SEB
Das technische Umfeld hat sich seit der letzten Analyse aus mittelfristiger Sicht leicht verbessert, so Holger Galuschke, technischer Analyst bei der SEB.
Die Trendindikatoren MACD und Momentum bescheinigten dem DAX einen moderat gestiegenen Überhang von Aufwärtspotenzial und –dynamik. Der MACD tendiere wenig oberhalb der Nullachse leicht aufwärts. Der Indikator verlaufe oberhalb seines Triggers, die (positive) Differenz scheine eher ausgebaut zu werden. Das Momentum weise dagegen auf derzeit fehlende Impulse hin. Eine Aufwärtsdynamik von 61 (37) Punkten / 20 Tage werde angezeigt. Der Indikator tendiere knapp oberhalb der Nullachse seitwärts, eine ausgeprägte Differenz zum Trigger sei daher derzeit nicht festzustellen. Somit werde der Wiederausbau des positiven Überhangs derzeit nur vage angezeigt. Die Overbought/Oversold Indikatoren RSI und Stochastiks wiesen auf eine intakte Aufwärts-Bewegungsdynamik hin. Der RSI tendiere in der neutralen Zone moderat aufwärts. Die Stochastiks tendierten ebenfalls aufwärts und seien in den Überkauft-Bereich gelaufen. Somit rücke ein Überkauft-Szenario allmählich in den Vordergrund. Allerdings gebe es bei beiden Indikatoren noch keine Anzeichen für einen Dreh zur Seite bzw. nach unten. Die Volatilität sei deutlich zurückgegangen und liege bei 130,13 (147,44) Punkten, was einer statistisch maximalen Tagesrange von 3,92 (4,62) % entspreche.
Auf Sicht der kommenden 5 Handelstage wird es nach Meinung des Experten nun darauf ankommen, ob sich der DAX oberhalb der 3.266 Punkte Marke behaupten oder nach oben absetzen kann. Die Wahrscheinlichkeit für eine oberhalb der 3.266 Punkte behauptete Tendenz sei aufgrund des (moderaten) positiven Überhangs von den Trendindikatoren und der Aufwärts-Bewegungsdynamik von den Overbought/Oversold Indikatoren gegeben. Für einen dynamischen Ausbruch von der 3.266 Punkte-Marke in Richtung des nächsten Widerstands bei 3.616 Punkten fehle derzeit allerdings die Untermauerung durch die Trendindikatoren. Die Tatsache, dass sich der positive Überhang im Zuge des (noch nicht signifikanten) Ausbruchs über die 3.266 Punkte nur wenig verbessert zeige, lasse auf eine derzeit fehlende inhärente Kraft für ein dynamisches Ausbruchs-Szenario schließen. Erst wenn der signifikante Ausbau des positiven Überhangs bei den Trendindikatoren bestätigt werde, könne sich der DAX deutlich in Richtung 3.616 Punkte orientieren. Nach unten dürfe der DAX derzeit gut abgesichert sein. Selbst wenn sich der Ausbau des positiven Überhangs noch verzögert und sich das (zunehmende) Überkauft-Szenario zunächst durchsetzt, so der Analyst weiter, sollte sich vorerst nur eine Gegenbewegung einstellen. Hierfür spreche die Beobachtung, dass sich der positive Überhang bei den Trendindikatoren auch während der Gegenbewegung Anfang November hätte behaupten können. In diesem Fall erwartet der Experte einen knapp unterhalb der 3.266 Punkte behaupteten DAX. Die Wahrscheinlichkeit eines Rücklaufs zur unteren Begrenzung der Konsolidierungszone bei 2.984 Punkten sei derzeit aber gering