mal ein wenig in gang zu bringen...
es scheint, als würden die märkte nicht, wie von acampora gewünscht, am montag seine stärekt zeigen.
viel mehr sieht es weiterhin nach einer kleineren korrektur aus.
hier mal ein paar zeilen von börsenbriefschreiber jochen steffens vom investors daily:
der text ist vom 21.06.07, also schon zwei tage alt... was ja nich heißt, dass es schon unaktuell ist.
"Der DAX ist gestern an seinem Allzeithoch erst einmal abgeprallt. Ich hatte dazu schon
geschrieben, dass die fehlenden fünf Punkte zu vernachlässigen seien. Charttechnisch
hat der DAX damit genau sein Allzeithoch getestet. Anschließend ist es zu fallenden
Kursen gekommen. Und dieser Umstand macht mir aktuell Sorgen. Aus folgendem
Grund:
Das ist der langfristige DAX-Chart (log). Sie erkennen hier einen nachhaltigen
Aufwärtstrend, der ungefähr 20 Jahre angehalten hat, nämlich von 1980 bis 2000. Im
Jahre 2000 bildete sich bei 8136 Punkten ein markantes Hoch. Nach einem scharfen
Einbruch bis runter auf die 2100 Punkte Marke hat der DAX es in den letzten Jahren
eben wieder auf diese 8136 Punkte Marke geschafft.
Ein großes Doppeltop?
Es kann also sein, dass der DAX an dieser Marke eine Art Doppeltop ausbildet. Wenn
er dieses nicht bald nach oben auflöst, dann wird er anschließend in eine
Seitwärtsbewegung übergehen (dazu gleich noch etwas mehr). Die Spanne dieser
Seitwärtsbewegung ist noch sehr schwer abzuschätzen, die Begrenzungen dürften
zwischen 4000/5000 Punkten und 8000 Punkten liegen. Wie gesagt, zurzeit rechnet
wirklich keiner damit, dass der DAX noch einmal unter die 5000 Punkte-Marke fallen
wird auch das ist gefährlich.
Kriterien für ein Doppeltop fast erfüllt
Auch wenn die Umsätze 2000 hier nicht eingezeichnet sind, so gab es im Jahr 2000
ebenfalls eine Umsatzspitze, wenn auch nicht so stark, wie aktuell. Damit haben wir
aber trotzdem das erste Kriterium eines Doppeltops erfüllt nämlich Umsatzspitzen in
beiden Hochs. Es müsste sich jetzt aber am Allzeithoch eine kleine Topformation
bilden, vielleicht in Form einer Schulter-Kopf-Schulterformation. Das muss natürlich
abgewartet werden! Bevor sich nicht eine solche Formation ausbildet, ist es auch
jederzeit denkbar, dass der DAX mit einer hohen Dynamik dieses Hoch einfach nach
oben auflöst.
Ein weiteres Kriterium ist, dass die Aufwärtsbewegung ähnlich dynamisch wie die
Abwärtsbewegung verläuft. Am besten wäre es, wenn Auf- und Abwärtstrend
symmetrisch verlaufen. Das ist nicht der Fall, wobei ich diesen Verlauf so gerade noch
als einen Grenzfall einstufen würde, eine klare Aussage ist also zu diesem Kriterium
nicht möglich. In diesem Zusammenhang muss aber erwähnt werden, dass der DAX in
den letzten Wochen doch extrem steil an diese Marke heran gelaufen ist. Eben dieser
nahezu senkrechte Kursverlauf ist in der Nähe einer derart wichtigen charttechnischen
Marke sehr häufig ein Zeichen dafür, dass diese Marke (erst einmal) nicht überwunden
wird. Und auch das würde für ein mittelfristiges Hoch sprechen.
Fazit
Die Hauptkriterien für ein entscheidendes Hoch bzw. für ein Doppeltop sind fast erfüllt.
Die im Vergleich zum Abwärtstrend schwächere Dynamik des Aufwärtstrends spricht
dafür, dass sich nicht wirklich ein großes nachhaltiges Top mit anschließenden Kursen
unter 2100 Punkten (!) ausbildet, sondern, dass es nach einem scharfen Einbruch zu
einer längeren Seitwärtsbewegung unterhalb dieser 8136er Marke kommen würde.
Steigen die institutionellen Anleger aus?
Ich hatte gestern schon kurz geschrieben, dass ich vermute, dass vor der Zinssitzung
am 28.6. und dem Halbjahresende die institutionellen Anleger einen Teil ihrer
Positionen verkaufen werden, um ihre Gewinne und damit ihrer Halbjahres-
Performance zu sichern. Heute habe ich dazu nähere Informationen erhalten, die diese
These zumindest im Ansatz bestätigen, offenbar steigen viele Vermögensverwalter u.a.
nach und nach aus. Wenn Sie sich die amerikanischen Indices anschauen, dann
stellen Sie fest, dass sie eigentlich seit Anfang Mai eher seitwärts laufen. Auch das
kann ein Hinweis darauf sein, dass größere Adressen aussteigen, ich hatte das schon
einmal vor meinem Urlaub genauer beschrieben.
Es kann also gut sein, dass wir zumindest bis Ende Juni mit fallenden Kursen
konfrontiert werden. Aber angesichts des starken Aufwärtstrends, den wir in diesem
Jahr erlebt haben, sollten wir die Kraft der Bullen nicht unterschätzen. Die Bullen haben
in den letzten Monaten und Jahren alles gewonnen, was es zu gewinnen gab und aus
diesem Grund werden sie nicht so leicht einzuschüchtern sein. Dieser Umstand ist es,
der es auf der Short-Seite derart schwierig macht.
Noch ist es viel zu früh
Ich bleibe dabei, es gab wesentlich bessere Zeitpunkte, um in den Markt einzusteigen.
Trotzdem ist alles noch auf beiden Seiten möglich. Wirklich kritisch wird es im DAX erst
dann, wenn das letzte Tief der letzten Konsolidierung bei 7499 Punkten nachhaltig
unterschritten wird. Bis dahin wäre ich mit einer zu bearishen Prognosen noch sehr
vorsichtig. Unterschätzen Sie nie die Bullen in einem Aufwärtstrend!
Viele Grüße
Ihr
Jochen Steffens