Fantasie bleibt im Markt

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EinsamerSam.:

Fantasie bleibt im Markt

 
15.08.05 09:02
Fantasie bleibt im Markt

Ölpreis rückt wieder stärker in den Blickpunkt

Der hohe Ölpreis dürfte nach Einschätzung von Börsianern zu Wochenbeginn wieder stärker in den Blickpunkt der Investoren rücken und die Stimmung am deutschen Aktienmarkt etwas trüben. Zum Start in die neue Handelswoche dürften vor allem Einzelstorys aus den Unternehmen für Gesprächsstoff am deutschen Aktienmarkt sorgen. Im Fokus stehen dabei Commerzbank, Daimler-Chrysler und die Deutsche Börse.

HB FRANKFURT. Marktteilnehmer rechnen am Montag mit einer etwas schwächeren Eröffnung der Märkte. Die erwartete Spanne für den ersten Dax-Stand geben sie mit 4 934 bis 4 944 Punkten an. Die Vorgaben aus den USA seien leicht negativ, die aus Asien eher positiv. Wichtig sei aber, dass im Dax die Marke bei 4 935 Punkten nicht nachhaltig unterschritten wird, da sich sonst der Verkaufsdruck verstärken dürfte, heißt es. Dann drohe zunächst ein Fall bis 4 900 Zähler und anschließend einer bis auf 4 870 Punkte.

Angesichts nur weniger Unternehmensnachrichten dürfte der in der vergangenen Woche von einem Rekordhoch zum nächsten kletternde Ölpreis nach Einschätzung von Händlern wieder stärker die Anlageentscheidungen der Investoren beeinflussen. „Man kann den Ölpreis auf dem hohen Niveau einfach nicht ignorieren“, sagte ein Händler. Zudem seien die Vorgaben aus den USA nicht gerade ermutigend. Die US-Börsen hatten den Handel am Freitag mit Kursabschlägen beendet.

Für ein Barrel (159) Liter US-Leichtöl mussten zu Wochenbeginn am Terminmarkt 66,30 Dollar bezahlt werden. Am Freitag war der Ölpreis auf ein Rekordhoch bei 67,10 Dollar geklettert. Händler machten für den jüngsten Kursanstieg beim Öl Befürchtungen vor Versorgungsengpässen angesichts der Schließung einiger US-Raffinerien wegen technischer Probleme verantwortlich. Für Verunsicherung sorgten zudem die verhärteten Fronten im Atomstreit mit dem Iran. US-Präsident George W. Bush unterstrich am Samstag die Bereitschaft seines Landes, das Problem notfalls militärisch zu lösen.

Von Unternehmensseite her bleibe die Übernahme-Fantasie im Markt auch in der neuen Börsenwoche weiter erhalten. „Jeden Tag wird praktisch ein neuer Name ins Spiel gebracht. Daran sollte sich auch in dieser Woche nichts ändern“, sagt ein Händler auch mit Blick auf einen Handelsblatt-Bericht über das Fusionsfieber unter europäischen Großkonzernen. Dort würden wieder einmal die „üblichen Verdächtigen“ als Kandidaten genannt, so der Beobachter. Interessant in Deutschland seien Stada, Hochtief, MAN, Linde und Heidel-Druck. Zumindest Heidel-Druck sei ein neuer Name auf der Liste, hieß es.

Von gemischten Nachrichten berichten Händler hingegen mit Blick auf die Commerzbank. Positiv sei zum einen, dass CEO Müller erklärt habe, dass Übernahme- Interesse besteht. Allerdings habe er auch eingeschränkt, dass man sich nicht in Gesprächen befindet. Dies sei allerdings bei der HVB genauso gewesen, so dass den Spekulationen damit keine „Abfuhr“ erteilt worden sei, so ein Beobachter. Negativ sei zum anderen, erklärt ein weiter Händler, dass die Staatsanwaltschaft nun die Ermittlungen im Geldwäscheskandal auch auf den CEO ausgedehnt habe. Allerdings habe der Markt darauf schon in der vergangenen Woche gesetzt, so dass dies eingepreist sein dürfte. Commerzbank zeigen sich vorbörslich mit 20,81 zu 20,91 Euro nach 21,09 Euro am Freitag.

Die indirekte Absage von Wolfgang Bernhard, den Posten als Mercedes-Chef bei Daimler-Chrysler zu übernehmen, bewerten Händler als leicht negativ für die Aktie. Zudem heißt es in verschiedenen Berichten, dass auch der GM-Europa-Vorstand Forster sowie Reitzle kein Interesse haben. „Scheinbar gestaltet sich die Nachfolgersuche für Cordes doch schwieriger als erwartet“, so ein Händler. Daimler-Chrysler zeigen sich vorbörslich mit 41,15 Euro zu 41,45 Euro nach 41,52 Euro.

Von einer recht großen Nummer für die Deutsche Börse sprechen Händler mit Blick auf die mögliche Übernahme des britischen Brokers Collins Stewart, von der im „Sunday Telegraph“ zu lesen war. „Die haben eine Marktkapitalisierung von 1,3 Milliarden britischen Pfund. Da müsste sich die Deutsche Börse schon enorm strecken“, sagt ein Händler. Ein anderer bezeichnet das Gerücht als „totaler Quatsch“. Die Deutsche Börse hat das kolportierte Interesse im „Telegraph“ vom Montag schon zurückgewiesen. Deutsche Börse stehen vorbörslich bei 73,10 Euro zu 73,45 Euro nach 73,25 Euro.

Quelle: HANDELSBLATT, Montag, 15. August 2005, 08:26 Uhr

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Der Einsame Samariter

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