11 Jun 2001, 16:42
Scheiner - Libro-Verkauf in zehn bis 14 Tagen möglich
' Wien, 11. Jun (Reuters) - Der mehrheitliche Verkauf der insolvenzgefährdeten Libro ist nach Angaben der Verkäufer in zehn bis 14 Tagen möglich. Es gebe derzeit Verhandlungen mit einem der beiden deklarierten Konsortien, die schon weit gediehen seien, sagte der Konsortialführer der verkaufenden Gruppe, Thomas Scheiner. Scheiner verhandelt für die Libro-Großaktionäre Unternehmens Invest AG (UIAG), Deutsche Beteiligungs AG (DBAG) und Telekom Austria AG (TA), die gemeinsam 50 Prozent plus eine Aktie an Libro halten. Er wollte keine Angaben machen, mit welchem der Konsortien derzeit verhandelt werde. Die beiden deklarierten Interessenten sind ein von der Euro Invest Bank AG vertretenes Konsortium und ein Konsortium um die VCH Beteiligungs AG. VCH ist durch den Absprung des britischen Venture Fonds Alchemy Partners derzeit dabei, das Konsortium neu zu formieren und sieht sich selbst dadurch um eine Woche in Verzug gebracht. Dem von Euro Invest vetretenen Konsortium gehört nach Angaben Scheiners der Fonds Navigator an. Das derzeit verhandelte Angebot für die Libro-Mehrheit sieht eine Übernahme um einen Schilling und einen Besserungsschein vor. Neben den beiden deklarierten Interessenten gibt es laut Scheiner noch zwei weitere Gruppen "in einer Phase, wo sie sich noch nicht deklariert haben und wir warten noch auf eine fünfte Äußerung in den nächsten 24 Stunden". Die in Verhandlungen stehende Gruppe werde mit ihrer Due Diligence der Libro wahrscheinlich in ein bis zwei Tagen fertig sein, sagte Scheiner. Bei den Verkaufsgesprächen sei keine Exklusivität vergeben worden. Die Gespräche mit der ersten Gruppe seien sehr weit gediehen, davon ausgehend halte er einen Vertragsabschluss in den nächsten zehn Tagen bis zwei Wochen für möglich, "was im Prinzip genau unseren Zeitplan entspricht". Die anderen Interessenten seien "in einem Aufholprozess", so Scheiner, "es kann durchaus sein, wenn wir mit der einen nicht Ende der Woche soweit sind wie wir alle hoffen, dass wir dann einfach umsteigen und aus den restlichen drei dann wieder einen heraus nehmen, mit dem wir den Prozess dann weitergehen". Das von Euro Invest vertretene Konsortium will nach früheren Angaben die industrielle Führung Libros an den Eigentümer der Welser PBS Austria Papier Büro und Schreibwaren GmbH, Anton Stahrlinger, übergeben. Die Gespräche der einzelnen Gruppen mit den Gläubigerbanken über Forderungsverzichte beginnen nach Angaben Scheiners heute oder morgen. Libro ist durch das Engagement in Deutschland und durch die online-Aktivitäten in finanzielle Schieflage geraten. Aus dem Deutschland-Geschäft will Libro wieder aussteigen und lion.cc soll abgegeben werden. Die Schulden bei den Banken belaufen sich nach eigenen Angaben auf 2,3 Milliarden ÖS. Die Banken sind bei den Gesprächen insofern involviert als derzeit über einen Forderungsverzicht verhandelt wird. Den Lieferanten schuldet Libro laut Kreditschutzverband von 1870 (KSV) rund 700 Millionen öS. Libro weist per Ende Februar 2001 ein negatives Eigenkapital von knapp 23 Millionen Euro aus. Der Kapitalbedarf der Libro wird mit mindestens 700 Millionen ÖS angenommen. UIAG und DBAG, die zusammen 25 Prozent an Libro halten, sind nach früheren Angaben bereit, ihre Anteile abzugeben, um den raschen Einstieg neuer Gesellschafter zu erleichtern. Die Telekom Austria hält 25 Prozent und eine Aktie, hat die Anteile in der Bilanz 2000 aber bereits zur Gänze abgeschrieben. Die UIAG hält 10,3 Prozent an Libro, die DBAG 14,7 Prozent. ((-- Gabriele Kolar, +43 1 531 12 276, vienna.newsroom@reuters.com)) '
Gruß, Schmuggler
Scheiner - Libro-Verkauf in zehn bis 14 Tagen möglich
' Wien, 11. Jun (Reuters) - Der mehrheitliche Verkauf der insolvenzgefährdeten Libro ist nach Angaben der Verkäufer in zehn bis 14 Tagen möglich. Es gebe derzeit Verhandlungen mit einem der beiden deklarierten Konsortien, die schon weit gediehen seien, sagte der Konsortialführer der verkaufenden Gruppe, Thomas Scheiner. Scheiner verhandelt für die Libro-Großaktionäre Unternehmens Invest AG (UIAG), Deutsche Beteiligungs AG (DBAG) und Telekom Austria AG (TA), die gemeinsam 50 Prozent plus eine Aktie an Libro halten. Er wollte keine Angaben machen, mit welchem der Konsortien derzeit verhandelt werde. Die beiden deklarierten Interessenten sind ein von der Euro Invest Bank AG vertretenes Konsortium und ein Konsortium um die VCH Beteiligungs AG. VCH ist durch den Absprung des britischen Venture Fonds Alchemy Partners derzeit dabei, das Konsortium neu zu formieren und sieht sich selbst dadurch um eine Woche in Verzug gebracht. Dem von Euro Invest vetretenen Konsortium gehört nach Angaben Scheiners der Fonds Navigator an. Das derzeit verhandelte Angebot für die Libro-Mehrheit sieht eine Übernahme um einen Schilling und einen Besserungsschein vor. Neben den beiden deklarierten Interessenten gibt es laut Scheiner noch zwei weitere Gruppen "in einer Phase, wo sie sich noch nicht deklariert haben und wir warten noch auf eine fünfte Äußerung in den nächsten 24 Stunden". Die in Verhandlungen stehende Gruppe werde mit ihrer Due Diligence der Libro wahrscheinlich in ein bis zwei Tagen fertig sein, sagte Scheiner. Bei den Verkaufsgesprächen sei keine Exklusivität vergeben worden. Die Gespräche mit der ersten Gruppe seien sehr weit gediehen, davon ausgehend halte er einen Vertragsabschluss in den nächsten zehn Tagen bis zwei Wochen für möglich, "was im Prinzip genau unseren Zeitplan entspricht". Die anderen Interessenten seien "in einem Aufholprozess", so Scheiner, "es kann durchaus sein, wenn wir mit der einen nicht Ende der Woche soweit sind wie wir alle hoffen, dass wir dann einfach umsteigen und aus den restlichen drei dann wieder einen heraus nehmen, mit dem wir den Prozess dann weitergehen". Das von Euro Invest vertretene Konsortium will nach früheren Angaben die industrielle Führung Libros an den Eigentümer der Welser PBS Austria Papier Büro und Schreibwaren GmbH, Anton Stahrlinger, übergeben. Die Gespräche der einzelnen Gruppen mit den Gläubigerbanken über Forderungsverzichte beginnen nach Angaben Scheiners heute oder morgen. Libro ist durch das Engagement in Deutschland und durch die online-Aktivitäten in finanzielle Schieflage geraten. Aus dem Deutschland-Geschäft will Libro wieder aussteigen und lion.cc soll abgegeben werden. Die Schulden bei den Banken belaufen sich nach eigenen Angaben auf 2,3 Milliarden ÖS. Die Banken sind bei den Gesprächen insofern involviert als derzeit über einen Forderungsverzicht verhandelt wird. Den Lieferanten schuldet Libro laut Kreditschutzverband von 1870 (KSV) rund 700 Millionen öS. Libro weist per Ende Februar 2001 ein negatives Eigenkapital von knapp 23 Millionen Euro aus. Der Kapitalbedarf der Libro wird mit mindestens 700 Millionen ÖS angenommen. UIAG und DBAG, die zusammen 25 Prozent an Libro halten, sind nach früheren Angaben bereit, ihre Anteile abzugeben, um den raschen Einstieg neuer Gesellschafter zu erleichtern. Die Telekom Austria hält 25 Prozent und eine Aktie, hat die Anteile in der Bilanz 2000 aber bereits zur Gänze abgeschrieben. Die UIAG hält 10,3 Prozent an Libro, die DBAG 14,7 Prozent. ((-- Gabriele Kolar, +43 1 531 12 276, vienna.newsroom@reuters.com)) '
Gruß, Schmuggler