FTD: Welteke rüttelt am Bankgeheimnis

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FTD: Welteke rüttelt am Bankgeheimnis

 
26.09.01 10:19
FTD: Bundesbankpräsident Welteke rüttelt am Bankgeheimnis

 
Bundesbankpräsident Ernst Welteke hat Zweifel an der Berechtigung des strengen deutschen Bankgeheimnisses geäußert. "Wenn gegen Steuerhinterziehung, Drogenhandel oder Terrorismus ermittelt wird und die Ermittlungen enden mit dem Verweis: Hier beginnt das Bankgeheimnis, fällt es mir schwer, das zu verstehen", sagte Welteke im Interview mit der 'Financial Times Deutschland'.

Er sei "erstaunt darüber, dass die Wirtschaftsverbände jetzt Empfehlungen abgeben, das Bankgeheimnis zu lockern", sagte Welteke. Doch müsse man sich in der Tat die Frage stellen, "ob wir nicht an mancher Stelle den Schutz des Individuums höher achten als den der Gesellschaft. Hier muss man die notwendige Balance finden."

Welteke forderte eine bessere Zusammenarbeit der nationalen Aufsichtsbehörden, um Vorgänge wie die vermuteten Insidergeschäfte vor den Terroranschlägen auf das World Trade Center und das Pentagon aufzuklären. "Viele nationale Behörden haben Schwierigkeiten damit, vertrauliche Bankendaten weiterzugeben, auch das muss sich ändern." Bislang gebe es aber keine Hinweise, dass in Deutschland vor dem 11. September derartige Geschäfte getätigt wurden.

Welteke kritisierte, das deutsche Gesetz gegen die Geldwäsche habe nicht die gewünschten Wirkungen gebracht. Verdächtige Einzahlungen würden von den Kreditinstituten zwar an Polizei und Justizbehörden gemeldet. Die Behörden könnten aber oft nicht nachweisen, dass die Summen aus illegalen Quellen stammen. Die mit dem Vierten Finanzmarktförderungsgesetz vorgesehene Umkehr der Beweislast werde Verbesserungen bringen. (as)  
 
 

 
[Wed, 26.09.2001] - © 2001 de.internet.com

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