>> Aber wenn innerhalb eines Jahres (ich habe mit jeweils dem 30.06. vergleichbare
>> Stichtage herangezogen) Liqudität von fast 50 Mio. abfließt, dann ist das nicht so
>> ganz ohne.
Ja, das ist ein bedeutender Vorgang. Es gilt zu analysieren, wohin die Liquidität
abgeflossen ist, was in Beitrag
#558 geschehen ist.
>> Es ist auch überhaupt nicht erkennbar, dass die Verwendung der LIquidität für das
>> Unternehmen im Endergebnis eine sinnhafte Maßnahme ist.
Dass Liquidität für Investitionen herangezogen wird, welche der zukünftigen Entwicklung
des Unternehmenswertes zuträglich sind, ist für mich sehr viel sinnhafter, als diese
Liquidität auf Bankkonten zu parken und von der Inflation entwerten zu lassen.
>> 20 Mio. EUR Dividenden
Das ist von der Mehrheit der Aktionäre so beschlossen worden. Jahrelang wurde die Höhe
der Dividende (hier im Forum) kritisiert, so dass dieses jetzt eigentlich kein Kritikpunkt
sein kann.
>> annähernd 30 Mio. EUR für Unternehmenserwerbe. Das Ergebnis von FW ist trotz
>> eventueller Gewinnbeiträge aus den beiden zugekauften Unternehmen stark rückläufig.
>> Wohl nicht nur wegen des Endes der Sonderkonjunktur.
Das ist eine Vermutung, der eigentliche eine Grundlage entbehrt. Für Q2 wurden die
anorganischen Gewinnbeiträge nicht berichtet, für Q1 war dieses Fall: Es gab
Gewinnbeiträge. Auch von Radionika (ab 27.04.2023) werden Gewinnbeiträge erwartet,
schließlich hat FW die EBIT-Prognose mit der Akquisition angehoben.
>> Dem massiven Liquiditätsverbrauch kann man weder aus Sicht des Unternehmens noch im
>> Zuge einer Unternehmensbewertung etwas Gutes abgewinnen, auch nicht nachhaltig.
Mit der abgeflossenen Liquidität wurden Dividenden und Investitionen gespeist, beides
ist nachhaltig und endgültig. Mit der Hörmann KN gibt es in den Segmenten
Reisendeninformation und Videosysteme Synergien, weil hier bereits seit Jahren beim
gemeinsamen Kunden DB zusammengearbeitet wird. Zudem erweitert FW durch die Hörmann KN
sein Leistungsportfolio. Mit Radionika erweitert FW seine Entwicklungsrecourcen und
erweitert seinen Absatzbereiche durch Eintritt in neue Märkte. Ich kann dem viel Gutes
abgewinnen.
>> Und man sollte sich auch wegen unterjähriger EBIT Margen nichts vormachen: Das
>> Ergebnis ist stark rückläufig. Das ist die Quintessenz.
Ja, die Sonderkonjunktur Zugfunk ist ausgelaufen, das war seit Jahren bekannt. Ich
glaube es hat niemand in H1 steigende EBIT-Margen erwartet.
>> Und wenn ein Unternehmen einmal im rückläufigen Ergebnismodus ist, wäre ja die Frage
>> nicht so ganz uninteressant, was in 2024 wird. Ist momentan aufgrund fehlender
>> Mittelfristplanungen eine Blackbox.
Ja, das ist, wie immer, die zentrale Fragestellung: Wie entwickeln sich die Folgejahre.
Alles was ab 2024 geschieht, hat erwartungsgemäß 97% bis 98% Anteil am heutigen
Unternehmenswert.
>> Ich sehe überhaupt kein Argument, die Aktie zu kaufen. Selbst die Empfehlung "Halten"
>> müsste schon gut überlegt sein.
Es wäre natürlich hilfreich hierzu Argumente zu lesen. Man möge einfach das
Basisszenario ins DCF-Modell packen, Beta ist unter 1,0 und der risikolose Zins 2,5%,
dazu ist der Cash analytisch als nicht betriebsnotwendig abzuspalten. Wenn dann nicht
einmal "Halten" dabei herauskommt, dann müsste dieses Basisszenario ein nachhaltend
rückläufiges Ergebnis beinhalten. Das sehe ich nicht.