EM.TV - Ein kurzer Blick reicht nicht
Nur schwer sind die am Montagmorgen vorgelegten Zahlen von EM.TV [ Kurs/Chart ] zu durchschauen. Der Vorstand selbst sieht für das dritte Quartal "operative Fortschritte". Das ist aber nur die eine Seite, wie ein genauer Blick auf die vorgelegten Daten zeigt.
Weiter aufwärts ging es trotz schwieriger Marktlage beim Umsatz. Im dritten Quartal gingen 63,2 Millionen Euro durch die Bücher. Das ist deutlich mehr als noch im zweiten Quartal 2002 (52,5 Millionen Euro). Ein Vergleich mit dem Vorjahr ist nicht aussagekräftig, da inzwischen einige Beteiligungen verkauft wurden.
Weitaus schlechter steht EM.TV beim Ergebnis da. Das EBITDA rutschte im dritten Quartal mit -0,9 Millionen Euro wieder in den roten Bereich, nachdem in den ersten beiden Quartalen auf Basis dieser Kennzahl noch ein Gewinn verbucht wurde (im zweiten Quartal waren es 7,8 Millionen Euro).
Beim EBIT ist in den Monaten Juli bis September ein Verlust von 28,2 Millionen Euro angefallen - mehr als in den beiden vorangegangenen Quartalen. Für die ersten neun Monate ergibt sich damit ein Verlust vor Zinsen und Steuern von -62,5 Millionen Euro.
Unter dem Strich ergibt sich ein Nettoverlust für das dritte Quartal von 44,9 Millionen Euro und für die ersten neun Monate von 115,1 Millionen Euro aus.
EM.TV macht es den Anlegern schwer
EM.TV macht den Anlegern das Verständnis der Zahlen in der ad hoc vom Montag schwer. So sind nur Neunmonatszahlen angegeben. Der Vergleich mit den bereinigten Neunmonatszahlen aus dem Vorjahr weckt tatsächlich den Eindruck, dass es bei dem Medienkonzern wieder aufwärts geht. Mit den von Stock-World herausgerechneten Zahlen für das dritte Quartal deckt sich dieser Eindruck aber nicht.
Auch die Angabe in der ad hoc, dass die liquiden Mittel bei 84,3 Millionen Euro liegen, vermittelt ein zu gutes Bild von EM.TV. Auf die Schulden wird nicht eingegangen. Per 30.06. gab es knapp 140 Millionen Euro an kurzfristigen Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten. Insgesamt standen Schulden von über 700 Millionen Euro in der Bilanz. Ein Neunmonatsbericht, der Klarheit über die aktuelle Lage schaffen könnte, liegt bis 9.30 Uhr leider noch nicht vor.
Unter dem Strich kann Stock-World die Verbesserung der operativen Lage bei EM.TV nicht erkennen. Wir raten weiter zum Verkauf der Aktie. Die aktuelle Marktkapitalisierung von über 160 Millionen Euro erscheint für den angeschlagenen Konzern zu viel.
© 25.11.2002 www.stock-world.de
Nur schwer sind die am Montagmorgen vorgelegten Zahlen von EM.TV [ Kurs/Chart ] zu durchschauen. Der Vorstand selbst sieht für das dritte Quartal "operative Fortschritte". Das ist aber nur die eine Seite, wie ein genauer Blick auf die vorgelegten Daten zeigt.
Weiter aufwärts ging es trotz schwieriger Marktlage beim Umsatz. Im dritten Quartal gingen 63,2 Millionen Euro durch die Bücher. Das ist deutlich mehr als noch im zweiten Quartal 2002 (52,5 Millionen Euro). Ein Vergleich mit dem Vorjahr ist nicht aussagekräftig, da inzwischen einige Beteiligungen verkauft wurden.
Weitaus schlechter steht EM.TV beim Ergebnis da. Das EBITDA rutschte im dritten Quartal mit -0,9 Millionen Euro wieder in den roten Bereich, nachdem in den ersten beiden Quartalen auf Basis dieser Kennzahl noch ein Gewinn verbucht wurde (im zweiten Quartal waren es 7,8 Millionen Euro).
Beim EBIT ist in den Monaten Juli bis September ein Verlust von 28,2 Millionen Euro angefallen - mehr als in den beiden vorangegangenen Quartalen. Für die ersten neun Monate ergibt sich damit ein Verlust vor Zinsen und Steuern von -62,5 Millionen Euro.
Unter dem Strich ergibt sich ein Nettoverlust für das dritte Quartal von 44,9 Millionen Euro und für die ersten neun Monate von 115,1 Millionen Euro aus.
EM.TV macht es den Anlegern schwer
EM.TV macht den Anlegern das Verständnis der Zahlen in der ad hoc vom Montag schwer. So sind nur Neunmonatszahlen angegeben. Der Vergleich mit den bereinigten Neunmonatszahlen aus dem Vorjahr weckt tatsächlich den Eindruck, dass es bei dem Medienkonzern wieder aufwärts geht. Mit den von Stock-World herausgerechneten Zahlen für das dritte Quartal deckt sich dieser Eindruck aber nicht.
Auch die Angabe in der ad hoc, dass die liquiden Mittel bei 84,3 Millionen Euro liegen, vermittelt ein zu gutes Bild von EM.TV. Auf die Schulden wird nicht eingegangen. Per 30.06. gab es knapp 140 Millionen Euro an kurzfristigen Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten. Insgesamt standen Schulden von über 700 Millionen Euro in der Bilanz. Ein Neunmonatsbericht, der Klarheit über die aktuelle Lage schaffen könnte, liegt bis 9.30 Uhr leider noch nicht vor.
Unter dem Strich kann Stock-World die Verbesserung der operativen Lage bei EM.TV nicht erkennen. Wir raten weiter zum Verkauf der Aktie. Die aktuelle Marktkapitalisierung von über 160 Millionen Euro erscheint für den angeschlagenen Konzern zu viel.
© 25.11.2002 www.stock-world.de