Nach Putins Mobilisierung Russische Firmen beklagen Mitarbeitermangel
Seit 1996 erheben Moskauer Ökonomen ein Beschäftigungsbarometer – doch noch nie war der gemessene Wert so schlecht wie nach der russischen Teilmobilisierung. »Die Firmen sind besorgt wegen der Abwanderung von Mitarbeitern«, so die Experten.
Das Stresslevel in der russischen Gesellschaft ist demnach Ende September sprunghaft gestiegen. Es liegt so hoch, wie zuletzt zu Beginn des Jahrtausends (hier geht es zum Lewada-Bericht
Greifbarer noch sind die Folgen für die russische Wirtschaft: Eingezogen werden vor allem Männer zwischen 20 und 35 Jahren, viele direkt vom Arbeitsplatz. Darunter sind auch viele hochqualifizierte Fachkräfte. Zuletzt machte etwa der Fall eines IT-Experten der russischen Tochter der Raiffeisen-Bank Schlagzeilen: Er war gegen den Protest seines Arbeitgebers eingezogen und in der Ukraine getötet worden .
Geschäftsklima bricht auch ein
Weil nach Schätzungen auch mehrere hunderttausend Russen vor einer Einberufung ins Ausland geflohen sind, schlagen viele russische Arbeitgeber nun Alarm. »Die Unternehmen sind besorgt über die Abwanderung von Mitarbeitern vor dem Hintergrund der teilweisen Mobilisierung«, warnt Sergei Zuchlo, Ökonom des Moskauer Gaidar-Instituts . Das Zentrum befragt seit 1996 Unternehmen in Russland, wie sie die Lage auf dem Arbeitsmarkt einschätzen. In dieser Zeit waren die erfassten Werte noch nie so schlecht wie zuletzt, so das Gaidar-Institut. Die Umfrage deute auf einen »rekordverdächtigen Personalmangel in der Industrie« hin.
Der Index des Instituts stürzte im Oktober auf den Wert von minus 28 Punkten. Der bisherige Negativ-Rekord hatte minus 24 Punkte betragen und wurde im Januar 2022 verzeichnet. Grund dafür war die damals noch kräftige Erholung der russischen Wirtschaft nach der Covidpandemie. Inzwischen schrumpft die russische Wirtschaft wegen der vom Westen verhängten Sanktionen. Auch die Stimmung in der russischen Industrie insgesamt hat offenbar gelitten. Der Geschäftsklima-Index des Instituts fiel im Oktober von plus 11,4 Punkten im September auf 0,4 Punkte.
www.spiegel.de/wirtschaft/...e262-ed4c-42f1-a8b8-ae6b8f809ae2
Sieht gar nicht gut aus. Man muss den putintrollen genau zuhören, denn was sie dem westen grundlos vorhalten ereilt dann die russen schneller als gedacht.