Dax dürfte im Plus eröffnen
17. Okt. 2002 IBM könnte es richten
Vorgestern abend Intel, gestern abend IBM, heute dann noch SAP und Nokia - die Börse geht dazu über, ihre Tendenz aus einzelnen Unternehmenszahlen zu beziehen. Die Tageseröffnung dürfte von den guten Zahlen von IBM und der verkappten Ergebniswarnung von SAP bestimmt werden. Wobei der positive Einfluss von IBM überwiegen dürfte.
Um 11.00 Uhr folgt der Quartalsausweis von Nokia, wobei den Markt vor allem der Ausblick der Finnen interessiert. Mit Microsoft und Sun Microsystems folgen nach US-Börsenschluss zwei weitere Schwergewichte.
Bund-Future „aktiengesteuert“
Nach wie vor sei der Rentenmarkt aktiengesteuert, meinen Händler. Derzeit werde am Aktienmarkt „ein kleines Euphoriefeuerwerk abgefackelt“, welches bald zu Ende gehen dürfte, hieß es. Dann werde man den Bund-Future vermutlich wieder bei 110,80/90 Prozent sehen. Aktuell liegen die Widerstände 110,74 und 110,88 Prozent. Am Mittwoch verlor der Bund-Future sieben Ticks auf 110,24 Prozent.
Euro zum Dollar etwas leichter
Etwas leichter präsentiert sich der Euro zum US-Dollar am Donnerstag morgen. Um 7.41 Uhr kostet ein Euro 0,9782 Dollar nach 0,9813 Dollar am Mittwochabend in New York. Zum Yen notiert der Dollar mit 124,38 Yen nach 124,50 Yen am Mittwoch im New Yorker Handel. Einige Händler sagten, auch die Probleme der Euro-Zone belasteten den Euro. Am Vortag hatte Bundesfinanzminister Hans Eichel (SPD) eingeräumt, das deutsche Staatsdefizit werde wahrscheinlich nicht unter der im europäischen Stabilitätspakt festgelegten Marke von drei Prozent des Bruttoinlandsproduktes bleiben.
Aktien Tokio tendieren im Verlauf etwas fester
Etwas fester zeigen sich die Aktienkurse am Donnerstag im Verlauf in Tokio. Der Nikkei-225 gewinnt bis 6.24 Uhr MESZ 0,5 Prozent auf 8.929 Punkte. Der Topix legt um 0,3 Prozent auf 884 Stellen zu. Marktteilnehmer machen für die Kursgewinne unter anderem die als solide eingestuften Zahlen von IBM verantwortlich. Gewinnmitnahmen sorgten gleichzeitig dafür, dass sich der Nikkei in einer begrenzten Spanne bewege , sagt ein Händler. Die Aktien von Tokio Style tendieren bei dünnem Volumen fester nach der Mitteilung, das Unternehmen habe rund vier Prozent der eigenen Aktien zurück gekauft.
Aktien Hongkong zeigen sich am Mittag gut behauptet
Gut behauptet präsentieren sich die Notierungen in Hongkong am Donnerstagmittag (Ortszeit). Bis um Ende der ersten Sitzungshälfte legt der Hang-Seng-Index (HSI) um 0,2 Prozent auf 9.477 Punkte zu und notiert damit deutlich unter seinem Tageshoch. Während die US-Futures nach den guten IBM-Zahlen noch im Plus lägen, sei unsicher, ob die asiatischen Märkte davon noch weiter profitieren könnten, sagt ein Händler. Es gebe Befürchtungen, die jüngsten Aufschläge könnten eine Bärenmarktrally gewesen sein.
USA: Neuigkeiten und Kursbewegungen nach Börsenschluss
Nachbörslich legte der Nasdaq-100 After Hours Indicator 1,9 Prozent auf 927,45 Zähler zu. Überraschend gute Geschäftszahlen verhalfen IBM zu einem Kursanstieg. Die Aktie legte um 7,6 Prozent auf 69,85 Dollar zu. IBM hat im dritten Quartal aus dem fortlaufenden Geschäft einen Gewinn je Aktie von 0,99 Dollar erzielt. Damit hat das Unternehmen die Prognosen der Analysten um 0,03 Dollar übertroffen. Advanced Micro Devices (AMD) kletterten um 14,6 Prozent auf 4,00 Dollar, nachdem sie im regulären Handel um 17 Prozent auf 3,49 Dollar eingebrochen waren. AMD hatte für das dritte Quartal einen Verlust je Aktie von 0,74 Dollar ausgewiesen. Analysten hatten den Verlust auf 0,67 Dollar geschätzt. AMD hatte jedoch für das vierte Quartal eine bedeutende Erholung ihres Umsatzes in Aussicht gestellt. Apple Computer verbuchten einen Verlust von 2,7 Prozent auf 14,17 Dollar, nachdem sie während der regulären Sitzung schon 4,0 Prozent auf 14,56 Dollar eingebüßt hatten. Die Ergebnisse, die Apple im vierten Quartal ihres Geschäftsjahrs erzielt hatte, entsprachen den Erwartungen. Der CEO des Computerherstellers, Steve Jobs, hatte jedoch mitgeteilt, er rechne nicht mit einer baldigen Erholung der Branche.
US-Börsen schwächer - Intel-Bilanz trübt Stimmung
Die schlechter als erwartet ausgefallene Quartalsbilanz des Chipkonzerns Intel hat an den US-Börsen am Mittwoch erneut Befürchtungen über die Entwicklung der Unternehmensgewinne in den USA aufkommen lassen und die Kurse deutlich ins Minus gedrückt. Händler sagten, nach dem viertägigen Aufwärtstrend nähmen die Anleger jetzt Gewinne mit. Der Dow-Jones-Index fiel zum Handelsschluss um 2,66 Prozent auf rund 8.036 Punkte, der Nasdaq-Index um 3,90 Prozent auf 1.232 Punkte und der breiter gefasste S&P-Index um 2,41 Prozent auf 860 Zähler. In den vergangenen vier Handelstagen hatten unter anderem positive Unternehmensnachrichten noch für deutliche Kursgewinne an der Wall Street gesorgt.
„Der Markt war reif für Gewinnmitnahmen. Es war zuvor eine beeindruckende Kursrally", sagte Peter Boockvar, Aktienstratege bei Miller Tabak & Co. Die jüngste Kursrally habe die Indizes durch wichtige technische Widerstände getrieben, sagte Ken Tower, ein technischer Analyst bei der Charles Schwab-Tochter CyberTrader Inc. „Es gibt immer noch ausreichend Aufwärtspotenzial", sagte er.
Die auch im Dow-Jones-Index notierten Intel-Aktien fielen um rund 18 Prozent auf 13,54 Dollar und waren der umsatzstärkste Wert an der Nasdaq. Der Technologie-Konzern hatte trotz einer Gewinnsteigerung im dritten Quartal die Analystenerwartungen verfehlt und verhaltene Prognosen für das wichtige Schlussquartal 2002 abgegeben. Die Aktien des Intel-Konkurrenten Advanced Micro Devices büßten rund 17 Prozent auf 3,49 Dollar ein. Der Halbleiterindex der Philadelphia Stock Exchange gab um rund neun Prozent auf 245 Punkte nach.
Die Aktien des US-Halbleiter- und Handy-Herstellers Motorola fielen um gut 22 Prozent auf 7,85 Dollar und waren der umsatzstärkste Wert an der New York Stock Exchange. Das Unternehmen hatte auf einer Analystenkonferenz seinen Geschäftsausblick für das vierte Quartal und das kommende Jahr gesenkt. Der Konzern hatte am Vorabend nach sechs Verlustquartalen in Folge für das abgelaufene Quartal zwar wieder einen Gewinn vorgelegt. Der Umsatz blieb aber wegen der enttäuschenden Mobilfunk-Nachfrage unter den Analystenerwartungen.
Im Vorfeld der Quartalsbilanzen verloren die Titel des Computerkonzerns IBM rund 5,2 Prozent auf 64,90 Dollar, und die Titel von Apple Computer rund vier Prozent auf 14,56 Dollar. Gegen den schwachen Markttrend legten die Papiere des Baumaschinenherstellers Caterpillar um rund zwei Prozent auf 38,76 Dollar zu. Der Konzern hatte zuvor überraschend einen Gewinnanstieg im abgelaufenen Quartal bekannt gegeben.
US-Anleihen schließen trotz fallender Aktienkurse leichter
SMit leichteren Notierungen zeigten sich die Kurse der US-Anleihen am Mittwoch im späten Geschäft. Zehnjährige Papiere mit einer Zinsausstattung von 4,375 Prozent verloren 8/32 auf 102-22/32 und rentierten mit 4,040 Prozent nach 4,045 Prozent am Dienstag. Der 30-jährige Longbond mit einem Kupon von 5,375 Prozent sank um 13/32 auf 105-21/32. Die Rendite lag bei 5,000 Prozent nach 4,991 Prozent. Der Anleihemarkt profitierte nicht von der Schwäche der Aktienmärkte. Das habe die Anleger davon überzeugt, dass die Rally der Staatsanleihen vorüber sei.
Die Anleihekurse hätten durch die Verluste der zurückliegenden Tage nun ein realistisches Niveau erreicht, sagte ein Händler. Auch Richard Bodkin von Banc One Capital Markets sprach von einer Korrektur, von der aber nicht auf die Zukunft des Anleihemarktes geschlossen werden dürfe. Er vermutet, dass sich die Anleihen vorläufig an den Aktienmärkten orientieren werden. Die Rendite der zehnjährigen Staatspapiere spiegele alles wider, was bislang über die Entwicklung der Konjunktur bekannt sei, sagte Doug Johnston von Lehman Brothers.
Quellen: FAZ.NET, vwd, dpa, AP, AFP, Bloomberg, Reuters.
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Text: @la