Dommermuth: Das ist natürlich nicht einfach. Wenn sich ein Unternehmen gut entwickelt, soll das Management profitieren. Wenn es schlechtläuft, muss es seinen Beitrag leisten. Unser Wettbewerber Freenet zum Beispiel ...
SPIEGEL: ... den Sie eine Zeitlang übernehmen wollten ...
Dommermuth: ... zahlte seinem Vorstandschef im vergangenen Jahr rund fünf Millionen Euro - trotz rückläufiger Umsätze und Gewinne sowie gesunkenem Unternehmenswert.
SPIEGEL: Unanständig ...
Dommermuth: ... aber nicht allein dem Manager vorzuwerfen. Der bedient sich ja nicht selbst, sondern bekommt solche Summen wiederum von seinem Aufsichtsrat bewilligt. Da setzt meine Kritik an: Viele Kontrolleure würden deutlich strengere Zielvereinbarungen treffen, wenn sie ihr eigenes Geld ausgäben. Aufsichtsräte haben oft keine Anteile am Unternehmen. Da lassen sich
ohne Reue aufwendige Pensionszusagen, langfristige Verträge und Bonusprogramme mit falschen Zielen verabschieden.
SPIEGEL: Wer könnte dem entgegenwirken?
Dommermuth: Der SPIEGEL, die Medien. Jedes Mal, wenn sich wieder ein Top-Manager als vermeintlicher Abkassierer entpuppt, sollte man neben sein Foto Bilder der Aufsichtsräte stellen, die vorher genickt haben. Dann würden die es sich nächstes Mal besser überlegen. Und bestimmt würden auch andere Aufsichtsräte nachdenklich.
SPIEGEL: ... den Sie eine Zeitlang übernehmen wollten ...
Dommermuth: ... zahlte seinem Vorstandschef im vergangenen Jahr rund fünf Millionen Euro - trotz rückläufiger Umsätze und Gewinne sowie gesunkenem Unternehmenswert.
SPIEGEL: Unanständig ...
Dommermuth: ... aber nicht allein dem Manager vorzuwerfen. Der bedient sich ja nicht selbst, sondern bekommt solche Summen wiederum von seinem Aufsichtsrat bewilligt. Da setzt meine Kritik an: Viele Kontrolleure würden deutlich strengere Zielvereinbarungen treffen, wenn sie ihr eigenes Geld ausgäben. Aufsichtsräte haben oft keine Anteile am Unternehmen. Da lassen sich
ohne Reue aufwendige Pensionszusagen, langfristige Verträge und Bonusprogramme mit falschen Zielen verabschieden.
SPIEGEL: Wer könnte dem entgegenwirken?
Dommermuth: Der SPIEGEL, die Medien. Jedes Mal, wenn sich wieder ein Top-Manager als vermeintlicher Abkassierer entpuppt, sollte man neben sein Foto Bilder der Aufsichtsräte stellen, die vorher genickt haben. Dann würden die es sich nächstes Mal besser überlegen. Und bestimmt würden auch andere Aufsichtsräte nachdenklich.