Finanz-Skandale reißen nicht ab: Megabetrug in iri

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sir charles:

Finanz-Skandale reißen nicht ab: Megabetrug in iri

 
07.02.02 09:24
Finanz-Skandale reißen nicht ab: Megabetrug in irischer Bank entdeckt

Die Verunsicherung der Anleger wird immer größer. Selbst renommierte US-Firmen wie General Electric sind gegen Verdächtigungen nicht mehr gefeit.

Ich frage mich nur, wie es möglich ist solche Summen zu unterschlagen???



NEW YORK/ (lc/ag). Die Skandale um die US-Firmen Enron und Tyco verunsichern Investoren immer stärker. Vor allem Firmen mit komplizierten Kapitalstrukturen erscheinen suspekt. Sogar General Electric (GE), der angesehenste und börsenstärkste Konzern der Welt, ist nicht gegen Verdächtigungen gefeit. Denn die wichtigste Division ist GE Capital, ein Finanzunternehmen, das für seine ausgeklügelten Transaktionen bekannt ist. Nachdem die GE-Aktie Anfang der Woche kräftig unter Druck gekommen war, sah sich GE-Chef Jeff Immelt genötigt, ein beschwichtigendes Kommunique herauszugeben.


Echte Sorgen bereitet der Wall Street der Erdgas-Großkonzern Williams Cos, der nach dem Zusammenbruch einer ehemaligen Tochtergesellschaft bald zahlungsunfähig sein könnte. Ein anderer Problemfall ist AES, ein ehemals kleines Unternehmen, das in den letzten paar Jahren zu einem der führenden Elektrizitätskonzerne der Welt aufgestiegen ist. Eine Gewinnwarnung von AES und Querverbindungen des Konzerns zum ehemaligen Enron-Chef Jeffrey Skilling lassen jetzt den Aktienkurs abstürzen.


"Man kann den Gewinnausweisen nicht mehr glauben, die ganze Bewertung der Börse ist fraglich geworden," meinte ein Fonds-Manager. "Jede Zeitung, die man aufschlägt, jedes Fernsehprogramm, das man aufdreht - überall hört man von Buchhaltungs-Skandalen."


Am Dienstag dieser Woche wurde bekannt, daß auch Global Crossing, der Fiberoptik-Konzern, der letzte Woche Bankrott erklärte, bereits im August intern gewarnt worden war - wie Enron. Der Revisor von Global Crossing war wie bei Enron Arthur Andersen.


Prüfer unter Druck

In Washington beschäftigt der Enron-Skandal derzeit mehrere Kongreßausschüsse. Im Repräsentantenhaus trat Joe Berardino auf, der CEO (Chief Executive Officer) des Arthur-Andersen-Konzerns. Zerknirscht wie ein Schulbub saß er vor den Abgeordneten, die ihn und seine Firma attackierten. "Geben Sie jetzt zu, daß ihre Revisionsberichte falsch waren oder muß ich es noch einfacher formulieren?", schrie ihm ein Volksvertreter ins Gesicht. "Ich hatte das Enron-Dossier nicht persönlich unter mir", war das einzige, was der kleinlaute Revisoren-Boß entgegnen konnte. Auf andere Fragen gab er gar keine Antwort und saß nur stumm und zusammengesunken da.


Ein neuer Skandal flog gestern bei der US-Tochter der Allied Irish Bank (AIB), der größten Bank Irlands, auf. Ein Devisenhändler namens John Rusnak hat das Institut um vermutlich 750 Mill. Dollar (864 Mill. €/11,89 Mrd. S) betrogen. Der Schaden könnte noch größer sein. Der Betrugsfall ist der größte seit Februar 1995, als der Börsenmakler Nick Leeson in Singapur den Zusammenbruch der Barings-Bank verursachte. Die Schadenssumme damals lag bei umgerechnet 1,39 Mrd. € (19,12 Mrd. S).


AIB-Chef Michael Buckley betonte, daß die Bank durch den Betrugsfall nicht gefährdet sei. Die AIB-Aktie verlor gestern bis zum frühen Nachmittag rund 17 Prozent.


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