Freitag, 7. Juni 2002
Die Geschichte der T-Aktie
Von Börsenstar zum Prügelknaben
Der Börsengang der Deutschen Telekom im November 1996 war fulminant. Die ersten Jahre ging es für die Aktie praktisch nur bergauf. Mit dem allgemeinen Boom an den Börsen markierte das Papier im März 2000 Höchststände von über 100 Euro. Im September 2001 sackte der Kurs auf einen ersten Jahrestiefststand von 13,12 Euro. Daraufhin folgte zwar eine kurze Aufwärtsbewegung Anfang 2002 und der Kurs der T-Aktie arbeitete sich wieder auf die 20 Euro Marke hoch, im April waren es aber wieder nur noch 17 Euro. Seitdem geht es nur noch bergab. Der einstige Börsenstar ist zum Prügelknaben geworden.
Chronik der T-Aktie
18. November 1996: Der Kurs der fünffach-überzeichneten Telekom-Aktie schnellt am ersten Handelstag in die Höhe. Der erste amtliche Schlusskurs liegt bei 33,90 DM. Der Einführungspreis für die T-Aktie betrug 28,50 DM.
25. Juni 1999: Bankhäuser und Kursmakler verursachen durch den Verkauf von 12,93 Millionen T-Aktien einen Kurssturz. Bei Handelsschluss liegt der Kurs bei 39,50 Euro.
28. Juni 1999: Die T-Aktie legt gleich am ersten Handelstag bei ihrem zweiten Börsengang zu. An der Frankfurter Börse steigt der Kurs der T-Aktie auf 40,30 Euro.
06. März 2000: Die T-Aktie erreicht mit einem Wert von 103,50 Euro ihren bisherigen Höchststand.
19. Juni 2000: Die T-Aktie startet nach dem dritten Börsengang lustlos. Das Papier verliert rund 3,35 Prozent auf 65,79 Euro und liegt damit klar unter dem Ausgabepreis von 66,50 Euro. Die Aktie war 3,5-fach überzeichnet.
9. August 2000: Die Deutsche Telekom verschiebt den für Herbst 2000 geplanten Börsengang ihrer internationalen Mobilfunktochter T-Mobile auf unbestimmte Zeit.
17.August 2000: Der Versteigerung der UMTS-Lizenzen endet nach 14 Tagen und 173 Bieterrunden mit einem Rekordergebnis von 98,8 Mrd. Mark. Alle sechs bis zum Ende der Auktion beteiligten Bieterkonsortien erhalten eine sogenannte kleine Lizenz mit zwei Frequenzblöcken. Die Deutsche Telekom bezeichnet die Auktion im danach als "wirtschaftlichen Wahnsinn ". Die anderen Konsortien werfen der Telekom hingegen Preistreiberei vor.
31. Oktober 2000: Obwohl die Telekom einen Gewinnsprung von 546 Prozent verkündet, entstanden vor allem durch Firmenverkäufe und den Börsengang von T-Online, sackt die T-Aktie bis zum Nachmittag um 3,25 Prozent auf 42,58 Euro ab.
22. November 2000: Die Deutsche Telekom gibt bekannt, dass sie sich auch in Frankreich nicht um eine UMTS-Lizenz bewerben wird. Zuvor hatte die Telekom bereits in Spanien, Italien und der Schweiz auf eine Beteiligung an den UMTS-Vergabeverfahren verzichtet.
21. Februar 2001: Nach unten korrigierte Gewinne lassen den Aktienkurs der Telekom auf ein neues Jahrestief stürzen. Mit 24,80 Euro wird der bisherige Tiefststand der letzten 52 Wochen von 26,50 Euro zeitweise deutlich unterschritten.
31. Mai 2001: Die Deutsche Telekom schließt die Übernahme des US- Mobilfunkunternehmens Voicestream und des kleineren Anbieters Powertel ab. Die T-Aktie schließt bei 24,60 Euro.
31. Juli 2001: Nach der Bekanntgabe roter Zahlen im ersten Halbjahr kommt die Deutsche Telekom an der Börse unter die Räder. Am 1. August ist der Titel nur noch 24,36 Euro wert.
7. August 2001: Die T-Aktie bricht nach dem Verkauf von rund 44 Millionen Aktien durch die Deutsche Bank im Auftrag eines Großkunden ein.
Wie sich eine Woche später herausstellt, handelt es sich dabei um ein Paket der Hutchison Whampoa, die die Papiere für ihren Anteil an der US-Mobilfunkfirma Voicestream erhalten hatte. Voicestream wurde zu 100 Prozent von der Deutschen Telekom übernommen.Der Großteil der Kaufsumme wurde in T-Aktien bezahlt.
11.September 2001: Nach den US-Terroranschlägen sackte der Aktienkurs unter den Ausgabepreis ab und markiert bei 13,12 Euro das bisherige Jahrestief.
22. Februar 2002: Der Börsengang der Mobilfunktochter T-Mobile wird wegen des schlechten Marktumfeldes auf das kommende Jahr verschoben.
25. Februar 2002: Der Verkauf von sechs Kabelnetzgesellschaften in Nord- und Westdeutschland an den USA-Konzern Liberty-Media scheitert am Veto des Kartellamts. Seither gibt es keine neuen Interessenten.
5. März 2002: Die Deutsche Telkom meldet das schlechteste Ergebnis seit dem Börsengang - einen Verlust für 2002 von 4,7 Mrd. Euro. Im Vorjahr war noch ein Minus von 1,5 Mrd. Euro verbucht worden.
19.März 2002: Die Dividende für 2001 wird von 62 auf 37 Cent je Aktie gekürzt.
28. Mai 2002: Vorstandschef Ron Sommer wird von empörten Aktionären auf der Hauptversammlung ausgepfiffen.
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bye peet
Die Geschichte der T-Aktie
Von Börsenstar zum Prügelknaben
Der Börsengang der Deutschen Telekom im November 1996 war fulminant. Die ersten Jahre ging es für die Aktie praktisch nur bergauf. Mit dem allgemeinen Boom an den Börsen markierte das Papier im März 2000 Höchststände von über 100 Euro. Im September 2001 sackte der Kurs auf einen ersten Jahrestiefststand von 13,12 Euro. Daraufhin folgte zwar eine kurze Aufwärtsbewegung Anfang 2002 und der Kurs der T-Aktie arbeitete sich wieder auf die 20 Euro Marke hoch, im April waren es aber wieder nur noch 17 Euro. Seitdem geht es nur noch bergab. Der einstige Börsenstar ist zum Prügelknaben geworden.
Chronik der T-Aktie
18. November 1996: Der Kurs der fünffach-überzeichneten Telekom-Aktie schnellt am ersten Handelstag in die Höhe. Der erste amtliche Schlusskurs liegt bei 33,90 DM. Der Einführungspreis für die T-Aktie betrug 28,50 DM.
25. Juni 1999: Bankhäuser und Kursmakler verursachen durch den Verkauf von 12,93 Millionen T-Aktien einen Kurssturz. Bei Handelsschluss liegt der Kurs bei 39,50 Euro.
28. Juni 1999: Die T-Aktie legt gleich am ersten Handelstag bei ihrem zweiten Börsengang zu. An der Frankfurter Börse steigt der Kurs der T-Aktie auf 40,30 Euro.
06. März 2000: Die T-Aktie erreicht mit einem Wert von 103,50 Euro ihren bisherigen Höchststand.
19. Juni 2000: Die T-Aktie startet nach dem dritten Börsengang lustlos. Das Papier verliert rund 3,35 Prozent auf 65,79 Euro und liegt damit klar unter dem Ausgabepreis von 66,50 Euro. Die Aktie war 3,5-fach überzeichnet.
9. August 2000: Die Deutsche Telekom verschiebt den für Herbst 2000 geplanten Börsengang ihrer internationalen Mobilfunktochter T-Mobile auf unbestimmte Zeit.
17.August 2000: Der Versteigerung der UMTS-Lizenzen endet nach 14 Tagen und 173 Bieterrunden mit einem Rekordergebnis von 98,8 Mrd. Mark. Alle sechs bis zum Ende der Auktion beteiligten Bieterkonsortien erhalten eine sogenannte kleine Lizenz mit zwei Frequenzblöcken. Die Deutsche Telekom bezeichnet die Auktion im danach als "wirtschaftlichen Wahnsinn ". Die anderen Konsortien werfen der Telekom hingegen Preistreiberei vor.
31. Oktober 2000: Obwohl die Telekom einen Gewinnsprung von 546 Prozent verkündet, entstanden vor allem durch Firmenverkäufe und den Börsengang von T-Online, sackt die T-Aktie bis zum Nachmittag um 3,25 Prozent auf 42,58 Euro ab.
22. November 2000: Die Deutsche Telekom gibt bekannt, dass sie sich auch in Frankreich nicht um eine UMTS-Lizenz bewerben wird. Zuvor hatte die Telekom bereits in Spanien, Italien und der Schweiz auf eine Beteiligung an den UMTS-Vergabeverfahren verzichtet.
21. Februar 2001: Nach unten korrigierte Gewinne lassen den Aktienkurs der Telekom auf ein neues Jahrestief stürzen. Mit 24,80 Euro wird der bisherige Tiefststand der letzten 52 Wochen von 26,50 Euro zeitweise deutlich unterschritten.
31. Mai 2001: Die Deutsche Telekom schließt die Übernahme des US- Mobilfunkunternehmens Voicestream und des kleineren Anbieters Powertel ab. Die T-Aktie schließt bei 24,60 Euro.
31. Juli 2001: Nach der Bekanntgabe roter Zahlen im ersten Halbjahr kommt die Deutsche Telekom an der Börse unter die Räder. Am 1. August ist der Titel nur noch 24,36 Euro wert.
7. August 2001: Die T-Aktie bricht nach dem Verkauf von rund 44 Millionen Aktien durch die Deutsche Bank im Auftrag eines Großkunden ein.
Wie sich eine Woche später herausstellt, handelt es sich dabei um ein Paket der Hutchison Whampoa, die die Papiere für ihren Anteil an der US-Mobilfunkfirma Voicestream erhalten hatte. Voicestream wurde zu 100 Prozent von der Deutschen Telekom übernommen.Der Großteil der Kaufsumme wurde in T-Aktien bezahlt.
11.September 2001: Nach den US-Terroranschlägen sackte der Aktienkurs unter den Ausgabepreis ab und markiert bei 13,12 Euro das bisherige Jahrestief.
22. Februar 2002: Der Börsengang der Mobilfunktochter T-Mobile wird wegen des schlechten Marktumfeldes auf das kommende Jahr verschoben.
25. Februar 2002: Der Verkauf von sechs Kabelnetzgesellschaften in Nord- und Westdeutschland an den USA-Konzern Liberty-Media scheitert am Veto des Kartellamts. Seither gibt es keine neuen Interessenten.
5. März 2002: Die Deutsche Telkom meldet das schlechteste Ergebnis seit dem Börsengang - einen Verlust für 2002 von 4,7 Mrd. Euro. Im Vorjahr war noch ein Minus von 1,5 Mrd. Euro verbucht worden.
19.März 2002: Die Dividende für 2001 wird von 62 auf 37 Cent je Aktie gekürzt.
28. Mai 2002: Vorstandschef Ron Sommer wird von empörten Aktionären auf der Hauptversammlung ausgepfiffen.
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