Fünf Gründe FÜR / GEGEN eine Rohstoff-Rally

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EinsamerSam.:

Fünf Gründe FÜR / GEGEN eine Rohstoff-Rally

 
13.09.06 14:33
Rohstoff-Rally

War's das jetzt?

Seit Tagen steht der Ölpreis unter Druck. Viele Anleger fragen sich bereits: "Ist dies das Ende der Rally bei den Rohstoffen?" Die Antwort lautet Nein. Im Gegenteil: Der Megatrend steht erst am Anfang. Ich will Ihnen hier die fünf wichtigsten Gründe, die für anhaltende Preissteigerungen bei Rohstoffen und damit auch bei Rohstoff-Anlagen sprechen, nennen:

1.Kaufkraft und Bevölkerung wächst: Die zunehmende Verlagerung der weltweiten Produktion in die Schwellenländer wie Indien oder China führt dort zu einer wachsenden Kaufkraft. Immer mehr Menschen nehmen am Welthandel teil und gelangen dadurch zu einem wachsenden Wohlstand und wollen konsumieren. Es wird mehr Brot und Fleisch, weniger Reis gegessen. Das Nachholpotenzial ist enorm. In Indien kommen beispielsweise nur sieben Autos auf 1.000 Einwohner, in China sind es acht. Zum Vergleich: In Südkorea gibt es 175 Pkw je 1.000 Einwohner, in Deutschland sind es 546 und in den USA sogar 770. Aber nicht nur die Kaufkraft der Einwohner steigt in den Schwellenländern deutlich - auch die Bevölkerung legt in diesen Wachstumsregionen rasant zu.

2.Stagnierendes Angebot: Der weltweit steigenden Nachfrage nach Stahl, Öl und anderen Rohstoffen steht ein stagnierendes Angebot gegenüber. Viele Rohstoff-Unternehmen haben in den vergangenen Jahren nur wenig in die Suche und Erschließung neuer Vorkommen investiert. Die mittlerweile gestiegenen Rohstoffpreise machen Investitionen in neue Kapazitäten zwar wieder lukrativ. Doch von der Entdeckung bis zum Beginn der Förderung vergehen fünf bis 15 Jahre. Auch bei Agrarrohstoffen lässt sich das Angebot nicht beliebig steigern. Denn Weideland und Ackerbauflächen können nicht beliebig ausgebaut werden. Im Gegenteil: Diese Flächen schrumpfen global und diese Verringerung kann auch nur teilweise durch höhere Erträge pro Hektar kompensiert werden.

3.Wachsender Inflationsdruck: Die Jahre des billigen Geldes sind vorerst vorbei. Von Frühjahr 2003 bis Anfang 2006 schwammen die weltweiten Finanzmärkte auf einer riesigen Liquiditätswelle - ausgelöst von den Notenbanken. Alle Anlageklassen, von Aktien über Anleihen bis hin zu Immobilien konnten in dieser Zeit deutlich zulegen. Doch aus Angst vor Inflation haben die Zentralbanken weltweit eine Kehrtwende vollzogen. So hat die US-Notenbank FED die Zinsen in 17 Schritten von 1,0 Prozent auf mittlerweile 5,25 Prozent angehoben. Selbst die japanische Notenbank hat ihre Nullzinspolitik beendet. Ob dieser Politikwechsel noch rechtzeitig erfolgte, um die global anziehende Inflation zu stoppen, ist zumindest fraglich. Die positive Folge für Rohstoffe: Diese gelten gerade in Zeiten steigender Preise als vergleichsweise sichere Anlageform, denn der Inflationsschutz ist praktisch eingebaut.

4.Risikostreuung im Depot: Rohstoffe korrelieren vergleichsweise wenig mit anderen Anlageklassen. Dies lässt sich beispielsweise am ältesten Rohstoffindex CRB und dem marktbreiten US-Aktienindex S&P 500 beobachten. Ging es in der Vergangenheit mit US-Aktien runter, stiegen die Rohstoffpreise. Kurz: Mit Rohstoffen lässt sich die Rendite im Depot verstetigen, das Risiko zugleich verringern.

5.Hohe Kapitalzuflüsse: Schließlich fließen seit einigen Jahren Anlagegelder in größerem Umfang in Rohstoffe. Möglicherweise etablieren sich Rohstoffe als "normale" Anlageklasse in den Depots der Anleger.

Der Rohstoff-Zyklus steht erst am Anfang

Betrachtet man die Entwicklung der Rohstoffe preisbereinigt wird deutlich, dass viele Investments noch weit von ihren historischen Höchstkursen entfernt sind. In realen Preisen, also inflationsbereinigt, hat der wichtige CRB Spot Rohstoff-Index nicht einmal ein Drittel seines Weges von seinem letzten Tief im Jahr 2001 bis zum historischen Hoch hinter sich gebracht. Die größten Chancen bieten sich vor allem bei Agrarrohstoffen.

Zu den aussichtsreichsten Spezialwetten zählt sicherlich ein Investment in Wasser. Um ein Kilogramm Rindfleisch zu produzieren, werden in der gesamten Wertschöpfungskette rund 7.000 Liter Wasser benötigt. Was eine steigende Nachfrage nach Rindfleisch für Trinkwasser bedeutet, kann man sich kaum ausmalen.

Was gegen Rohstoff-Investments spricht

Neben allen Gründen, die für ein Investment in Rohstoffen sprechen, gibt es auch Argumente, die dagegen sprechen. Das wichtigste ist: Physische Rohstoffe bieten keine laufenden Erträge. Es gibt keine Zinsen auf Goldbarren. Ölfässer werfen keine Dividenden ab. Im Gegenteil: Es entstehen Kosten für die Lagerung. Darum ist es bei der Rohstoff-Anlage besonders wichtig, die richtigen Produkte zu wählen.


Euer

   Einsamer Samariter

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