Nach dem massiven Ölpreisrutsch am 09.03.2020 und dem daraus resultierenden massiven Kursrutsch bei allen Ölaktien am 09.03.2020 nutzte der Großinvestor Carl Icahn (Vermögen 2019 ca. 15 Milliarden $) die Gunst der Stunde und kaufte am 09.03.2020, 10.03.2020 und 11.03.2020 insgesamt fast 70 Millionen OXY Aktien (zu einem Durchschnittskurs von knapp über 14 $). Dadurch erhöhte er seinen Anteil an OXY von bisher 2,5 % auf 10,0 %.
Daraufhin läuteten beim OXY Vorstand, insbesondere wohl bei der Vorstandsvorsitzenden Vicky Hollub, die Alarmglocken. Um sich gegen eine mögliche feindliche Übernahme durch carl Icahn oder andere Großinvestoren zu schützen, beschloss der OXY Vorstand am 13.03.2020 die Ausgabe von Bezugsrechten an alle aktuellen Aktionäre.
Die Bezugsrechte werden am 23.03.2020 den Aktien zugeteilt. 1 Aktie erhält 1 Bezugsrecht.
Die Bezugsrechte werden automatisch aktiviert, wenn irgendein Investor die 15 % Schwelle überschreitet. Oder ein passiver Investor die 20 % Schwelle überschreitet.
Somit haben die Bezugsrechte faktisch die Funktion einer Giftpille. Sie sollen die feindliche Übernahme erschweren bzw. unmöglich machen.
Falls die Bezugsrechte aktiviert werden, erhalten alle Bezugsrechtsinhaber (bis auf den feindlichen Übernehmer) sofort das Recht, gegen Barzahlung von 55 $ pro Bezugsrecht OXY Aktien im Gegenwert von 110 $ zu erhalten.
Beispiel:
Ein Anleger hat 100 OXY Aktien im Depot
am 23.03.2020 bekommt er 100 Bezugsrechte geschenkt
sollte es zur Aktivierung der Bezugsrechte kommen,
hat der Anleger das Recht, gegen Barzahlung von 100 mal 55 $ = 5500 $
OXY Aktien im Marktwert von 100 mal 110 $ = 11000 $ zu erhalten
(sollte der Aktienkurs zum Beispiel dann bei 22 $ notieren, bekäme er 500 Aktien)
(sollte der Aktienkurs zum Beispiel immer noch bei 11 $ notieren, bekäme der Anleger sogar 1000 Aktien)
usw. usw. , es ist ganz einfach
pro Bezugsrecht 110 $ geteilt durch (dann) aktueller Aktienkurs = Stückzahl neuer Aktien
Deutschland schafft sich selbst ab.
Traurig aber wahr.