Aktionärsschützer
Dividendenbonus soll Anreiz für aktive Aktionäre sein
Aktionäre sollen nach einem Vorschlag der DSW durch einen Dividendenbonus zur Stimmabgabe auf Hauptversammlungen bewegt werden.
HB DÜSSELDORF. „Die weiter abnehmende Präsenz auf deutschen Hauptversammlungen lässt mittlerweile auch in den Vorstandsetagen die Alarmglocken läuten“, sagte der Hauptgeschäftsführer der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW), Ulrich Hocker, am Mittwoch in Düsseldorf. Bei Unternehmen, deren Aktien zu mehr als 80 Prozent im Streubesitz liegen, seien durchschnittlich nur noch 39,8 Prozent des stimmberechtigten Kapitals auf den Aktionärstreffen vertreten. „Die Gefahr von Zufallsmehrheiten wird so immer größer“, so Hocker.
Als einen Grund für den Rückgang der Präsenz machten die Aktionärsschützer das verstärkte Engagement ausländischer Investoren aus, die den Kosten- und Zeitaufwand scheuten. Als Anreiz plädiert die DSW daher für die Zahlung einer höheren Dividende. „Hier gilt es, den Unternehmen die Möglichkeit einzuräumen, per Satzungsänderung zu bestimmen, dass diejenigen Aktionäre, die ihre Stimme abgeben, einen Dividendenbonus erhalten“, sagte Hocker. Dabei liege die Betonung auf Stimmabgabe; nicht Anwesenheit solle belohnt werden.
In der zu Ende gehenden Hauptversammlungssaison 2005 waren auf den Aktionärstreffen der 30 im Deutschen Aktienindex (Dax) notierten Unternehmen durchschnittlich 45,87 Prozent der stimmberechtigten Anteilscheine vertreten. Im Jahr zuvor lag der Wert nach Angaben der DSW noch bei 47,19 Prozent, 1998 bei 60,95 Prozent.
Wenig Anlass zur Kritik gebe es indes bei der Dividendenentwicklung, so Hocker. Mit insgesamt 20,3 Milliarden Euro sei der Wert des Vorjahres um knapp 27 Prozent übertroffen worden. Die durchschnittliche Dividende habe im Vorjahr bei 0,28 Euro gelegen nach 0,21 Euro je Aktie im Jahr 2003. Einen Grund zum Jubeln gebe es dennoch nicht, stellten doch die dividendenlosen Gesellschaften mit 585 der insgesamt 952 Unternehmen immer noch den größten Anteil dar. Ein Unternehmen, das richtig Freude macht, ist aber die IKB“, sagte Hocker. Die Düsseldorfer Mittelstandsbank schüttet in der Regel 50 Prozent des Gewinns aus.
Quelle: HANDELSBLATT, Mittwoch, 07. September 2005, 15:56 Uhr
...be invested
Der Einsame Samariter
Dividendenbonus soll Anreiz für aktive Aktionäre sein
Aktionäre sollen nach einem Vorschlag der DSW durch einen Dividendenbonus zur Stimmabgabe auf Hauptversammlungen bewegt werden.
HB DÜSSELDORF. „Die weiter abnehmende Präsenz auf deutschen Hauptversammlungen lässt mittlerweile auch in den Vorstandsetagen die Alarmglocken läuten“, sagte der Hauptgeschäftsführer der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW), Ulrich Hocker, am Mittwoch in Düsseldorf. Bei Unternehmen, deren Aktien zu mehr als 80 Prozent im Streubesitz liegen, seien durchschnittlich nur noch 39,8 Prozent des stimmberechtigten Kapitals auf den Aktionärstreffen vertreten. „Die Gefahr von Zufallsmehrheiten wird so immer größer“, so Hocker.
Als einen Grund für den Rückgang der Präsenz machten die Aktionärsschützer das verstärkte Engagement ausländischer Investoren aus, die den Kosten- und Zeitaufwand scheuten. Als Anreiz plädiert die DSW daher für die Zahlung einer höheren Dividende. „Hier gilt es, den Unternehmen die Möglichkeit einzuräumen, per Satzungsänderung zu bestimmen, dass diejenigen Aktionäre, die ihre Stimme abgeben, einen Dividendenbonus erhalten“, sagte Hocker. Dabei liege die Betonung auf Stimmabgabe; nicht Anwesenheit solle belohnt werden.
In der zu Ende gehenden Hauptversammlungssaison 2005 waren auf den Aktionärstreffen der 30 im Deutschen Aktienindex (Dax) notierten Unternehmen durchschnittlich 45,87 Prozent der stimmberechtigten Anteilscheine vertreten. Im Jahr zuvor lag der Wert nach Angaben der DSW noch bei 47,19 Prozent, 1998 bei 60,95 Prozent.
Wenig Anlass zur Kritik gebe es indes bei der Dividendenentwicklung, so Hocker. Mit insgesamt 20,3 Milliarden Euro sei der Wert des Vorjahres um knapp 27 Prozent übertroffen worden. Die durchschnittliche Dividende habe im Vorjahr bei 0,28 Euro gelegen nach 0,21 Euro je Aktie im Jahr 2003. Einen Grund zum Jubeln gebe es dennoch nicht, stellten doch die dividendenlosen Gesellschaften mit 585 der insgesamt 952 Unternehmen immer noch den größten Anteil dar. Ein Unternehmen, das richtig Freude macht, ist aber die IKB“, sagte Hocker. Die Düsseldorfer Mittelstandsbank schüttet in der Regel 50 Prozent des Gewinns aus.
Quelle: HANDELSBLATT, Mittwoch, 07. September 2005, 15:56 Uhr
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Der Einsame Samariter