EU-Kommission schlägt neue Finanzaufsicht vor
BRÜSSEL (dpa-AFX) - Als Konsequenz aus der Bankenkrise legt die
EU-Kommission am kommenden Mittwoch (27. Mai) konkrete Vorschläge für eine
Reform der europäischen Finanzaufsicht vor. Dabei wird sich die Behörde eng an
den Konzepten des französischen Finanzfachmanns Jacques de Larosiere
orientieren, wie ein Sprecher von Kommissionspräsident Jose Manuel Barroso
bekanntgab. Die Pläne dürften nach Einschätzung von EU-Beobachtern für Zwist
sorgen. Während sie auch in der Kommission einigen Experten nicht weit genug
gehen, hat Großbritannien Widerstand gegen eine zu ambitionierte Reform
angekündigt.
Der frühere Chef des Internationalen Währungsfonds (IWF) Larosiere hat die
Schaffung eines "Europäischen Systems für Finanzaufsicht" (ESFS) vorgeschlagen.
Darin sollen die nationalen Behörden für die Banken-, Versicherungs- und
Wertpapieraufsicht stärker miteinander verzahnt werden. Außerdem soll ein bei
der Europäischen Zentralbank (EZB) angesiedelter "Europäischer Rat für
Systemrisiken" (ESRC) unter anderem Frühwarnungen über "systemische Risiken"
herausgeben - wenn beispielsweise Banken Probleme haben, die andere Geldhäuser
mit in den Abgrund reißen könnten. Barroso hatte die Vorschläge bereits in einem
ersten Strategiepapier zur neuen Finanzaufsicht aufgegriffen.
AUSSCHÜSSE SOLLEN AUFGEWERTET WERDEN
Nach den Plänen sollen die drei europäischen, bisher relativ kompetenzarmen
Ausschüsse für das Bankenwesen (Committee of European Banking Supervisors/CEBS),
für den Versicherungssektor (Committee of European Insurance and Pensions
Supervisors/CEIOPS) und für Wertpapiere (Committee of European Securities
Regulators/CESR) aufgewertet und vernetzt werden. Der Rahmen dafür ist das
europäische Finanzaufsichtssystem. Für das Tagesgeschäft bleiben die nationalen
Behörden zuständig. In Deutschland sind das die Bundesbank und die Bundesanstalt
für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin).
Eine echte EU-Aufsichtsbehörde, wie sie einige Bankenexperten angesichts der
dramatischen Finanzkrise fordern, steht für Barroso nicht auf der Agenda.
Großbritannien fürchtet indes, dass die EU-Finanzaufsicht direkt auf die
nationalen Aufseher durchgreifen und bindende Entscheidungen treffen könnte.
London ist Europas größter Finanzplatz, sieht allerdings drohende Konkurrenz aus
Frankfurt oder Paris. Als nächstes werden im Juni die EU-Finanzminister sowie
die EU-Staats- und Regierungschefs über die Vorschläge diskutieren. Im Herbst
will die EU-Kommission dann konkrete Gesetzesvorschläge machen./dj/DP/dct
NNNN
2009-05-22 12:24:05
2N|GOV REG EUR EUC|GBR GER BEL|BAN FIN|
BRÜSSEL (dpa-AFX) - Als Konsequenz aus der Bankenkrise legt die
EU-Kommission am kommenden Mittwoch (27. Mai) konkrete Vorschläge für eine
Reform der europäischen Finanzaufsicht vor. Dabei wird sich die Behörde eng an
den Konzepten des französischen Finanzfachmanns Jacques de Larosiere
orientieren, wie ein Sprecher von Kommissionspräsident Jose Manuel Barroso
bekanntgab. Die Pläne dürften nach Einschätzung von EU-Beobachtern für Zwist
sorgen. Während sie auch in der Kommission einigen Experten nicht weit genug
gehen, hat Großbritannien Widerstand gegen eine zu ambitionierte Reform
angekündigt.
Der frühere Chef des Internationalen Währungsfonds (IWF) Larosiere hat die
Schaffung eines "Europäischen Systems für Finanzaufsicht" (ESFS) vorgeschlagen.
Darin sollen die nationalen Behörden für die Banken-, Versicherungs- und
Wertpapieraufsicht stärker miteinander verzahnt werden. Außerdem soll ein bei
der Europäischen Zentralbank (EZB) angesiedelter "Europäischer Rat für
Systemrisiken" (ESRC) unter anderem Frühwarnungen über "systemische Risiken"
herausgeben - wenn beispielsweise Banken Probleme haben, die andere Geldhäuser
mit in den Abgrund reißen könnten. Barroso hatte die Vorschläge bereits in einem
ersten Strategiepapier zur neuen Finanzaufsicht aufgegriffen.
AUSSCHÜSSE SOLLEN AUFGEWERTET WERDEN
Nach den Plänen sollen die drei europäischen, bisher relativ kompetenzarmen
Ausschüsse für das Bankenwesen (Committee of European Banking Supervisors/CEBS),
für den Versicherungssektor (Committee of European Insurance and Pensions
Supervisors/CEIOPS) und für Wertpapiere (Committee of European Securities
Regulators/CESR) aufgewertet und vernetzt werden. Der Rahmen dafür ist das
europäische Finanzaufsichtssystem. Für das Tagesgeschäft bleiben die nationalen
Behörden zuständig. In Deutschland sind das die Bundesbank und die Bundesanstalt
für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin).
Eine echte EU-Aufsichtsbehörde, wie sie einige Bankenexperten angesichts der
dramatischen Finanzkrise fordern, steht für Barroso nicht auf der Agenda.
Großbritannien fürchtet indes, dass die EU-Finanzaufsicht direkt auf die
nationalen Aufseher durchgreifen und bindende Entscheidungen treffen könnte.
London ist Europas größter Finanzplatz, sieht allerdings drohende Konkurrenz aus
Frankfurt oder Paris. Als nächstes werden im Juni die EU-Finanzminister sowie
die EU-Staats- und Regierungschefs über die Vorschläge diskutieren. Im Herbst
will die EU-Kommission dann konkrete Gesetzesvorschläge machen./dj/DP/dct
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2009-05-22 12:24:05
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"Wer gegen den Strom schwimmt, sollte das möglichst in der Nähe des Ufers tun."
clubkings-partygirls.prv.pl/
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