EM.TV: "Verhandlungen mit Kirch sind nicht gefährdet"
Die EM.TV AG ist Co-Produzent und Co-Finanzier von Zeichentrickserien sowie weltweit aktiver Händler mit TV- und Merchandisingrechten. In den vergangenen Wochen ist EM.TV infolge seiner Bilanzführung, durch mögliche Insiderverkäufe und verschiedener anderer Negativmeldungen unter Beschuß geraten.
Instock sprach vor diesem Hintergrund mit Unternehmenssprecher Michael Birnbaum.
Instock:
Im Februar wird eine erste Zinszahlung auf die im vergangenen Jahr emittierte Wandelanleihe (WKN: 368 284) in Höhe von 32 Millionen Mark fällig. Wird EM.TV diese bedienen?
Birnbaum:
Ja. Selbstverständlich werden wir diese Zahlung leisten.
Instock:
Wie wird die Zinszahlung das Ergebnis von EM.TV belasten?
Birnbaum:
Diese Zahlung wird unter Zinsaufwand gebucht.
Instock:
Hintergrund der Frage war, ob diese Zahlung EM.TV in finanzielle Schwierigkeiten bringen kann.
Birnbaum:
Nein, dass ist nicht der Fall.
Instock:
Wie hoch sind derzeit Ihre liquiden Mittel?
Birnbaum:
EM.TV verfügt derzeit über liquide Mittel im dreistelligen Millionen-Mark-Bereich.
Instock:
Am Dienstag machen mal wieder Gerüchte die Runde, wonach die Verhandlungen mit der Kirch-Gruppe auf Messers Schneide stehen. Wie sieht das aus Ihrer Sicht aus?
Birnbaum:
Es ist überhaupt nicht verwunderlich, dass es bei Verhandlungen wie denen zwischen der Kirch-Gruppe und uns, die in zwei Wochen mit einem positiven Ergebnis abgeschlossen sein sollen, Schwierigkeiten gibt. Als Unternehmen, dass im Sinne seiner Aktionäre handelt, ist es uns beispielsweise auch wichtig, dass wir vor allem für den Einstieg in die Formel 1 und die mögliche Call-Put-Option einen Finanzierungsnachweis von unserem künftigen Partner bekommen. Wer davon auf einem möglichen Abbruch der Verhandlungen schließt, liegt falsch. Davon kann überhaupt nicht die Rede sein. Das hat uns die Kirch-Gruppe am Montag in einem Fax nochmals schriftlich bestätigt.
Instock:
Können Sie bitte wörtlich den Inhalt des Faxes wiedergeben?
Birnbaum:
Nein, das kann ich nicht.
Instock:
Im Zusammenhang mit den Verhandlungen gerät Ihr Aufsichtsratsvorsitzender Nikolaus Becker immer wieder in die Schußlinie. Wieso kommt von seiner Seite immer wieder Störfeuer?
Birnbaum:
Von Herrn Beckers kommt kein Störfeuer. Seine Aufgabe ist es ja nicht, mit der Kirch-Gruppe zu verhandeln, sondern sich für die Belange der Aktionäre einzusetzen. Das tut Herr Becker.
Instock:
Daneben gab es Meldungen, wonach Ihr Vertragspartner Victory Media-Management nicht willens oder auch nicht in der Lage zu sein scheint, ausstehende Zahlungen in Höhe von 75 Millionen Mark an EM.TV zu leisten. Ist das, vorausgesetzt, die Gelder fließen wirklich nicht, der endgültige Todesstoß für EM.TV?
Birnbaum:
Angesichts unsere liquiden Mittel ganz sicher nicht. Richtig ist an der Meldung im Handelsblatt, die ihrerseits eine Meldung aus dem Wall Street Journal übersetzt, dass Victory ein Partner von EM.TV ist. Richtig ist ebenfalls, dass bei Victory im letzten Vierteljahr die Mittel nicht wie erwartet hereingesprudelt sind. Die genannten 100 Millionen Mark beziehen sich im übrigen auf alle für das Jahr geplanten Produktionen und nicht auf einen Film. Für uns sind hier keine Verluste aufgetreten. Durch den finanziellen Engpaß bei Victory haben sich einige Produktionen aber verschoben. In den nächsten Tagen gibt es mit Victory Gespräche, bei denen wir gemeinsam die neuen Produktionen durchsprechen. Als Hintergrund ist hier vielleicht noch anzumerken, dass wir auf zwei Arten unsere Produktionen finanzieren. Grundsatz des Hauses ist, dass wir erst in die Produktion gehen, wenn 75 Prozent der Finanzierung stehen. Dabei gibt es Möglichkeiten, das Geld über den Vorverkauf der Rechte zu bekommen oder über einen Fonds zu finanzieren. Bei letzterem reichen es, wenn wir 25 bis 50 Prozent der Kosten durch den Verkauf vorab eingenommen haben.
Instock:
Stehen hinter Victory möglicherweise Gruppen oder Einzelpersonen, die EM.TV auf diesem Weg zusätzlich schaden wollen?
Birnbaum:
Nein, ganz im Gegenteil. Das sind Partner, das sind uns wohl gesonnene Geschäftsleute.
Instock:
Ihr Vorstandschef Thomas Haffa hat am Dienstag vor Gericht einen Verstoß gegen ein vereinbartes Verkaufsverbot zugegeben. Hat er seine Funktion bei EM.TV noch inne?
Birnbaum:
Ja, und ich habe ihn lange nicht so aktiv in der Öffentlichkeit gesehen.
Instock:
Kein Wunder, ist er doch mit viel Medienaufmerksamkeit vor Gericht erschienen.
Birnbaum:
Er hat diese Gelegenheit auch dazu genutzt, mit vielen Journalisten zu sprechen.
Instock:
Herr Birnbaum, vielen Dank für das Gespräch.
Das Interview führte Helmut Harff.
Die EM.TV AG ist Co-Produzent und Co-Finanzier von Zeichentrickserien sowie weltweit aktiver Händler mit TV- und Merchandisingrechten. In den vergangenen Wochen ist EM.TV infolge seiner Bilanzführung, durch mögliche Insiderverkäufe und verschiedener anderer Negativmeldungen unter Beschuß geraten.
Instock sprach vor diesem Hintergrund mit Unternehmenssprecher Michael Birnbaum.
Instock:
Im Februar wird eine erste Zinszahlung auf die im vergangenen Jahr emittierte Wandelanleihe (WKN: 368 284) in Höhe von 32 Millionen Mark fällig. Wird EM.TV diese bedienen?
Birnbaum:
Ja. Selbstverständlich werden wir diese Zahlung leisten.
Instock:
Wie wird die Zinszahlung das Ergebnis von EM.TV belasten?
Birnbaum:
Diese Zahlung wird unter Zinsaufwand gebucht.
Instock:
Hintergrund der Frage war, ob diese Zahlung EM.TV in finanzielle Schwierigkeiten bringen kann.
Birnbaum:
Nein, dass ist nicht der Fall.
Instock:
Wie hoch sind derzeit Ihre liquiden Mittel?
Birnbaum:
EM.TV verfügt derzeit über liquide Mittel im dreistelligen Millionen-Mark-Bereich.
Instock:
Am Dienstag machen mal wieder Gerüchte die Runde, wonach die Verhandlungen mit der Kirch-Gruppe auf Messers Schneide stehen. Wie sieht das aus Ihrer Sicht aus?
Birnbaum:
Es ist überhaupt nicht verwunderlich, dass es bei Verhandlungen wie denen zwischen der Kirch-Gruppe und uns, die in zwei Wochen mit einem positiven Ergebnis abgeschlossen sein sollen, Schwierigkeiten gibt. Als Unternehmen, dass im Sinne seiner Aktionäre handelt, ist es uns beispielsweise auch wichtig, dass wir vor allem für den Einstieg in die Formel 1 und die mögliche Call-Put-Option einen Finanzierungsnachweis von unserem künftigen Partner bekommen. Wer davon auf einem möglichen Abbruch der Verhandlungen schließt, liegt falsch. Davon kann überhaupt nicht die Rede sein. Das hat uns die Kirch-Gruppe am Montag in einem Fax nochmals schriftlich bestätigt.
Instock:
Können Sie bitte wörtlich den Inhalt des Faxes wiedergeben?
Birnbaum:
Nein, das kann ich nicht.
Instock:
Im Zusammenhang mit den Verhandlungen gerät Ihr Aufsichtsratsvorsitzender Nikolaus Becker immer wieder in die Schußlinie. Wieso kommt von seiner Seite immer wieder Störfeuer?
Birnbaum:
Von Herrn Beckers kommt kein Störfeuer. Seine Aufgabe ist es ja nicht, mit der Kirch-Gruppe zu verhandeln, sondern sich für die Belange der Aktionäre einzusetzen. Das tut Herr Becker.
Instock:
Daneben gab es Meldungen, wonach Ihr Vertragspartner Victory Media-Management nicht willens oder auch nicht in der Lage zu sein scheint, ausstehende Zahlungen in Höhe von 75 Millionen Mark an EM.TV zu leisten. Ist das, vorausgesetzt, die Gelder fließen wirklich nicht, der endgültige Todesstoß für EM.TV?
Birnbaum:
Angesichts unsere liquiden Mittel ganz sicher nicht. Richtig ist an der Meldung im Handelsblatt, die ihrerseits eine Meldung aus dem Wall Street Journal übersetzt, dass Victory ein Partner von EM.TV ist. Richtig ist ebenfalls, dass bei Victory im letzten Vierteljahr die Mittel nicht wie erwartet hereingesprudelt sind. Die genannten 100 Millionen Mark beziehen sich im übrigen auf alle für das Jahr geplanten Produktionen und nicht auf einen Film. Für uns sind hier keine Verluste aufgetreten. Durch den finanziellen Engpaß bei Victory haben sich einige Produktionen aber verschoben. In den nächsten Tagen gibt es mit Victory Gespräche, bei denen wir gemeinsam die neuen Produktionen durchsprechen. Als Hintergrund ist hier vielleicht noch anzumerken, dass wir auf zwei Arten unsere Produktionen finanzieren. Grundsatz des Hauses ist, dass wir erst in die Produktion gehen, wenn 75 Prozent der Finanzierung stehen. Dabei gibt es Möglichkeiten, das Geld über den Vorverkauf der Rechte zu bekommen oder über einen Fonds zu finanzieren. Bei letzterem reichen es, wenn wir 25 bis 50 Prozent der Kosten durch den Verkauf vorab eingenommen haben.
Instock:
Stehen hinter Victory möglicherweise Gruppen oder Einzelpersonen, die EM.TV auf diesem Weg zusätzlich schaden wollen?
Birnbaum:
Nein, ganz im Gegenteil. Das sind Partner, das sind uns wohl gesonnene Geschäftsleute.
Instock:
Ihr Vorstandschef Thomas Haffa hat am Dienstag vor Gericht einen Verstoß gegen ein vereinbartes Verkaufsverbot zugegeben. Hat er seine Funktion bei EM.TV noch inne?
Birnbaum:
Ja, und ich habe ihn lange nicht so aktiv in der Öffentlichkeit gesehen.
Instock:
Kein Wunder, ist er doch mit viel Medienaufmerksamkeit vor Gericht erschienen.
Birnbaum:
Er hat diese Gelegenheit auch dazu genutzt, mit vielen Journalisten zu sprechen.
Instock:
Herr Birnbaum, vielen Dank für das Gespräch.
Das Interview führte Helmut Harff.