DAX Langfrist-Analyse (1959-2002)

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DAX Langfrist-Analyse (1959-2002)

 
01.01.03 17:56
DAX Langfrist-Analyse (1959-2002)
von Andreas Vester,  Freier Autor
DAX Langfrist-Analyse (1959-2002) 894183

Das Jahr 2002 nähert sich dem Ende! Zeit um Bilanz zu ziehen und einen längerfristigen Ausblick zu wagen.

Das Jahr 2002 war das schlechteste Börsenjahr seit langem. Es war das dritte negative Jahr in Folge und seit dem 01.01.2002 hat der DAX ca. 45% an Wert verloren. Dies ist die schlechteste Performance im Betrachtungszeitraum (seit 1959!). Es hat auch in den letzten 43 Jahren noch nie 3 schlechte Jahre in Folge gegeben. Dies rechtfertigt allerdings nicht die Annahme, dass das kommende Jahr mit hoher Wahrscheinlichkeit ein positives Jahr wird!

Nachdem der DAX von 1959 bis 1982 in einer Seitwärtsrange zwischen 316 und 660 Punkten verharrte, gelang ihm im Jahre 1983 der Ausbruch nach oben. Seit dieser Zeit kannte die Börse im Prinzip nur eine Richtung. Selbst schwere Crash's wie 1987 wurden problemlos weggesteckt und es wurden immer neue Highs generiert. Es hatte sich eine gigantische Aktienblase gebildet, welche im Jahr 2000, nach 5 vorangegangenen Jahren ohne Korrektur, endgültig platzte! Seitdem wird jede Unterstützung nach unten durchbrochen und die Aktienmärkte haben ausgeprägte Korrekturen etabliert. Doch wie ist die Situation längerfristig zu bewerten?

Charttechnisch muss davon ausgegangen werden, dass der Index seine Lows noch nicht gesehen hat. Der DAX hat erst in diesem Jahr seine langfristige Aufwärtstrendlinie seit 1982 signifikant nach unten durchbrochen und damit erst jetzt ein langfristiges Verkaufssignal generiert. Der Index befindet sich somit in einem völlig intakten Abwärtstrend. Dabei ist festzustellen, dass der Index in den letzten 3 Jahren gerade einmal das minimale Korrektur-Potenzial (38,2%-Retracement; logarithmische Skalierung!) ausgeschöpft hat.

Seit seinem High bei über 8000 Punkten hat der DAX in der Spitze ca. 69% an Wert verloren. Sollte es dabei bleiben und nicht mehr als die 38,2% korrigiert werden, stände einer Fortsetzung der Jahrhundert-Hausse nichts im Wege. In diesem Fall würde es sich ausschließlich um eine gesunde technische Korrektur handeln. Allerdings würde es auch dann noch Jahre dauern, bis der Index seine Alltime-Highs überschreitet. Selbst bei einer fiktiven Steigerung von 25% pro Jahr würde es noch ca. 5 Jahre dauern, bis der Index seine Highs überwinden kann.

Sollte sich der Abwärtstrend allerdings weiter fortsetzen, gerät eine langfristige Erholung in immer weitere Ferne. Da sich langfristig noch keine unteren Umkehrmuster abzeichnen, muss man dieser Variante eine höhere Wahrscheinlichkeit beimessen. Der Index befindet sich in einem steilen Abwärtstrend und "Ein Trend hält solange an, bis er gebrochen wird." An diesen Leitsatz sollten sich vor allem langfristig orientierte Marktteilnehmer halten! Der Index könnte ohne seinen Abwärtstrend zu verletzen auf 4000 Punkte ansteigen um anschließend wieder gen Süden abzudrehen. Wer langfristig orientiert ist und bei den aktuellen Kursen überlegt einzusteigen, läuft Gefahr, in das fallende Messer zu greifen.

Doch wie weit kann es noch runter gehen? Diese Frage kann natürlich niemand seriös beantworten. Wirkliche Unterstützungen in Form von Positionsschieflagen dürften im institutionell geprägten DAX nicht mehr vorhanden sein, da diese 9-17 Jahre zurückliegen. Es lassen sich somit nur mögliche Orientierungszonen angeben. Sollte das aktuelle Jahres-Low bei rund 2500 Punkten unterschritten werden und der Abwärtstrend damit eine erneute Bestätigung erhalten, so ist zunächst die Zone von 2250-2350 Punkten von Bedeutung. Hier befinden sich die Highs der Jahre 93-95. Sehr interessant dürfte auch das 50%-Retracement der langfristigen Aufwärtsbewegung von 1982 bis 2000 sein. Dieses liegt bei 1960 Punkten, was in etwa mit dem High aus dem Jahre 1990 zusammenfällt. Vom aktuellen Kursniveau aus (2840) würde dies einem weiteren Wertverlust von ca. 31% entsprechen.

FAZIT:
Es ist nicht klar, wo der Abwärtstrend gestoppt werden könnte. Langfristig überwiegen die Risiken die Chancen, sodass Investoren, welche nur die Long-Seite handeln wollen, weiterhin dem Markt fernbleiben. Bestehende Short-Positionen sollten gehalten werden. Die Eröffnung neuer Short-Positionen ist absolut vertretbar, da aktuell auch ein mittelfristiges Short-Signal generiert wurde (vgl. DAX Trading: Update 23.12.02).


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DAX Quartalschart

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DAX Monatschart
Idefix1:

Im allgemeinen gehört Herr Vester

 
01.01.03 21:19
zu der Spezies die im Nachhinein immer eine Erklärung findet, selbst wenn er eine solche einen Tag zuvor noch ausgeschlossen hat. Aber die hier präsentierten Zahlen sprechen eine deutliche Sprache; das kurz- oder mittelfristige Ziel sind die 2500/2600 und wenn die nicht halten, gibts erst richtig Saures. Denn dann sind die 1900/2000 im Test fällig. Insofern gilt die erstgenannte Marke als best case, die zweite noch lange nicht als worst case, keine guten Startvoraussetzungen für die ersten Handelstage im neuen Jahr. Allerdings sollten die ersten 3 Handelstage nicht den Trend für Januar vorgeben können.

Allen düsteren Prophezeiungen zum Trotz: Idefix wünscht allen Arivanern ein gutes, besseres Jahr als seine 3 Vorläufer... und wenn der DAX nicht mitspielt, dann zumindest ein gutes (besseres, denn alles ist steigerungsfähig) Händchen für die Putseite...
DarkKnight:

Check it out, Joe. Da setz ich noch einen drauf

 
01.01.03 21:27
Der Analyst verhält zum Analytiker wie der Psychopath zum Psychiater.

Jeh, check it out, Joe, Headnut-Tv.
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