Die Stop-Loss-Order: Ein interessantes Werkzeug

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das Zentrum d.:

Die Stop-Loss-Order: Ein interessantes Werkzeug

 
01.12.01 19:04
Anlagetaktik
Von Detlev Landmesser

30. Nov. 2001 Für manche Börsianer stellt es ein selbstverständliches und sinnvolles Ruhekissen dar: Der Einsatz von Stop-Loss-Orders.

Bei einem solchen Wertpapierauftrag bestimmt der Anleger einen Kurs unterhalb des augenblicklichen Kursniveaus, bei dem ein Verkaufsauftrag für das entsprechende Papier ausgelöst werden soll. Der Sinn dahinter: So sollen Verlustrisiken begrenzt und bereits erzielte Gewinne gesichert werden.

Wie wählt man Stop-Loss-Marken aus?

Womit bereits das entscheidende Problem ins Blickfeld rückt: Wie groß wählt man den Abstand zum derzeitigen Kurs? Das Schlimmste, was dem Anleger nämlich passieren kann, ist dass die Aktie an einem schwachen Tag bei ihrem zu nahe liegenden Stop-Loss-Kurs "abgeholt" wird, bevor sie ihren Anstieg fortsetzt.

Setzt der Anleger den Stop-Kurs andererseits zu tief an, akzeptiert er möglicherweise unnötig hohe Kursverluste, bevor der Verkauf ausgelöst wird.

Auswahl letztlich Geschmackssache

Vorneweg: Die ideale Faustregel gibt es nicht. Manche Marktteilnehmer schwören darauf, die Stop-Loss-Marken stets zehn bis 15 Prozent unter dem aktuellen Kurs anzusetzen, je nach Risikoneigung. Andere setzen auf den ursprünglichen Einstandskurs, um auf keinen Fall in Verluste hineinzulaufen - eine allerdings ziemlich fragwürdige Strategie.

Sinnvoller erscheint es da, sich an charttechnischen Marken zu orientieren, bei deren Unterschreiten sich das technische Bild deutlich verschlechtern würde. So kann ein Stop-Loss-Kurs knapp unterhalb einer längerfristig ausgebildeten Handelsspanne oder einem bisherigen Verlaufstief eine Menge Verluste ersparen. Letztlich aber gibt es nur eine feste Regel: Die Auswahl von Stop-Loss-Marken hängt am persönlichen Geschmack des Investors!

Sinn hängt von Volatilitäten und Anlegertypus ab

"Der Sinn einer Stop-Loss-Order hängt auch von der Volatilität einer Marktphase sowie der Aktie ab", erläutert Björn Becker, Leiter der Anlagestrategie Privatkunden bei der Commerzbank: "Bei einer Technologieaktie, die täglich um sechs Prozent schwankt, ist es problematisch, eine sinnvolle Marke zu setzen."

Zudem ist die Strategie typabhängig: "Ein tradingorientierter Anleger, der nah am Markt ist, kann solche Orders häufig und sinnvoller einsetzen."

Für langfristig und fundamental orientierte Anleger beurteilt der Experte das Werkzeug skeptischer: "Hier besteht oft die Gefahr, rein technisch bedingt eine falsche Verkaufsentscheidung zu treffen."

Keine Kursgarantie!

Wichtig ist bei einer Stop-Strategie, den Stop-Loss-Kurs sukzessive nach oben anzupassen, wenn sich der Kurs der Aktie nach oben bewegt, um die "Verlustlücke" nicht zu groß werden zu lassen. Auch hier hängt die Abwägung wieder ganz am persönlichen Geschmack des Investors. Mit jeder Auftragsänderung sind schließlich Transaktionskosten (in der Regel in Höhe einer Limitgebühr) verbunden, die sich allerdings bei den meisten Banken und Direktbrokern in Grenzen halten.

Zu beachten ist noch, dass ein Stop-Loss-Kurs keine Kursgarantie darstellt: Mit Erreichen der Kursmarke verwandelt sich der Auftrag in eine Bestens-Order. Das heißt, der erzielte Kurs kann unter oder über dem Stop-Loss-Kurs liegen.
Bronco:

Meine Empfehlung:

 
01.12.01 22:09
Stop-Loss-Marken nur mental setzen, nie beauftragen. Machen wir eine Fallunterscheidung:
1.) Unser Papier ist liquide: Der SL ist überflüssig wie ein Kropf, weil wir unser Papier jederzeit loswerden können. Wozu Anderen die eigene Strategie mitteilen? - Ergo: SL nur im Kopf setzen !
2.) Unser Papier ist nur wenig liquide: Es besteht das Risiko, daß wir nicht mehr rauskommen, wenn die Lawine ihren Abgang macht. Ist hier der SL sinnvoll ? - Nein, um Himmelswillen ! Wer bei solchen Papieren SLs setzt hat gute Chancen, daß diese "gevögelt" werden. Die Marketmaker warten nur darauf. Wer ein wenig liquides Papier kauft, kennt sein Risiko vorher. Hinterher heilen is nich. Dafür werden solche Papiere ja auch mit Abschlag gehandelt - beim Kaufen und beim Verkaufen.

Mental SLs zu setzen halte ich hingegen für seeeehr wichtig. Hier ist einfach Disziplin gefragt, diese auch konsequent auszuführen. Maßstab ist m.E. ausschließlich die Volatilität der Aktie. Mit dieser läuft auch die Anpassung. Vorteil des "mentalen" SL ist, daß man eine Doppelmarke setzen kann: Marke 1: Limit setzen; Marke 2: Bestens raus !
Genauso sinnvoll sehe ich es auch an, sich von Anfang an Gedanken über den richtigen Zeitpunkt für Gewinnmitnahmen zu machen. (Trader mal wegschauen - hier geht es nur um Fundamentalisten.) Beim Kauf haben wir uns Gedanken gemacht, welche jährliche Performance wir von unserer Aktie erwarten. Sollten nun keine fundamentalen Änderungen eintreten, so empfiehlt es sich auch für den Langfristinvestor vorzeitig abzukassieren, wenn die Aktie die Jahresperformance + Volatilität schon vorweggenommen hat. Worauf warten ? - Daß die Euphoriker sich wieder zurückziehen ? Hier guckt auch der Fundamentalist mal auf den Chart und springt nach allen Regeln der Technik zum richtigen Zeitpunkt ab.
josua1123:

Ohne klecks Beitrag

 
01.12.01 22:26
zu schmälern
zwei Grüne Bronco,das ist genau meine Strategie
Ein Pokerspieler deckt auch nicht seine Karten auf,absurd...
Aber das Wichtigste bleibt,man muß Reagieren können
und arbeitende Menschen sprich Kleinanleger haben keine Zeit zum regieren
darum Stop Loss und darum meistens Verlust..

Die wahren Abenteuer sind im Kopf

jo.
das Zentrum d.:

guter Beitrag Bronco !

 
02.12.01 13:17
dem ist nicht mehr viel hinzuzufügen
Slash:

Setze auch nur Mental SL

 
02.12.01 13:23
Am Freitag hätte ich (wenn ich gewollt hätte) einige mit SL auflaufen lassen können.

Vectron:

nach den Zahlen steht auf Xetra, nachdem 3 Trades gelaufen sind nur noch eine Verkaufsorder für 2,1 Euro aber keine Kauforder. Habe es geteste, indem ich eine Kauforder für 1,6 Euro reingestellt habe.
Ich hätte lediglich 1 AKtie für 2,1 Euro kaufen und an mich selbst für 1,6 Euro verkaufen müssen und schon währen die schönen SL tödlich gewesen.
Sollte man sich auch mal überlegen.

Gruß slash
ecki:

Ja slash, und warum hast du sie nicht alle

 
02.12.01 13:29
abgeräumt?
Slash:

@ecki

 
02.12.01 13:51
hatte noch knete für genau 270 Stk frei. Habe lange überlegt ob es denn aufgehen würde (Ordergebühren usw). Dann mußte ich an die Arbeit und 10 minuten später war die Sache hinfällig, da schon wieder 5000 Stk für 1,85 anstanden. Ich bin eben zeitweise zu schwerfällig. Ist ein großes Problem bei mir.

Gruß slash
Zwergnase:

@slash u. ecki

 
02.12.01 14:12
Wer setzt denn SL auf Xetra? Es weiss doch jeder, dass das tödlich ist. Daher funktioniert dies m.E. nur in Frankfurt (Parketthandel). Kommt aber sehr selten vor, dass hier kein Bidkurs angegeben ist. Gr., ZN  
index:

interessant o.T.

 
03.12.01 11:42
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