dot.com'mt wieder!?

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tom68:

dot.com'mt wieder!?

 
18.05.01 20:14
dot.com'mt wieder!?
 
Werbebanner? Natürlich kennen Sie die, was für eine Frage auch. Ja genau, diese kleinen virtuellen Werbeplakate im Internet, also hier. Richten Sie doch einfach mal ganz kurz ihren Blick etwas nach oben. Sehen sie einen? Gut!
Ja ja, genau diese kleinen rotierenden, sich bewegenden Kästchen sind eigentlich gar nicht so klein und unscheinbar wie sie auf den ersten Blick wirken. Nein, im Gegenteil, sie sind der Inbegriff der schönen Neuen Wirtschaft (oder wie die Profis sagen: New Economy).

Können sie sich vielleicht noch daran erinnern, wie 'heiß' vor 2 oder 3 Jahren dieser Online-Werbemarkt war? Er galt als Schmiermittel der Neuen Wirtschaft, als Inbegriff für den Beginn eines neuen Goldgräberzeitalters. Jungunternehmer mit einer virtuellen Idee ließen unzählige neue Firmen wie Pilze aus dem Boden sprießen. Es wurde gegründet, was das Zeug hielt. Warum auch nicht, dachte sich manch einer, meine Idee ist doch gut. Einnahmen? Ach, darüber musste man(n) sich nun wirklich keine Gedanken machen, denn Umsatz wurde größtenteils via Werbebannervermarktung generiert. Und dieser Markt glich einer Einbahnstraße. Also: Existenz, Fortbestand und Zukunft der Internet- Company gesichert!

Das böse Erwachen

Pustekuchen! Der Online-Werbemarkt fing zu Beginn des vergangenen Jahres an zu bröckeln, um dann in der absoluten Hype-Phase im März 2000 abzustürzen. Auf einmal wurde dieser zuvor hochgepriesene Markt zum Inbegriff der dot.com-Pleiten, des Internet-Größenwahns und herausgeworfener Dollar-Millionen.

Derzeit befinden wir uns in einem Käufermarkt. Wer im Netz inserieren möchte, kann die Preise diktieren. Denn die meisten Webseiten hungern nach Umsatz. Und nu? Wie wird es weitergehen in der virtuellen Werbebranche, deren Preise mittlerweile so tief in den Keller gerauscht sind wie die Aktienkurse zahlreicher WWWahnsinn-Firmen.

Ist die Online-Werbebranche also gestorben? Beileibe nicht. Sie war nur mal eben kurz beim plastischen Chirurgen etwas Fett absaugen.

Start frei für den Werbespuk

Die Zeit der Standardformate, der kleinen Flächen, die ein bisschen bunt eingefärbt sind, ist vorbei. Langweilige, winzige Werbung, wie wir sie derzeit vorfinden (auf die ja eh fast niemand klickte), ist out. Die Werbebanner der Zukunft werden Raketen durch das Netz fliegen lassen, Sektkorken knallen lassen und kleine Geschichten erzählen. Aus den Lautsprechern wird es zischen, knattern und krachen.

Doch die eigentliche Revolution steht noch bevor: Derzeit basteln Webagenturen an der permanenten Überwachung des Surfers. Er wird auf Schritt und Klick verfolgt. Man weiß dann, wo der User vorwiegend seine Online-Zeit verbringt und erstellt daraufhin Profile. Das Verbraucherverhalten wird bis ins kleinste auspioniert und detailliert erfasst. Mittels dieser Datensammlung hinsichtlich seiner Interessen wird der Traum der Werbeindustrie wahr werden: Er liest die Wünsche des Surfers direkt aus der Klickhand - und genau im richtigen Augenblick erhält der Internet-User die gewünschte Werbung. Wer also gerne auf Finanzseiten surft, erhält Werbung für Lifestyle-Produkte.

In diesem Sinne: Die Zukunft gehört dem gedankenlesenden Werbespuk und wird das Internet als Werbemedium einzigartig machen!


18.05. - 19:06 Uhr
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