Der Hecht verläßt den Karpfenteich

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ashoka:

Der Hecht verläßt den Karpfenteich

 
17.10.02 10:44

Cancom stellt Apple in die Ecke


Pressemitteilungen sind manchmal Kunstwerke rethorischer Augenwischerei. So ein Meisterstück flatterte heute in unser Postfach. "Cancom mit Strategieerweiterung - verstärkter Fokus auf Media-Kunden im PC-Umfeld" lautet die Überschrift, die aus einem Elefanten wieder eine Mücke machen soll. Das scheint bei vielen Newsdiensten auch funktioniert haben. Aber doch nicht bei uns, Jungs!

Was steht da also eigentlich wirklich? Da wird vom lukrativen und wettbewerbsschwachen Marktsegment gesprochen, in dem man sich nun stärker engagieren möchte und daß der neue Katalog unter dem Thema "X und XP" läuft. Unsere Übersetzung dieser wohlklingenden Rundformulierung: "Uns ist der Apple-Markt zu kantig. Wer uns so behandelt wie Apple, den schmeißen wir aus dem Programm."

Lediglich Zucker für die Medien-Affen ist die Versicherung, daß man auch weiterhin beide Systeme anbieten werde. Aber eigentlich ist klar, daß demnächst allen Macianern PCs ans Herz gelegt werden, weil man damit mehr Gewinn erwirtschaften kann. Zudem hat Apple Cancom, so wird gemunkelt, die Pistole auf die Brust gesetzt: "Entweder Ihr schluckt unsere Bedingungen oder Ihr könnt sehen, wo Ihr bleibt."

Tja, der Dreh- und Angelpunkt einer solchen Hop- oder Topnummer ist die anzudrohende einschneidende Repressalie. Denn die Geräte demnächst nicht mehr zu den alten Konditionen zu bekommen, kann nicht als ernst gemeint Drohung durchgehen. Schließlich sind Apples Margen bekannterweise wie die Temperaturen am Polarkreis im Sommer: mit viel Glück knapp über Null. Spannend wird sein, wie Apple in Zukunft die Stückzahlen rausschaufeln will, die sonst Cancom in den Markt kanalisiert hat. Denn bei aller Liebe, aber die kleinen Fachhändler schaffen das auf keinen Fall.

Es hat sich also der Hecht aus dem Teich verabschiedet, in dem jetzt nur noch muffige Karpfen dümpeln. Denn selbst schäumende Expansionsträume Einzelner werden sich bestimmt nicht gravi-s-erend auf den Marktanteil auswirken. Und während sich Cancom zu HP gesellt und davon spricht, nun die eigene Kompetenz in die gemischte IT-Welt einbringen zu wollen, liegt Apple in Deutschland weiter im Dornröschenschlaf und darauf wartet, wachgeküßt zu werden. Doch bei diesen rauhen Lippen wird man wohl lange auf den Prinzen warten.


Quelle: macguardians


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ashoka:

Cancom fährt beinharten Konfrontationskurs gegen

 
18.10.02 12:18

Apple

Da ist jede Menge Ärger vorprogrammiert: Klaus Weinmann, Chef des europaweit größten und mächtigsten Apple-Partners, der Cancom IT-Systeme AG, ist stinksauer auf seinen langjährigen Lieferanten. Hintergrund: In Weinmanns Augen kommt das neue – in der Branche insgesamt umstrittene – Partnerprogramm einem „Knebelvertrag“ gleich und geht seiner Meinung nach völlig an den Bedürfnissen eines Systemhauses wie Cancom vorbei. „Was sollen wir beispielsweise mit einer Bonusregelung anfangen, die auf der Lage des Geschäftes, die Ladenfläche und Größe der Schaufenster basiert? Wir sind doch kein Shop mitten in der Stadt“, zählt Weinmann grimmig eines seiner vielen Beispiele auf.

Dem mag Apple-Deutschland-Statthalter Frank Steinhoff nicht folgen: „Ein neues Partnerprogramm kann nach unserem Verständnis doch nicht dazu dienen, starke Partner noch stärker zu machen und kleine Händler klein zu halten. Das wäre nicht gerecht.“ Zwar hat Weinmann den neuen Vertrag nach eigener Auskunft mittlerweile unterzeichnet, allerdings mit geballten Fäusten in der Hosentasche. Und Cancom zieht Konsequenzen: In den nächsten Tagen wird die Apple-Zentrale in Feldkirchen ein Überraschungs-Ei in Form des neuen Media Solution Katalogs erreichen. Das gerne als Einkaufsbibel der Mac-Gemeinde bezeichnete Nachschlagewerk dürfte Schockwirkung erzielen. Cancom stellt auf mehreren Doppelseiten knallhart Apple-Rechnern und PCs von HP gegenüber, die in etwa dieselben Leistungsdaten haben. Und in großen Lettern springen den Lesern die Preisunterschiede von 1.000 Euro und mehr ins Auge. Weinmann fühlt sich nicht länger an ein stilles Abkommen mit Apple gebunden, keine PCs in diesem Katalog zu bewerben.

Nach Aussagen von Weinmann möchte man damit lediglich dem Trend folgen, dass immer mehr Kunden aus dem Medienbereich und der kreativen Szene auf Wintel-Maschinen zurückgreifen. Für Apple ist das ein heftiger Tritt gegen das Schienenbein. Mehr noch: Diese Aktion dürfte ein deutliches Signal für den gesamten Apple-Markt in Deutschland haben. Denn Apple wird von Cancom von der Festtafel an den Katzentisch verwiesen.

Einen exklusiven Bericht mit ausführlichen Einzelheiten, Hintergründen sowie einem Kommentar lesen Sie in der morgen erscheinenden Ausgabe 41/02 von ComputerPartner.
Levke:

Moin Asoka

 
18.10.02 12:28
Es war abzusehen und Apple wird das nicht jucken,
Apple-chef Steinberg wird den Abgang von Cancom mit
einem weinenden, aber auch mit einem lächelnden Auge sehen.

für den Profi-Bereich bei den apple-Sales ist Cancom nicht
educated genug, für den Consumer-Bereich nicht leistungsfähig
genug.

Es werden die Apple-Stores auch nach Europa kommen, dann braucht
man solche Distributoren ohne hin nicht mehr......

Apple tut gut daran, Partnerschaften mit Cancom zu verlassen.....
Levke:

Ausserdem

 
18.10.02 12:34
Die Ursache für die Abkehr vom Apple-Markt bei Cancom dürfte nach der mehrjährigen Fokussierung des Unternehmens auf dieses Marktsegment weniger die Aussichten als vielmehr der aktuelle (interne) Streit zwischen Apple und einigen Handelspartner über die neuen Fachhandelsverträge sein. Die jetzige Pressemitteilung soll in dieser Sache wohl eher polarisieren, so unsere Vermutung. Für den Anwender, Käufer und Firmenkunde dürfte die jetzt hervorgetretene Spitze weniger wichtig als vielerorts vermutet sein.
Levke:

Cancom wird sicher weiter

 
18.10.02 12:37
fragen müssen, warum man HP-Produkte bei einem Versender kaufen
sollte ?

Der Markt wird es entscheiden.....sehe Cancom hier als Verlierer,
Apple wird es kaum jucken; es wird wohl kaum ein Apple-User einen
HP kaufen, nur weil Cancom ihn anbietet......
estrich:

Für den User sich nicht schlecht

 
18.10.02 12:48
wenn Apple Stores in D öffnen, aber mit produkteigenenen Stores in D, damit haben sich schon einige die Finger verbrannt. (Frage mich jetzt aber bitte nicht: Wer denn?)

Apple scheint nicht die Duchsetzungskraft zu haben um endlich mal der PC Branche einen Tritt in den Hintern zu verpassen.
ashoka:

Hallo Levke

 
18.10.02 13:47

Ich sehe das etwas anders.
Die neue Zusammenarbeit mit HP sehe ich als positiv an. Cancom verlaesst hier eine Abhaengigkeit von Apple. Es gibt auch heute noch Stammkunden, die aus Gewohnheit oder aufgrund von gutem Service bei einem Anbieter bleiben. Zumal Cancom ein unschlagbares Preis/Leistungsverhaeltnis vorwesen kann.
Solch ein Kunde kann Apple-Produkten durchaus untreu werden, wenn in einem Katalog "gleichwertige" Produkte aufgezeigt werden, wobei er bei dem PC dann mal ebend 1000 Euro sparen kann.
Das Apple direkte Vertretungen in Deutschland aufbauen koennte, halte ich fuer illusorisch. Es wuerde sich einfach nicht rechnen. Das Waere so, als wenn Mueller-Milch alle seine Produkte ueber eigene Handelsvertretungen verkaufen wollte und nicht mehr im Kaufhaus oder Lebensmittellaeden anbietet.

Levke:

Ok, eine Sache des Blickwinkels

 
18.10.02 13:54
Von Seiten Cancom positiv zu sehen:
Die Abhaengigkeit von Apple zu verlassen und zusätzliche Performance
durch PC-Produkte; Nachteil des Risikos Apple als Supporter zu verlieren
Von Seiten Apple:
Die Lücke werden andere füllen und hier muß ich Dir widersprechen.

Ein Apple-User wechselt nicht die Platform, nur weil er mal 1000 Euro
sparen kann, vor allem hinkt der Vergleich "gleichwertig"; diese mag
vielleicht einen Neueinsteiger in die Irre führen, aber keinen Apple-User,
gerade nach Einführung des Jaguar system Mac Os 10,2 mit den dazugehörigen
neuen I-Produkten ist man der Windows-Welt z. Zeit mal wieder um einiges
voraus.

Die Idee der eigenen Stores hat sich nach anfänglichen Schwierigkeiten
in den USA bewährt; in Deutschland wird es schwer sein, die Krusten aufzureissen,
aber wer nicht wagt, der nicht gewinnt.
ashoka:

Ich weiss Levke

 
18.10.02 14:47

Du bist Apple-User ;)
Ich habe gleichwertig auch in Anfuehrungsstrichen geschrieben.
Da dem Betriebssystem OS X von Apple BSD (Unix) unterliegt, halte ich es wirklich fuer absolute Sahne. Ich fuer meinen Teil wuerde aufgrund des Preises jedoch den PC mit Linux vorziehen und da bin ich nicht der Einzige. Ich schreibe ja nicht, das alle Apple-User aufgrund der aufgefuehrten PC's im Katalog wechseln. Ein Teil wird es jedoch, meiner Ansicht nach schon tun.

ashoka:

Cancom

 
08.11.02 20:38
faengt nun endlich an, dem Markt hinterher zu tippeln. Mit dem noch ausstehenden vierten Quartal sollte Cancom sein Umsatzziel von 300 Millionen Euro schaffen.Unter dem Gesichtspunkt ist die derzeitige Bewertung nicht nachvollziehbar.
ashoka:

Und sie tippelt

 
11.11.02 18:35
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