DAX-Schluss: ALTANA und BMW vor morgiger Zahlenbekanntgabe unter Druck
05.11.2003 17:34:00
Nach der Rallye der vergangenen Handelswochen legte der Deutsche Aktienindex am heutigen Mittwoch erneut eine Verschnaufpause ein, nachdem er sich am Vortag schon nur behauptet in den Feierabend retten konnte. Am Nachmittag kamen aus den Staaten zwar positive Konjunkturdaten über den Atlantik, Impulse gab es von diesen für den Frankfurter Handel jedoch nicht.
Zur Wochenmitte standen vor allem Unternehmen wie adidas-Solomon und WCM im Blickpunkt der Anleger. Der Sportartikelhersteller präsentierte Zahlen für das dritte Quartal, welche im Rahmen der Erwartungen lagen. WCM wiederum machte heute Furore, nachdem bekannt wurde, dass die Gläubigerbanken der WCM-Tochter SIRIUS die Kredite fällig gestellt hatte, mit deren Hilfe die Tochter wiederum die Übernahme von 49,9 Prozent der Anteile an der IVG Immobilien AG finanziert hatte. Ein sattes Minus von zeitweise 20 Prozent war die Folge für die WCM-Aktie.
Im DAX30 machten heute zudem die Finanzwerte eine schwache Figur. Die Commerzbank musste immer noch mit den Vortagesgerüchten bezüglich einer Gewinnwarnung kämpfen. Auch die Versicherer Allianz und Münchener Rück standen im hinteren Drittel des Index. Einen Tag vor ihrer Ergebnisveröffentlichung mussten sich auch ALTANA und BMW mit roten Vorzeichen begnügen. Bei BMW sind Analysten und Anleger unter anderem gespannt, in wie weit das neue 5er Modell des Konzerns eingeschlagen ist. Neben den Zahlen der beiden DAX30-Konzerne werden auch noch Degussa und Pro7Sat1 mit Zahlen aufwarten.
DAX30: 3.710,39 Punkte (-0,83%)
MDAX: 4.332,93 Punkte (-0,93%)
Tops des Tages: E.ON, Deutsche Post, MAN, BASF, ThyssenKrupp, SAP
Flops des Tages: Commerzbank, ALTANA, BMW, METRO, Fresenius Medical Care, TUI
Konjunktur und Wirtschaft:
Das Statistikamt Eurostat gab die Veränderung des Absatzvolumens im Einzelhandel für August 2003 bekannt. Auf Jahressicht sank der Einzelhandelsumsatz in der Eurozone um 0,9 Prozent, nach einem Minus von 0,2 Prozent im Vormonat und einem Plus von 0,3 Prozent im Juni. In der gesamten Union (EU-15) wurde dagegen 0,3 Prozent mehr verkauft als im August 2002. Im Juli hatte sich der Umsatz im Vorjahresvergleich um 0,7 Prozent und im Juni um 1,6 Prozent erhöht.
Die Arbeitslosenquote der Eurozone blieb auf dem Vormonatsstand von 8,8 Prozent. Im September 2002 belief sich die Quote auf 8,5 Prozent. Auch in der EU15 verharrte die Arbeitslosenquote auf ihrem Vormonatsniveau von 8,0 Prozent, nach 7,8 Prozent ein Jahr zuvor. Die niedrigsten Arbeitslosenquoten wies erneut Luxemburg mit 3,8 Prozent aus, wogegen Spanien mit 11,2 Prozent weiter die höchste Quote meldete. Den stärksten relativen Anstieg meldeten die Niederlanden mit einer Erhöhung von 2,8 auf 4,2 Prozent.
Nachrichten:
adidas-Salomon verbuchte im dritten Quartal einen leichten Umsatzrückgang von 1 Prozent. Das Betriebsergebnis verbesserte sich von 243 Mio. Euro im dritten Quartal 2002 um 11 Prozent auf 270 Mio. Euro. Weiterhin stieg der Gewinn vor Steuern um 15 Prozent auf 254 Mio. Euro. Der Konzerngewinn stieg damit um 15 Prozent auf 150 Mio. Euro oder 3,31 Euro je Aktie, nach 131 Mio. Euro bzw. 2,89 Euro pro Aktie im Vorjahresquartal. Für das Gesamtjahr 2003 bestätigt adidas-Salomon seine Umsatz- und Gewinnprognosen.
Aktuellen Medienberichten zufolge ist die Deutsche Bank ins Visier der US-Behörden geraten. Wie der Börsendienst "CBS-Marketwatch" berichtet, soll auch die Deutsche Bank in den USA Kunden geholfen haben, rechtswidrig nachbörslich an den Kapitalmärkten zu handeln. Demnach will nun der New Yorker Generalstaatsanwalt Eliot Spitzer in der Affäre "Late-Trading" die Untersuchungen auch auf die Deutsche Bank ausweiten. Die Bank hat laut "CBS-Marketwatch" schon ein Vorladung der Staatsanwaltschaft erhalten.
DaimlerChrysler steht vor dem Verkauf des Triebwerkbauers MTU an den US-Finanzinvestor Kohlberg Kravis Roberts (KKR). Dies berichtet das "Handelsblatt". Demnach hätten sich die Stuttgarter dafür entschieden, die Verhandlungen ausschließlich mit KKR weiterzuführen, was zur Folge hätte, dass der britische Finanzinvestor Doughty Hanson, aus dem Rennen ist. Laut der Zeitung erwarten Finanzkreise bei dem Deal ein Erlös von 1,8 Mrd. Euro für DaimlerChrysler.
Siemens hat bekannt gegeben, dass der Konzern eine Zusammenarbeit mit dem japanischen Unternehmen Fuji Electric Holdings Co. Ltd. im Bereich der Entwicklung, Verkauf und Marketing von Systemen zur Prozessautomatisierung vereinbart habe. Somit erschließt sich der deutsche Konzern den Zugang zu dem japanischen Markt für Prozessautomatisierung. Dagegen bekommt die Fuji-Tochter Fuji Electric Systems die Möglichkeit, ihre Produkte weltweit über das Siemens-Verkaufsnetz zu vermarkten.
Hugo Boss hat seine Ergebnisse für die abgelaufenen neun Monate bekannt gegeben. Wie das Unternehmen mitteilte, blieb der Umsatz mit 862 Mio. Euro nahezu auf dem währungsbereinigten Wert des Vorjahreszeitraums von 870 Mio. Euro. Das Nettoergebnis kletterte um 6 Prozent auf 89 Mio. Euro von 84 Mio. Euro in den ersten neun Monaten 2002. Für das Gesamtjahr 2003 erwartet das Unternehmen einen währungsbereinigten Umsatz auf Vorjahresniveau und einen um 10 Prozent steigenden Jahresüberschuss.
Wie die WCM Beteiligungs- und Grundbesitz-AG bekannt gab, werden die Banken, welche Kredite zur Finanzierung von IVG Aktien gegeben haben, die Stundung für Sirius nicht weiter verlängern. Die Kreditinstitute werden die verpfändeten IVG Aktien verwerten. Eine Inanspruchnahme der WCM und der SIRIUS aus der Mithaftung wird zunächst zurückgestellt. Die WCM-Aktie verbucht aktuell ein Minus von 13 Prozent.
TUI wird seine 99,4 Prozent-Beteiligung an der Amalgated Metal Corporation Plc. (AMC) im Rahmen eines MBO-Modells veräußern. AMCO Investments Ltd., die von Mitgliedern des AMC-Managements gegründet wurde, hat demnach ein Übernahmeangebot für AMC vorgelegt, zu dessen Annahme sich TUI verpflichtet hat. AMCO wird die von einer britischen Tochtergesellschaft der TUI AG gehaltenen 99,4 Prozent der AMC-Stammaktien für 3,65 Pfund pro Aktie (insgesamt 61,3 Mio. Pfund, entspricht 90 Mio. Euro) übernehmen.
Aktuelle Ratings:
Deutsche Börse – Buy, Commerzbank Securities
adidas-Salomon – Neutral, HypoVereinsbank
SAP – Outperform, Goldman Sachs
Münchener Rück – Neutral, JP Morgan
Allianz – Overweight, JP Morgan
Fresenius Medical Care - In-Line, Goldman Sachs
adidas-Salomon – Hold, SEB
adidas-Salomon – Neutral, HypoVereinsbank
Deutsche Telekom – Outperform, HypoVereinsbank
adidas-Salomon – Hold, Merck Finck & Co
Deutsche Bank – Halten, Hamburger Sparkasse
05.11.2003 17:34:00
Nach der Rallye der vergangenen Handelswochen legte der Deutsche Aktienindex am heutigen Mittwoch erneut eine Verschnaufpause ein, nachdem er sich am Vortag schon nur behauptet in den Feierabend retten konnte. Am Nachmittag kamen aus den Staaten zwar positive Konjunkturdaten über den Atlantik, Impulse gab es von diesen für den Frankfurter Handel jedoch nicht.
Zur Wochenmitte standen vor allem Unternehmen wie adidas-Solomon und WCM im Blickpunkt der Anleger. Der Sportartikelhersteller präsentierte Zahlen für das dritte Quartal, welche im Rahmen der Erwartungen lagen. WCM wiederum machte heute Furore, nachdem bekannt wurde, dass die Gläubigerbanken der WCM-Tochter SIRIUS die Kredite fällig gestellt hatte, mit deren Hilfe die Tochter wiederum die Übernahme von 49,9 Prozent der Anteile an der IVG Immobilien AG finanziert hatte. Ein sattes Minus von zeitweise 20 Prozent war die Folge für die WCM-Aktie.
Im DAX30 machten heute zudem die Finanzwerte eine schwache Figur. Die Commerzbank musste immer noch mit den Vortagesgerüchten bezüglich einer Gewinnwarnung kämpfen. Auch die Versicherer Allianz und Münchener Rück standen im hinteren Drittel des Index. Einen Tag vor ihrer Ergebnisveröffentlichung mussten sich auch ALTANA und BMW mit roten Vorzeichen begnügen. Bei BMW sind Analysten und Anleger unter anderem gespannt, in wie weit das neue 5er Modell des Konzerns eingeschlagen ist. Neben den Zahlen der beiden DAX30-Konzerne werden auch noch Degussa und Pro7Sat1 mit Zahlen aufwarten.
DAX30: 3.710,39 Punkte (-0,83%)
MDAX: 4.332,93 Punkte (-0,93%)
Tops des Tages: E.ON, Deutsche Post, MAN, BASF, ThyssenKrupp, SAP
Flops des Tages: Commerzbank, ALTANA, BMW, METRO, Fresenius Medical Care, TUI
Konjunktur und Wirtschaft:
Das Statistikamt Eurostat gab die Veränderung des Absatzvolumens im Einzelhandel für August 2003 bekannt. Auf Jahressicht sank der Einzelhandelsumsatz in der Eurozone um 0,9 Prozent, nach einem Minus von 0,2 Prozent im Vormonat und einem Plus von 0,3 Prozent im Juni. In der gesamten Union (EU-15) wurde dagegen 0,3 Prozent mehr verkauft als im August 2002. Im Juli hatte sich der Umsatz im Vorjahresvergleich um 0,7 Prozent und im Juni um 1,6 Prozent erhöht.
Die Arbeitslosenquote der Eurozone blieb auf dem Vormonatsstand von 8,8 Prozent. Im September 2002 belief sich die Quote auf 8,5 Prozent. Auch in der EU15 verharrte die Arbeitslosenquote auf ihrem Vormonatsniveau von 8,0 Prozent, nach 7,8 Prozent ein Jahr zuvor. Die niedrigsten Arbeitslosenquoten wies erneut Luxemburg mit 3,8 Prozent aus, wogegen Spanien mit 11,2 Prozent weiter die höchste Quote meldete. Den stärksten relativen Anstieg meldeten die Niederlanden mit einer Erhöhung von 2,8 auf 4,2 Prozent.
Nachrichten:
adidas-Salomon verbuchte im dritten Quartal einen leichten Umsatzrückgang von 1 Prozent. Das Betriebsergebnis verbesserte sich von 243 Mio. Euro im dritten Quartal 2002 um 11 Prozent auf 270 Mio. Euro. Weiterhin stieg der Gewinn vor Steuern um 15 Prozent auf 254 Mio. Euro. Der Konzerngewinn stieg damit um 15 Prozent auf 150 Mio. Euro oder 3,31 Euro je Aktie, nach 131 Mio. Euro bzw. 2,89 Euro pro Aktie im Vorjahresquartal. Für das Gesamtjahr 2003 bestätigt adidas-Salomon seine Umsatz- und Gewinnprognosen.
Aktuellen Medienberichten zufolge ist die Deutsche Bank ins Visier der US-Behörden geraten. Wie der Börsendienst "CBS-Marketwatch" berichtet, soll auch die Deutsche Bank in den USA Kunden geholfen haben, rechtswidrig nachbörslich an den Kapitalmärkten zu handeln. Demnach will nun der New Yorker Generalstaatsanwalt Eliot Spitzer in der Affäre "Late-Trading" die Untersuchungen auch auf die Deutsche Bank ausweiten. Die Bank hat laut "CBS-Marketwatch" schon ein Vorladung der Staatsanwaltschaft erhalten.
DaimlerChrysler steht vor dem Verkauf des Triebwerkbauers MTU an den US-Finanzinvestor Kohlberg Kravis Roberts (KKR). Dies berichtet das "Handelsblatt". Demnach hätten sich die Stuttgarter dafür entschieden, die Verhandlungen ausschließlich mit KKR weiterzuführen, was zur Folge hätte, dass der britische Finanzinvestor Doughty Hanson, aus dem Rennen ist. Laut der Zeitung erwarten Finanzkreise bei dem Deal ein Erlös von 1,8 Mrd. Euro für DaimlerChrysler.
Siemens hat bekannt gegeben, dass der Konzern eine Zusammenarbeit mit dem japanischen Unternehmen Fuji Electric Holdings Co. Ltd. im Bereich der Entwicklung, Verkauf und Marketing von Systemen zur Prozessautomatisierung vereinbart habe. Somit erschließt sich der deutsche Konzern den Zugang zu dem japanischen Markt für Prozessautomatisierung. Dagegen bekommt die Fuji-Tochter Fuji Electric Systems die Möglichkeit, ihre Produkte weltweit über das Siemens-Verkaufsnetz zu vermarkten.
Hugo Boss hat seine Ergebnisse für die abgelaufenen neun Monate bekannt gegeben. Wie das Unternehmen mitteilte, blieb der Umsatz mit 862 Mio. Euro nahezu auf dem währungsbereinigten Wert des Vorjahreszeitraums von 870 Mio. Euro. Das Nettoergebnis kletterte um 6 Prozent auf 89 Mio. Euro von 84 Mio. Euro in den ersten neun Monaten 2002. Für das Gesamtjahr 2003 erwartet das Unternehmen einen währungsbereinigten Umsatz auf Vorjahresniveau und einen um 10 Prozent steigenden Jahresüberschuss.
Wie die WCM Beteiligungs- und Grundbesitz-AG bekannt gab, werden die Banken, welche Kredite zur Finanzierung von IVG Aktien gegeben haben, die Stundung für Sirius nicht weiter verlängern. Die Kreditinstitute werden die verpfändeten IVG Aktien verwerten. Eine Inanspruchnahme der WCM und der SIRIUS aus der Mithaftung wird zunächst zurückgestellt. Die WCM-Aktie verbucht aktuell ein Minus von 13 Prozent.
TUI wird seine 99,4 Prozent-Beteiligung an der Amalgated Metal Corporation Plc. (AMC) im Rahmen eines MBO-Modells veräußern. AMCO Investments Ltd., die von Mitgliedern des AMC-Managements gegründet wurde, hat demnach ein Übernahmeangebot für AMC vorgelegt, zu dessen Annahme sich TUI verpflichtet hat. AMCO wird die von einer britischen Tochtergesellschaft der TUI AG gehaltenen 99,4 Prozent der AMC-Stammaktien für 3,65 Pfund pro Aktie (insgesamt 61,3 Mio. Pfund, entspricht 90 Mio. Euro) übernehmen.
Aktuelle Ratings:
Deutsche Börse – Buy, Commerzbank Securities
adidas-Salomon – Neutral, HypoVereinsbank
SAP – Outperform, Goldman Sachs
Münchener Rück – Neutral, JP Morgan
Allianz – Overweight, JP Morgan
Fresenius Medical Care - In-Line, Goldman Sachs
adidas-Salomon – Hold, SEB
adidas-Salomon – Neutral, HypoVereinsbank
Deutsche Telekom – Outperform, HypoVereinsbank
adidas-Salomon – Hold, Merck Finck & Co
Deutsche Bank – Halten, Hamburger Sparkasse
