Wer die Geschichte von GameStop und Keith Gill aka "Roaring Kitty" verfolgt hat, den beschleicht ein ungutes Gefühl. Die Analysen sind zwar fundiert, aber es ist ein deutlicher Sell-Side-Impuls zu spüren. Untermauert wird dies durch das eigene Engagement des Influencers. Fakt ist sicherlich, dass viele Aussagen, die Keith Gill in seinen Analysen selbst über GameStop gemacht hat, nicht eingetroffen sind. Im Kern profitierte der Aktienkurs stark von der steigenden Nachfrage durch Kleinanleger aus den sozialen Netzwerken, die einen Short-Squeeze provozieren wollen. Dabei werden institutionelle Leerverkäufer von privaten Long-Anlegern aus ihren Positionen gedrängt.
Dass die GameStop-Aktie vielen Anlegern Gewinne, aber auch hohe Verluste beschert hat, lässt sich am Aktienkurs selbst ablesen. Von unter einem Dollar stieg der Kurs zunächst auf 125 US-Dollar (Split bereinigt), um dann wieder bei 10 US-Dollar zu landen und nun wieder auf ca. 30 US-Dollar anzusteigen. Ähnliches scheint sich also bald zu wiederholen.
Die Dummen sind meines Erachtens die Anleger, die Influencern wie Gill den Rücken decken. Fundamental gibt es wenig Spielraum für die GameStop-Aktie. Das Unternehmen steckt in einer schweren Krise und mag zudem noch schlecht geführt sein. Ob eine mögliche Turnaround-Strategie am Ende aufgeht, ist letztlich zweitrangig. Entscheidend ist das Risiko, mit dem agiert wird – und das ist hier sehr hoch!
Quelle:
www.aktienwelt360.de