Bis zu 50 Prozent brachten Edelmetallfonds innerhalb der vergangenen drei Jahre. Ein Ende des Gipfelsturms ist noch nicht absehbar
von Thorsten Schubert
Man kann es drehen und wenden, wie man will: Der Goldpreis wird weiter steigen. Und mit ihm die Kurse der Edelmetallfonds. "Gold wird sich trotz zwischenzeitlicher Einbrüche binnen zwei Jahren in Richtung 600 Dollar bewegen", meint Martin Siegel, Fondsmanager des PEH Q-Goldmines. Anlegern kann das nur recht sein: Immerhin rentierten sich Edelmetallfonds im Zeitraum der vergangenen drei Jahre mit bis zu 46 Prozent jährlich.
Fraglos ist vor allem, dass der Goldkurs stärker schwankt als über Jahrzehnte gewohnt. Dies liege, meinen Experten, vor allem an Hedgefonds, die den Edelmetallmarkt intensiv als Spekulationsfeld nutzen. Seitdem schwanken die Preise sogar innerhalb eines Tages um mehrere Prozentpunkte. Na und? Solange nur die Nachfrage nach Edelmetallen und damit die Preise stabil bleiben, lohnt langfristig zumindest ein Fondsinvestment.
Doch es ist nicht alles Gold, was glänzt. Auch andere Edelmetalle und sogar einige Basismetalle wie Nickel und Zinn erleben Preiszuwächse in ungeahnter Größenordnung. Beispiel Silber: Spekulative Käufe trieben den Kurs auf ein Hoch von fast acht Dollar je Unze - das höchste Niveau seit 1998. Sensationell auch Nickel und Zinn: Ihre Preise verdoppelten sich binnen Jahresfrist.
Zumindest für Fondsanleger ist noch keine Wende in Sicht, weil etwa die Börse geneigt sein könnte, Gewinne mitzunehmen. Schließlich investieren die Manager nicht direkt in die Metalle, sondern engagieren sich (vor allem) bei den Produzenten. Und genau deren Aktien dürften demnächst für Aufsehen sorgen. Zwar verdoppelte sich etwa der Kurs des weltweit bekannten Nickelproduzenten Inco. Doch der Gewinn pro Aktie hat sich im selben Zeitraum verzehnfacht. Mithin ist die Aktienkursentwicklung längst nicht mehr das Spiegelbild der Ertragslage. Im Gegenteil: Das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) auf Basis der für 2004 geschätzten Gewinne reduzierte sich auf zwei bis drei. 2003 waren Anleger weltweit noch bereit, den 15fachen Gewinn zu zahlen.
Ein Einzelfall? Keineswegs. Der Nickelproduzent Jubilee Mines kostet trotz Kursexplosion nur ein KGV von sechs - und zahlt ganz nebenbei zehn Prozent Dividende. Sally Malay (ebenfalls ein Nickelproduzent) notiert auf der anderen Seite gerade mal bei einem KGV von 2,5, Perilya (Zink, Blei, Silber) bei einem KGV von drei und Mincor Resources sowie MPI Mines kosten den vierfachen Jahresgewinn.
Kein Wunder, dass Fondsprofis wie Martin Siegel, die sonst vornehmlich auf Gold setzen, nun auch die anderen Metalle entdeckt haben. Siegel etwa erhöhte den Anteil der Anbieter von Basismetallen von unter zehn auf 20 Prozent des Fondsvermögens. Wichtigster Grund für die nachhinkenden Preise ist der Umstand, dass viele Analysten in ihren Prognosemodellen noch immer mit den Metallpreisen aus 2003 rechnen.
Dass der Aufwärtsdruck bei den Metallpreisen und damit Aktienkursen anhält, hat natürlich weitere Gründe: Nach Verlängerung des "Washingtoner Abkommens" um weitere fünf Jahre - es beschränkt die jährlichen Goldverkäufe der 15 wichtigsten Produzentenländer -, bleibt vor allem das gelbe Metall sehr knapp. Darüber hinaus lassen sich immer mehr Menschen angesichts von Krisen in Israel und Terror in Spanien sowie Wirtschaftsflaute und Altersvorsorgeproblemen Edelmetalle ausliefern. So erhalten vor allem Gold, Silber und Platin entgegen der Meinung einiger Experten eben doch wieder das Image eines Horts in unsicheren Zeiten.
Welt.de
von Thorsten Schubert
Man kann es drehen und wenden, wie man will: Der Goldpreis wird weiter steigen. Und mit ihm die Kurse der Edelmetallfonds. "Gold wird sich trotz zwischenzeitlicher Einbrüche binnen zwei Jahren in Richtung 600 Dollar bewegen", meint Martin Siegel, Fondsmanager des PEH Q-Goldmines. Anlegern kann das nur recht sein: Immerhin rentierten sich Edelmetallfonds im Zeitraum der vergangenen drei Jahre mit bis zu 46 Prozent jährlich.
Fraglos ist vor allem, dass der Goldkurs stärker schwankt als über Jahrzehnte gewohnt. Dies liege, meinen Experten, vor allem an Hedgefonds, die den Edelmetallmarkt intensiv als Spekulationsfeld nutzen. Seitdem schwanken die Preise sogar innerhalb eines Tages um mehrere Prozentpunkte. Na und? Solange nur die Nachfrage nach Edelmetallen und damit die Preise stabil bleiben, lohnt langfristig zumindest ein Fondsinvestment.
Doch es ist nicht alles Gold, was glänzt. Auch andere Edelmetalle und sogar einige Basismetalle wie Nickel und Zinn erleben Preiszuwächse in ungeahnter Größenordnung. Beispiel Silber: Spekulative Käufe trieben den Kurs auf ein Hoch von fast acht Dollar je Unze - das höchste Niveau seit 1998. Sensationell auch Nickel und Zinn: Ihre Preise verdoppelten sich binnen Jahresfrist.
Zumindest für Fondsanleger ist noch keine Wende in Sicht, weil etwa die Börse geneigt sein könnte, Gewinne mitzunehmen. Schließlich investieren die Manager nicht direkt in die Metalle, sondern engagieren sich (vor allem) bei den Produzenten. Und genau deren Aktien dürften demnächst für Aufsehen sorgen. Zwar verdoppelte sich etwa der Kurs des weltweit bekannten Nickelproduzenten Inco. Doch der Gewinn pro Aktie hat sich im selben Zeitraum verzehnfacht. Mithin ist die Aktienkursentwicklung längst nicht mehr das Spiegelbild der Ertragslage. Im Gegenteil: Das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) auf Basis der für 2004 geschätzten Gewinne reduzierte sich auf zwei bis drei. 2003 waren Anleger weltweit noch bereit, den 15fachen Gewinn zu zahlen.
Ein Einzelfall? Keineswegs. Der Nickelproduzent Jubilee Mines kostet trotz Kursexplosion nur ein KGV von sechs - und zahlt ganz nebenbei zehn Prozent Dividende. Sally Malay (ebenfalls ein Nickelproduzent) notiert auf der anderen Seite gerade mal bei einem KGV von 2,5, Perilya (Zink, Blei, Silber) bei einem KGV von drei und Mincor Resources sowie MPI Mines kosten den vierfachen Jahresgewinn.
Kein Wunder, dass Fondsprofis wie Martin Siegel, die sonst vornehmlich auf Gold setzen, nun auch die anderen Metalle entdeckt haben. Siegel etwa erhöhte den Anteil der Anbieter von Basismetallen von unter zehn auf 20 Prozent des Fondsvermögens. Wichtigster Grund für die nachhinkenden Preise ist der Umstand, dass viele Analysten in ihren Prognosemodellen noch immer mit den Metallpreisen aus 2003 rechnen.
Dass der Aufwärtsdruck bei den Metallpreisen und damit Aktienkursen anhält, hat natürlich weitere Gründe: Nach Verlängerung des "Washingtoner Abkommens" um weitere fünf Jahre - es beschränkt die jährlichen Goldverkäufe der 15 wichtigsten Produzentenländer -, bleibt vor allem das gelbe Metall sehr knapp. Darüber hinaus lassen sich immer mehr Menschen angesichts von Krisen in Israel und Terror in Spanien sowie Wirtschaftsflaute und Altersvorsorgeproblemen Edelmetalle ausliefern. So erhalten vor allem Gold, Silber und Platin entgegen der Meinung einiger Experten eben doch wieder das Image eines Horts in unsicheren Zeiten.
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