Milliardenklage gegen Deutsche Telekom
Der französische Mischkonzern Vivendi Universal hat angekündigt, die Deutsche Telekom vor ein Pariser Gericht zerren zu wollen. Die Franzosen verlangen 2,2 Milliarden Euro Schadenersatz. Stein des Anstoßes ist der polnische Mobilfunkbetreiber PTC.
HB FRANKFURT. Vivendi teilte am Dienstag mit, in Paris gerichtlich gegen die Deutsche Telekom vorgehen zu wollen. Vivendi wolle Verluste aus seiner indirekten Beteiligung an PTC ersetzt bekommen.
Die Deutsche Telekom, die 49 Prozent an PTC hält, streitet seit Monaten mit Vivendi über die Übernahme weiterer Anteile aus dem Besitz des polnischen Mischkonzerns Elektrim. Der Bonner Konzern hatte jüngst eine Kaufoption für alle Anteile von Elektrim an PTC ausgeübt.
Vivendi steht im Gegensatz zur Telekom auf dem Standpunkt, dass die restlichen PTC-Anteile nicht Elektrim allein zuzuordnen sind, sondern dem Gemeinschaftsunternehmen Elektrim Telekomunikacja, das von Vivendi und Elektrim kontrolliert wird.
Sowohl ein Schiedsgericht in Wien, dessen Urteil Vivendi allerdings nicht anerkennt, als auch ein Registergericht in Polen haben bereits entschieden, dass die Anteile Elektrim zuzurechnen sind.
Die Deutsche Telekom sieht für die Schadenersatzklage des französischen Mischkonzerns Vivendi keine rechtliche Grundlage. „Wir werden die Behauptungen von Vivendi im Einzelnen prüfen“, sagte ein Telekom-Sprecher am Dienstag. „Nach heutiger Lage lässt sich sagen, die Klage entbehrt jeder rechtlichen Grundlage.“
Quelle: HANDELSBLATT, Dienstag, 17. Mai 2005, 13:32 Uhr
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