WDH/DAX stemmt sich gegen schlechte Konjunkturaussichten !!
Mögen die sechs führenden Wirtschaftsinstitute auch in Deutschland von
einer Rezession ausgehen, ist die Tendenz auf dem deutschen Aktienmarkt
heute alles andere als rückläufig. Der DAX steigt gegen 13.30 Uhr um 1,9
Prozent auf 4.706 Punkte. Der MDAX verbessert sich um 0,9 Prozent und
notiert bei 4.177 Punkten. Bei den guten Vorgaben aus den US-amerikanischen
Märkten haben die Anleger begriffen, was sie zu tun haben und gehen an der
Deutschen Börse mal wieder richtig einkaufen. Wenn dann auch noch die
Prognose von DaimlerChrysler am frühen Nachmittag nicht all zu düster
ausfällt, srteht einem harmonischen Tagesausklang nichts mehr im Wege.
Vor DaimlerChrysler hatte bereits BMW ihre Prognose veröffentlicht. Der
bayerische Autobauer steuert trotz derzeit schwieriger Branchenlage auf ein
neues Rekordjahr zu. Nach der Wachstumsdelle im September habe sich der
Absatz im Oktober wieder stabilisiert, sagte Vorstand Ernst Baumann im
italienischen Fiuggi. Das Unternehmen befinde sich auch nach den
Terroranschlägen in den USA weiter "auf einem gutem Weg". Dementsprechend
werde das geplante Absatzplus von gut neun Prozent auf erstmals mehr als
900.000 Fahrzeuge im laufenden Jahr sicher erreicht, meldet BMW. "Das ist
ein gutes Signal für die Branche", heißt es. Die Aktie des Unternehmens
gewinnt 0,8 Prozent hinzu. VW verbessern sich um 1,8 Prozent.
DaimlerChrysler stehen mit 4,6 Prozent im Plus. Hier wird sich noch etwas
bewegen, sobald die Zahlen für das dritte Quartal bekannt sind. Lufthansa
legen um 4,3 Prozent zu. Händler verweisen auf die Finanzspritze für
Alitalia. Das beflügelt die Hoffnung, dass auch Lufthansa nicht leer
ausgeht. Die Chemiewerte haben zum Mittag hin ins Plus gedreht. BASF
verbuchen einen Aufschlag von 2,7 Prozent, Bayer weisen ein Plus von 1,5
Prozent auf, und auch Degussa verlassen langsam das negative Terrain. Da
werden die Quartalszahlen des britischen Chemieunternehmens GlaxoSmithKline
nachgeholfen haben.
RWE verlieren dagegen 1,1 Prozent. Der Vorstandsvorsitzende hatte sich
gegenüber der Börsenzeitung verhalten zu den Gewinnaussichten geäußert.
Henkel geben knapp zwei Prozent ab. Die Europäische Kommission hat den
Erwerb von Cognis durch den britischen Wagniskapitalkonzern Schroder
Ventures und die Goldman Sachs Group genehmigt. Beide Parteien übernehmen
den Hersteller von Spezialchemikalien von Henkel. Der gemeinsame Marktanteil
werde nach dem Zusammenschluss relativ bescheiden ausfallen, begründet die
Kommission ihre Entscheidung am Dienstag. Zudem gebe es auf dem betroffenen
Markt ausreichend starke Wettbewerber.
Bei den Aktienkursen in der zweiten Reihe zeigt die Tendenz zwar auch
nach oben, jedoch etwas moderater. Heidelberger Druckmaschinen gewinnen 5,7
Prozent hinzu. M.M. Warburg hat die Aktie des Unternehmens auf "Kaufen" hoch
gestuft. Die Unternehmenszahlen aus dem zweiten Quartal seien zwar schwach,
aber für die kommenden sechs bis zwölf Monate erwarten sie eine deutliche
Kurserholung. Denn nach der Gewinnwarnung sei der Titel zu stark unter Druck
gekommen.
Fraport steigen um 1,1 Prozent - das Unternehmen hat seine Prognosen zu
Umsatz und Ertrag bekräftigt. Trotz der derzeitigen Nachfragekrise arbeite
das Unternehmen hart daran, das Ergebnisziel zu erreichen. WCM notieren
dagegen bei einem schwachen Minus von 0,2 Prozent. Das Unternehmen kann
nicht von ihrem Übernahmeangebot an die RSE-Aktionäre profitieren. Auf der
Verliererliste stehen ganz oben Deutz mit einem Minus von 3,3 Prozent,
Gold-Zack mit einem Abschlag von 2,4 Prozent sowie Merck mit einem Minus von
1,7 Prozent. +++ Florian Schwiegershausen
vwd/23.10.2001/flo/hab
13:50.47 Uhr