Alles Makulatur???
Auch das noch! Ist nach "Mikro" jetzt auch "Makro" dran? Sind nach etlichen Unternehmens-Mauscheleien jetzt auch die volkswirtschaftlichen Bilanzen der USA geschönt, künstlich veredelt? Kaum zu glauben, aber die Wirtschaftsbehörde für Statistik steht im Feuer, hat kleinlaut und so ganz nebenbei eingeräumt: Das berühmte US-Wirtschaftswachstum war 1998 bis 2000 deutlich langsamer als bisher bekannt - und ja international in tiefer Verehrung immer wieder bewundert. Der Gipfel: In 2001 soll die US-Ökonomie gar nur um 0,3 % gestiegen sein und nicht wie bisher rausposaunt um 1,2 %.
Das ist starker Tobak, Herrschaften! Das hieße ja: Die Amis haben nur halb so viel Wachstum gehabt wie die deutsche Wirtschaft (0,6 %) - bekanntlich das geschmähte Schlusslicht in der EU.
Alles nur Lüge?
Also alles nur Schönfärberei? Kommt die alte Volksweisheit zu unrühmlichen Ehren: Statistik ist immer die Mutter der Lügen? Und, man wagt ja kaum weiter nachzuforschen, aber hat vielleicht der über Nacht bekannt gewordene Chefstratege der Investmenttochter der Dresdner Bank in London (Dresdner Kleinwort Wasserstein) doch Recht? Der hatte doch Mitte letzten Jahres in einem der Presse zugespielten Kunden-Rundbrief kühn behauptet: Das Produktivitätswachstum der Amerikaner (bekanntlich der Hintergrund und die Triebfeder des ökonomischen Booms ohne Inflation), das wäre gar nicht so üppig und glanzvoll wie immer betont. Das würden die Amis kleinlaut bekannt geben - und ein Crash an den Börsen wäre die Folge. Weil eben alles Lug und Trug! Nix passierte damals, auch kein Crash. Über Nacht war der Nostradamus wieder aus den Schlagzeilen. Halt ein Querdenker, warum auch nicht...
Behörden an den "Lügendetektor"
Kommt nun also noch mehr ans Tageslicht als "nur" das geschönte und jetzt korrigierte Wirtschaftswachstum? Nicht auszudenken, vor allem angesichts der Reaktion an den ohnehin knapp vorm Nervenkollaps stehenden Finanzmärkten. Bis zum 14. August sollen die Unternehmensführer (CEOs) der Großkonzerne per Eid bekanntlich aussagen: Unsere Firmenbilanz ist sauber. So will es eine neue Regelung, vom Präsidenten persönlich forciert. Mr. President, lassen Sie jetzt auch ihre Behörde für Statistik vor diesen "Lügendetektor"! Auch die sollen bei Gott schwören: Alle Makro-Daten der USA sind okay! Husch, Husch, Mr. Bush. Sonst können auch Sie das Vertrauen in die Börsen, wenn noch ein Rest davon da ist, in der Pfeife rauchen...
Frank Lehmann, ARD-Börsenstudio Frankfurt
Na super, beschiß kommt auf den Tisch. Die Statistikbehörde und den Greenspan sollte man auch vereidigen. Die Lügen wie es Ihnen passt. Der Abwärtstrend bleibt uns erhalten. :-(
Auch das noch! Ist nach "Mikro" jetzt auch "Makro" dran? Sind nach etlichen Unternehmens-Mauscheleien jetzt auch die volkswirtschaftlichen Bilanzen der USA geschönt, künstlich veredelt? Kaum zu glauben, aber die Wirtschaftsbehörde für Statistik steht im Feuer, hat kleinlaut und so ganz nebenbei eingeräumt: Das berühmte US-Wirtschaftswachstum war 1998 bis 2000 deutlich langsamer als bisher bekannt - und ja international in tiefer Verehrung immer wieder bewundert. Der Gipfel: In 2001 soll die US-Ökonomie gar nur um 0,3 % gestiegen sein und nicht wie bisher rausposaunt um 1,2 %.
Das ist starker Tobak, Herrschaften! Das hieße ja: Die Amis haben nur halb so viel Wachstum gehabt wie die deutsche Wirtschaft (0,6 %) - bekanntlich das geschmähte Schlusslicht in der EU.
Alles nur Lüge?
Also alles nur Schönfärberei? Kommt die alte Volksweisheit zu unrühmlichen Ehren: Statistik ist immer die Mutter der Lügen? Und, man wagt ja kaum weiter nachzuforschen, aber hat vielleicht der über Nacht bekannt gewordene Chefstratege der Investmenttochter der Dresdner Bank in London (Dresdner Kleinwort Wasserstein) doch Recht? Der hatte doch Mitte letzten Jahres in einem der Presse zugespielten Kunden-Rundbrief kühn behauptet: Das Produktivitätswachstum der Amerikaner (bekanntlich der Hintergrund und die Triebfeder des ökonomischen Booms ohne Inflation), das wäre gar nicht so üppig und glanzvoll wie immer betont. Das würden die Amis kleinlaut bekannt geben - und ein Crash an den Börsen wäre die Folge. Weil eben alles Lug und Trug! Nix passierte damals, auch kein Crash. Über Nacht war der Nostradamus wieder aus den Schlagzeilen. Halt ein Querdenker, warum auch nicht...
Behörden an den "Lügendetektor"
Kommt nun also noch mehr ans Tageslicht als "nur" das geschönte und jetzt korrigierte Wirtschaftswachstum? Nicht auszudenken, vor allem angesichts der Reaktion an den ohnehin knapp vorm Nervenkollaps stehenden Finanzmärkten. Bis zum 14. August sollen die Unternehmensführer (CEOs) der Großkonzerne per Eid bekanntlich aussagen: Unsere Firmenbilanz ist sauber. So will es eine neue Regelung, vom Präsidenten persönlich forciert. Mr. President, lassen Sie jetzt auch ihre Behörde für Statistik vor diesen "Lügendetektor"! Auch die sollen bei Gott schwören: Alle Makro-Daten der USA sind okay! Husch, Husch, Mr. Bush. Sonst können auch Sie das Vertrauen in die Börsen, wenn noch ein Rest davon da ist, in der Pfeife rauchen...
Frank Lehmann, ARD-Börsenstudio Frankfurt
Na super, beschiß kommt auf den Tisch. Die Statistikbehörde und den Greenspan sollte man auch vereidigen. Die Lügen wie es Ihnen passt. Der Abwärtstrend bleibt uns erhalten. :-(