Einige glauben noch immer daran, dass sich in Berlin bald ein Riesenrad drehen wird. Doch viele der Anleger sehen ihr Geld als schon fast verloren an und versuchen mit allen juristischen Mitteln darum zu kämpfen. Nun liegt ein Auszahlungsangebot vor. Doch Anlegeranwälte warnen davor. Sie haben zudem eine Strafanzeige gestellt.
(......)
"Die Anleger sollen offenbar schnell und billig abgespeist werden, bevor weitere Verfehlungen ans Licht kommen. Offenbar erkennen die Banken ihre Fehler und haben nun Angst davor, flächendeckend das gesamte Kapital, also 100 Prozent plus Zinsen, an die Anleger zurückzahlen zu müssen. Die Anleger sollten sich darauf nicht einlassen, sondern weiterhin auf volle Rückzahlung ihres Kapitals bestehen." Den Anlegern sei der Fonds mit falschen Informationen verkauft worden, zudem seien die Anleger von den Banken nicht über die Verkaufsprovisionen von mindestens 10 Prozent aufgeklärt worden. "Bereits darin liegt ein klares Beratungsverschulden, die Aussichten auf vollen Schadenersatz sind sehr gut",
(....)
"Da stand wohl das Provisionsinteresse ganz klar im Vordergrund"
Rechtsanwältin F. hat mittlerweile von ehemaligen Mitarbeitern der Delbrück Bethmann Maffei AG von erheblichem Verkaufsdruck, der auf die Bankangestellten ausgeübt wurde, erfahren. "Da stand wohl das Provisionsinteresse ganz klar im Vordergrund, Nachteile des verkauften Produkts wurden wohl einfach ausgeblendet. Es hätte den beratenden Banken zum Beispiel bei ordnungsgemäßer Prüfung bekannt sein müssen, dass das Riesenrad in Peking unmöglich in nur 15 Monaten errichtet werden konnte. Die hierzu von einem ehemaligen Mitarbeiter der Delbrück Bethmann Maffei AG geäußerten Bedenken sollen vom Vorgesetzten aber einfach weggewischt und nicht ernst genommen worden sein. "
(....)
Die erst kürzlich ins Leben gerufene Initiative zur Rettung des Riesenrads bezeichnete die Rechtsanwältin als "weitere Irreführung der Anleger". Dahinter stecke nach ihren Informationen der mittlerweile gefeuerte Geschäftsführer der Fondsgesellschaft, Thomas Bone-Winkel, der mit einer Anwaltskanzlei aus Bremen/Hamburg zusammenarbeite. Bone-Winkel hat nach Ansicht der Kanzlei Mattil & Kollegen die Misere des Fonds mit zu verantworten. Die mit Bone-Winkel kooperierende Kanzlei und die Initiative schrieben Anleger nun direkt an, um Mandate und für einen Austausch der Geschäftsführung zu werben, ohne die Anleger auf diesen Interessenskonflikt und die Verbindung zu Bone-Winkel hinzuweisen.
Neue Geschäftsführer vorgeschlagen
Der Hamburger Anwalt Jens-Peter Gieschen von der Kanzlei für Wirtschafts- und Anlagerecht Ahrens und Gieschen bestätigte, dass Bone-Winkel Mandant der Kanzlei ist. Er habe seine Beteiligung am Riesenrad-Fonds an den Berliner Unternehmer Peter Massine und den Hamburger Vermögensverwalter Jens Werhahn verkauft. Beide werden von Anlegern als neue Geschäftsführer für den Riesenrad-Fonds vorgeschlagen. "In der Initiative Pro-Riesenrad ist Bone-Winkel nicht aktiv. Unsere Kanzlei, die Herrn Bone-Winkel in einer arbeitsrechtlichen Auseinandersetzung vertritt, hat lediglich den Kontakt vermittelt", sagt Gieschen zu den Vorwürfen. Auch er warnt Anleger davor, das Angebot der DBM Fonds Invest "vorschnell anzunehmen": Die Chancen seien groß, mehr zu erhalten. Der Ansatz der Initiative Pro Riesenrad (
www.pro-riesenrad.de) sei es, die Anleger als Massenbewegung zusammenzufassen, um die jetzige Fonds-Geschäftsführung auf der Gesellschafterversammlung zu entlassen und das Projekt selbst zu realisieren.
(.......)
http://www.morgenpost.de/berlin/article1285729/...n-Strafanzeige.html An der Börse ist alles möglich, auch das Gegenteil.
André Kostolany
MfG
Palaimon