagte Greenspan am Dienstag vor dem US-Senat, wo er den Halbjahresbericht der US-Notenbank Fed vorstellte. Bislang lag die Prognose bei 2,5 bis 3,0 Prozent. Die Börse reagierte auf Greenspans Prognose verhalten. Der US-Senat hatte zuvor ein umfassendes Gesetz zur Neuregelung des
Bilanzrechts beschlossen, mit dem das Vertrauen in die US-Wirtschaft wiederhergestellt werden soll.

"Obwohl die Unsicherheiten vom Anfang des Jahres noch nicht vollständig beseitigt sind, scheint die US-Wirtschaft einer Reihe von Schlägen widerstanden zu haben", sagte Greenspan. Explizit nannte er die Einbrüche am Aktienmarkt, einen starken Rückgang der Investitionen und die Anschläge vom 11. September. Diese Probleme hätten der US-Wirtschaft lediglich einen relativ kurzen und leichten Dämpfer versetzt. Wenn es keine weiteren Rückschläge gebe, sei sie wieder auf dem Weg eines nachhaltigen Wachstums. Für das Jahr 2003 erwartet Greenspan einen Anstieg des Bruttoinlandsproduktes (BIP)
zwischen 3,5 und 4 Prozent.

SCHLIMMSTE BEI BILANZSKANDALEN WOHL ÜBERSTANDEN

Zu den jüngsten Bilanzskandalen sagte Greenspan, er gehe davon aus, dass das Schlimmste nun überstanden sei. Die Möglichkeiten der illegalen Bereicherung seien deutlich geringer geworden. "Zweifellos" müssten in den kommenden Wochen aber noch weitere Geschäftsberichte korrigiert werden. Greenspan sprach sich für harte Strafen für
rechtsbrüchige Manager aus.

Der US-Senat hatte am Montagabend (Ortszeit) einen Gesetzentwurf verabschiedet, der härtere Strafen für betrügerische Manager und eine striktere Aufsicht über die Branche der Rechnungsprüfer vorsieht. Danach soll ein unabhängiges Aufsichtsgremium künftig Richtlinien für Wirtschaftsprüfer erlassen, diese Unternehmen regelmäßig überprüfen und auch Strafen verhängen. In seinen Einzelheiten muss das Gesetz nun mit einem moderateren Entwurf des Repräsentantenhauses abgestimmt werden. US-Präsident George W. Bush begrüßte den Entwurf und setzte sich für eine rasche Umsetzung ein.

BÖRSE RELATIV UNBEEINDRUCKT
Die New Yorker Wall Street zeigte sich von Greenspans Äußerungen relativ unbeeindruckt. Der Dow Jones Index  büßte unmittelbar nach der Rede des Notenbankchefs 218 Punkte
oder 2,55 Prozent auf 8.417,87 Punkte ein, erholte sich dann aber bis 18.00 Uhr (MESZ)wieder auf rund 8.599,45 Punkte. Das war ein Minus von 0,46 Prozent im Vergleich zum Vortag. Die High-Tech-Börse Nasdaq  drehte ins Plus und stand zu dieser Zeit mit rund 1,36 Prozent im Plus bei 1.401,37 Punkten./lob/FP/jh/  
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