Darf man alles nicht so ernst nehmen was ja jede Seite zahlenmäßig für sich reklamiert. Wenn man einen nicht unwahrscheinlichen juristischen Vergleich am Ende erwartet, dann sagt natürlich der Angeklagte (Swisscom), daß er garkeinen Schaden erkennen kann und der Kläger (Sunrise) sieht einen astronomischen Schaden bei sich. Vermutlich werden da wohl nochmal weitere 10 Jahre ins Land gehen bis die Gerichte zum entgültigen Urteil kommen und bis dahin eine Revision wieder der nächsten Revison folgen wird. Vermutlich ist Freenet bis dahin eh nicht mehr Anteilseigner an Sunrise ;)
Ist ja auch lustig, daß Sunrise nach 10 Jahren Klage jetzt erst plötzlich ermittlen läßt wie hoch der angebliche Schaden überhaupt sein soll. O.k., Schweizer sind bekannt dafür langsam zu sein. Aber so langsam ? ;) Und natürlich ist das von Sunrise beauftragte ...hüstel... "unabhängige" Beratungsunternehmen auch hier wieder das klassische Gutachter-Kaufmaul des Auftraggebers. (Wessen Brot ich ess, dessen Lied ich sing ). Hätte Swisscom das gleiche Beratungsunternehmen beauftragt den Schaden zu ermitteln, dann wäre man wohl bei 0 bis 50 Mio Schaden gelandet ;)
Das Bundesgericht hatte ja schon 2019 die220 Mio. der WeKo runtergedrückt auf ca. 190 Mio Franken. Zeigt ja schon, daß die Gerichte tendenziell den Schaden sowieso eher geringer ansehen. Letztendlich ist das neue Kaufmaul-Gutachten also eher als Aktionismus zu verstehen, um die bald anstehende Verjährungsfrist zu umschiffen. Am Ende wird es wohl wie beim Teppichhändler sein, wo der Käufer möglichst nichts zahlen will und der Verkäufer mit Mondpreisen anfängt. Da man Sunrise ja eh schon ca. 190 Mio Franken zugesprochen hatte und Sunrise lieber jetzt 350 Mio will, dürfte man am Ende (aus meiner laienhaften Sicht) bestenfalls in der Mitte landen nach vielen, vielen weiteren Klagejahren. Also wegen der möglichen erhöhten Schadensersatzhöhe (die zusätzlich dann vielleicht im höheren zweistelligen Mio. Bereich läge in weiter Ferne) wird der Sunrisekurs jetzt auch kaum viel anders laufen in der nächsten Zeit als wenn das Thema schon final durch wäre mit der bisherigen Summe. Ist halt nach 10 zähen Klagejahren auch alles keine so große Überraschung mehr.
Spannender dürfte die nächsten Jahre vielleicht eher sein, ob Sunrise selber nochmal zum potenziellen Übernahmekandidat wird für einen größeren europäischen Telkoriesen und ob Freenet für sein Paket einen Paketsonderaufschlag bekommen könnte. Denn andernfalls könnte ja Freenet auch sein aktuelles fremdfinanziertes Paket wieder auf kleineres (vernünftigeres) Niveau zurückfahren durch gelegentliche kleinere Teilabgaben. So könnte man auch endlich die übergroße Verschuldungquote klarer abbauen. Wegen diesem Schulden-Dilemma und der anstehenden Schuldscheinverlängerung über 700 Mio. im Herbst wird ja nur die Bagatell-Divi diesmal ausgezahlt. Strategisch gesehen ist die Sunrise-Beteiligung für Freenet völlig sinnlos und als Finanzanlage auch nicht so prall. Denn von der Brutto-Divi die man von Sunrise bekommt muß man die jährlichen Zinsen auch abziehen die man für diese Megaschulden bezahlt mit der man das Paket erworben hat. Und die eigene Divi von Freenet hatte die letzten Jahre mehr DiviRendite gebracht als die Sunrise-Divi. Wieso also dann Aktien einer schweizer Firma kaufen die weniger ausschüttet als man selber und wo dieses auf Pump gekaufte Aktienpaket sich sogar negativ auf die eigene Divi-Fähigkeit bei Freenet auswirken kann, wie in diesem Jahr? Deswegen sage ich seit einer Ewigkeit schon lieber die Sunrise-Beteiligung in nicht zu ferner Zukunft verkaufen/runterfahren und dafür Verschuldung reduzieren und sich eher auf Stützung der eigenen Freenet-Aktie besinnen, z.B. durch ARP.
www.luzernerzeitung.ch/news-service/...0-millionen-ld.1221062 ".....erfahrungsgemäss absehbar sei, dass Swisscom das Verfahren erneut über alle Instanzen ziehen werde und esJahre dauernkönnte, bis ein abschliessendes Urteil gefällt werde.
www.fuw.ch/article/sunrise-klagt-gegen-swisscom/ ".Der Rechtsstreit zwischen den beiden Telekomanbietern dauert schon länger. Nach einem zehnjährigen Instanzenzug wurde die Sichtweise von Sunrise vom Bundesgericht im Dezember 2019 bestätigt und die Swisscom zu einer Busse von 186 Mio. Fr. verurteilt.....Sunrise habe deshalb mit der Schadenersatzforderung vorsorglich die Verjährungsfrist für eine Forderung ...unterbrochen. Text zur Anzeige gekürzt. Gesamten Beitrag anzeigen »