"Für die Pläne der Globalware sei das der GAU - denn es verstehe sich von selbst, dass die an sich abgabebereiten Grossaktionäre nun das Pflichtangebot abwarten würden." - die GAP-Übernahme ist geplatzt, siehe unten.
Plan B: Die 4,5 Mio Shares von Geishauser + X % (über die Börse) werden spottbillig eingekauft. Anschliessend wird das gesamte CRM-Geschäft, dass GW bereits in eine GmbH ausgelagert hat, in die Gedys AG eingebracht. Bei diesem Deal gewinnt Ott mehrere Millionen in der GW Bilanz. Die ehemaligen Anteilseigner von Gedys und die Gläubiger werden mitspielen weil es die einzige Chance auf einen guten Schnitt ist.
21.07.2003
GAP nur für Zocker
Doersam-Brief
Gemäß Engelbert Hoermannsdorfer von "BetaFaktor.info" ist die Aktie der GAP AG (ISIN
DE0005801500/ WKN
580150) nur für extrem risikobereite Zocker geeignet.
Erst im Herbst 2002 habe die Adori AG versucht das Ruder des Telematik-Dienstleister zu übernehmen und sei letztlich gescheitert.
Vor einigen Wochen dann sei unerwartet ein Angebot der Globalware AG gekommen. Beide Bieter würden an die Kassen der Münchner wollen. Immerhin 5 Mio. Euro netto würden zum 31.03.03 noch in den Tresoren des chronisch defizitären Telematik-Spezialisten schlummern.
Vorstand Jörg Ott habe denn auch kürzlich auf der HV kein Blatt vor den Mund genommen und unverblümt ausgesprochen, was alle wussten: Globalware wolle nur die Kasse und habe am Geschäftsmodell kein Interesse. Geplant gewesen sei, 50% des in die Intraware GmbH ausgegründeten CRM-Geschäftes an die GAP gegen 4 Mio. Euro in bar zu verkaufen. Für Globalware, deren Sprachtechnologiebereich den Gewinn der profitablen CRM-Sparte mehr als auffresse, wäre das eine willkommene Hilfe gewesen. 60% bis 65% der Aktien habe Ott bereits in seiner Tasche gewähnt (von Grossaktionären) - doch jetzt könnte alles anders kommen.
Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BAFin) habe diese Woche die Adori zu einem Pflichtangebot verdonnert. Begründung: Am 25.11.02 sei die Kontrolle über die GAP erlangt worden. Adori habe damals außerbörslich 14% der Anteile von Grossaktionären erworben. Die BAFin sei nun offenbar der Meinung, dass weitere Stimmrechte aus deren Dunstkreis der Adori-Gruppe zuzuordnen gewesen seien.
Für Adori komme diese Entscheidung zur Unzeit: Um die Zahlungsunfähigkeit zu vermeiden, müsse dringend eine Kapitalerhöhung platziert werden. Ein Großinvestor stehe schon bereit, die neuen Aktien zu 1,30 Euro zu übernehmen.
Adori bemühe sich nun, Rechtsmittel einzulegen. Bei Misserfolg drohe ein Pflichtangebot, das nach Berechnungen des "BetaFaktor.info"-Teams rund 90 Cent betragen müsste - oder aber einen höheren Preis, je nachdem wie viel den Altaktionären damals gezahlt worden sei.
Für die Pläne der Globalware sei das der GAU - denn es verstehe sich von selbst, dass die an sich abgabebereiten Grossaktionäre nun das Pflichtangebot abwarten würden.
Sicher sei, dass GAP so oder so ausgenommen werde. Bei diesem Krimi der GAP AG sind Langfristanleger auf jeden Fall die Verlierer, so der Experte von "BetaFaktor.info" im "Doersam-Brief". Nur extrem risikobereite Zocker, die bei Bedarf sehr schnell reagieren könnten, hätten hier evtl. eine Trading-Chance. Alle anderen sollten von der Seitenlinie aus zuschauen und lernen, wie es Cash-Werten ergehen könne.