Den Anlagebetrügern soll es an den Kragen gehen

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Nassie:

Den Anlagebetrügern soll es an den Kragen gehen

 
10.06.03 21:16
Anlagebetrüger konsequent verurteilen
Sebastian Wolff

Nach all den Skandalen der jüngsten Vergangenheit ist es nur zu begrüßen, dass die Finanzaufsicht heute gegen Wertpapier-Betrüger entschiedener vorgeht, als früher. Die Zahlen, welche die Behörde mit der etwas umständlichen Bezeichnung Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht - abgekürzt BAFin - aus Anlass ihres einjährigen Bestehens am Dienstag vorgelegt hat, sind auf den ersten Blick jedenfalls beeindruckend: So hat die BAFin im vergangenen Jahr in 86 Fällen Ermittlungen wegen Insiderhandels oder Kursmanipulation aufgenommen. Allein in den ersten fünf Monaten dieses Jahres kamen 50 neue Fälle hinzu. Möglich wurde dies nur, weil die BAFin zu den wenigen öffentlichen Einrichtungen zählt, die sich darüber freuen kann, dass ihre finanzielle und personelle Ausstattung laufend verbessert wird.
Doch was nützt das alles, wenn die Verantwortlichen später nicht zur Rechenschaft gezogen werden? Bei 53 Fällen, welche die BAFin an die Staatsanwaltschaft weitergeleitet hat, kam es bislang nur dreimal zu einer Verurteilung. Diese extrem geringe Quote lässt jedenfalls den Schluss zu, dass die Justiz in vielen Fällen offenbar nicht den Mut hat, hart genug durchzugreifen. Denn die BAFin schaltet die Staatsanwaltschaft ja nicht ein, wenn sie nur einen Verdacht schöpft, sondern erst wenn sie ein konkretes Vergehen nachgewiesen hat.

Die meisten Anleger jedenfalls werden sich erst wieder mit dem Risikopapier Aktie anfreunden, wenn sie zu der Überzeugung gelangen, dass in Deutschland auch wirklich alles getan wird, um die schwarzen Schafe aus dem Verkehr zu ziehen.
 

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