DAX-GEFLÜSTER
Günstige Aktien über Nacht
Drei Jahre Kursrally haben die Preise von Aktien in die Höhe getrieben - das muss nicht sein. Adidas und SAP führen nun vor, wie man teure Anteilsscheine optisch wieder günstig erscheinen lässt. Aktiensplits erfreuen sich neuer Beliebtheit: Ein Warnsignal.
Erfolg macht schwer. 70 Prozent hat die Aktie von Adidas binnen zwei Jahren zugelegt. Mit einem Preis von rund 170 Euro ist Adidas gemeinsam mit dem Papier von SAP die nominal teuerste Aktie im Dax . Damit soll Schluss sein.
Schon bald wird ein Adidas-Anteilsschein wohl zu einem Preis von unter 50 Euro zu haben sein. Das Papier wird damit wieder leicht und beweglich wie ein moderner Laufschuh aus Herzogenaurach. Adidas hat während der Hauptversammlung am gestrigen Donnerstag einen Aktiensplit im Verhältnis von 1 zu 4 beschlossen: Wer zum Zeitpunkt des Splits 10 Aktien zu je 160 Euro im Depot hat, bekommt dann 40 Aktien zu je 40 Euro eingebucht.
Dadurch passiert zunächst einmal gar nichts. Ein Aktiensplit bedeutet lediglich die Neuaufteilung des Grundkapitals in mehr Aktien, während das Grundkapital gleich bleibt. Wer einen 500-Euro-Schein in 50 Scheine á 10 Euro wechselt, hat zwar deutlich mehr Scheine, aber nicht mehr Geld.
Doch der Adidas-Chef setzt darauf, dass mit der Zahl der Papiere auch die Attraktivität für Privatanleger steigt: "Wir wollen, dass viele Menschen, die unsere Produkte tragen, die Möglichkeit haben, in unser Unternehmen zu investieren", rief Herbert Hainer seinen Aktionären zu.
Der Fußballfan als Aktienfan
Der Fußballfan wird dank Aktiensplit zum Aktienfan? Das wäre, kurz vor Beginn der Weltmeisterschaft, schlicht großartig. Zwar können Adidas-Fans, die sich den von Lukas Podolski getragenen Fußballschuh "+F 50 Tunit" zum Preis von 195 Euro gönnen, für das gleiche Geld bereits heute locker eine Aktie kaufen. Doch vielleicht bekommt Hainer durch den optischen Kunstgriff auch diejenigen mit an Bord, die für einen Anteilsschein keinesfalls mehr ausgeben wollen als für ihre Adidas "Samba" (60 Euro).
Ein optisch günstigeres Papier, so die beliebte These, verbessere díe Handelbarkeit, locke zusätzliche Käufer und treibe den Kurs.
Mehr Aktien, mehr Käufer?
Zahlreiche Unternehmen, die wie Adidas einen starken Kursanstieg hinter sich haben, bereiten derzeit einen Aktiensplit vor. Im MDax Beiersdorf und Celesio , im TecDax United Internet und Conergy . Auch Conti-Chef Manfred Wennemer, dessen Unternehmen im Jahr 2005 den stärksten Anstieg im Dax verzeichnete, hält einen Split für ein "überlegenswertes Thema". Doch wenn die Formel "mehr Aktien zu einem kleineren Preis" automatisch zu höherer Nachfrage und steigenden Kursen führte, wäre der Dax voller Penny-Stocks.
"Für den Aktionär ändert sich durch einen reinen Aktiensplit nichts", sagt Gerhard Schwarz, Leiter der Aktienstrategie bei der HypoVereinsbank. Ein Papier werde damit weder attraktiver oder unattraktiver. Vor allem in den USA sei es beliebte Praxis, eine Aktie optisch zu verbilligen, sobald sie die Marke von 100 US-Dollar überschreite. "Der praktische Effekt eines solchen Schrittes ist jedoch gering", sagt Schwarz. "Entscheidend ist, welche Signale das Unternehmen zusätzlich aussendet."
Im Fall von Adidas sei der angekündigte Aktiensplit möglicherweise die Begleitmusik zu verschiedenen optimistischen Aussagen des Unternehmens: Die Fußball-WM belebe das Geschäft und die Integration von Reebok komme gut voran. "Die Aussicht auf steigende Umsätze und Gewinne sowie operative Veränderungen treiben Kurse", sagt Schwarz. Die Entscheidung, dass der Unternehmensgewinn lediglich auf mehr Aktien verteilt werde, steigere noch nicht den Wert des Unternehmens.
Bonusaktien: SAP weckt Dividendenphantasie
Anders sieht es aus, wenn ein Unternehmen seinen Aktienkurs optisch verbilligt, indem es Bonusaktien ausgibt. Für diesen Weg hat sich der zweite "schwere" Dax-Wert, die Software-Schmiede SAP entschieden. Jeder SAP-Aktionär soll je Aktie drei zusätzliche neue Papiere aus einer Kapitalerhöhung erhalten.
Durch diese Umbuchung von Rücklagen in Eigenkapital soll das Grundkapital von SAP auf rund 1,2 Milliarden Euro vervierfacht werden, während es bei einem reinen Aktiensplit wie im Fall Adidas gleich bleibt.
"Eine solche Kapitalerhöhung aus Gesellschaftsmitteln wie im Fall SAP wird vom Markt häufig als Signal gesehen, dass sich die Dividendensumme insgesamt erhöhen wird", sagt Schwarz. So hat SAP-Chef Henning Kagermann im Gespräch mit der "Börsenzeitung" bereits in Aussicht gestellt, dass die Ausschüttungsquote mittelfristig von 26 auf 30 Prozent der Gewinne steigen soll.
Adidas-Chef Hainer übte sich während der HV dagegen in fränkischer Sparsamkeit: Mit Hinweis auf die kostspielige Integration von Reebok verteidigte er den Vorschlag, die Dividende unverändert bei 1,30 Euro je Aktie zu belassen.
Im Dividenden-Dax ist Adidas damit weit abgeschlagen. Die Hoffnung, dass sich die Dividende pro Aktie nach dem Split weniger stark verringert als der Kurs, hat dadurch einen Dämpfer erhalten.
EM.TV, Yahoo, Amazon: Erst der Split, dann der Absturz
Häufen sich Aktiensplits, ist das ein Warnzeichen. "Aktiensplits kommen vermehrt in der Endphase einer Hausse, wenn Kurse bereits stark gestiegen sind", sagt Schwarz. Wenn eine positive Grundstimmung die Kurse bereits nach oben getrieben habe und alle vom Aktienkauf reden, könne eine optische Verbilligung der Papiere das Sentiment noch einmal anfeuern.
Beispiel EM.TV: Während der Börsen-Hysterie im Jahr 2000 stieg der Kurs des Filmrechtehändlers über die Marke von 1000 Euro. Ein Aktiensplit von 1 zu 25 brachte den Kurs einer EM.TV-Aktie zurück auf 40 Euro, ohne dass sich an der aberwitzigen Bewertung des Papiers etwas änderte.
Der Kniff der Haffa-Brüder funktionierte zumindest kurzfristig. Die Bewertung von EM.TV stieg eine Weile munter weiter – bis zum Absturz des gesamten Marktes.
Auch US-Werte wie Ebay , Yahoo und Amazon bedienten sich während der Börseneuphorie der Aktiensplits, nachdem sich ihre Bewertungen wenige Monate nach Börsengang vervielfacht hatten. "Wenn binnen kurzer Zeit viele Splits gemeinsam kommen, ist das für den Markt eher bedenklich", so Schwarz.
Von einer Überbewertung wie zu Zeiten der Börsenblase ist Adidas freilich weit entfernt: Der angestrebte Aktiensplit ist nach Einschätzung des HVB-Strategen eine psychologische Begleitmaßnahme: "Über die Zukunft eines Unternehmens entscheiden andere Faktoren."
Split-Verweigerer Puma, Google: Ist teuer, bleibt teuer
Zu den Aktiensplit-Verweigerern zählen Adidas-Konkurrent Puma , der Sportwagenbauer Porsche und die Internet-Suchmaschine Google . Sie geben sich selbstbewusst und stützen sich auf ein leicht nachvollziehbares Argument: Der Erfolg ihres Unternehmens darf ruhig in einem stark gestiegenen Aktienpreis sichtbar sein.
Vor allem in den USA ist diese Haltung ungewöhnlich. Google Gründer Sergey Brin musste die Entscheidung bereits 2005 verteidigen, als der Kurs der zu 85 Dollar emittierten Google-Aktie sich mehr als verdreifacht hatte und an der 300-Dollar-Marke kratzte. "Viele haben uns gesagt, das sei unattraktiv für Investoren, doch uns scheint es gut, denn die Verbraucher sehen den finanziellen Erfolg im höheren Kurs gespiegelt", sagte Brin. Diese Auffassung hat dem Kurs nicht geschadet: Die "teure" Google-Aktie hat inzwischen die Marke von 400 US-Dollar überwunden.
Brin beruft sich dabei auf die Investoren-Legende Warren Buffett, dessen Beteiligungsgesellschaft Berkshire Hathaway seit Gründung im Jahr 1965 keinen Aktiensplit durchgeführt hat – trotz einer Steigerung der Aktie um durchschnittlich 20 Prozent pro Jahr seit Gründung. Ein Anteil an Berkshire Hathaway kostet inzwischen knapp 90.000 Dollar. Buffett wies Forderungen nach einem Split mit schlichten Worten zurück: Die Investoren sollten sich auf die Geschäftsergebnisse konzentrieren und nicht auf den Aktienkurs.
Dies könnte auch das Motto von Wendelin Wiedeking sein, dessen Porsche-Vorzugsaktie derzeit mehr als 800 Euro kostet. Auch der Adidas-Konkurrent Puma denkt aktuell nicht an einen Aktiensplit, obwohl die Puma-Aktie nach mehrjährigem Höhenflug mit rund 320 Euro derzeit die nominal teuerste Aktie in Dax und MDax ist. Er sehe "keine Notwendigkeit" für einen Split, sagte Puma-Chef Jochen Zeitz in einem Zeitungsinterview im April: "Wir wollen das begehrteste Sportlifestyle-Unternehmen werden, warum sollten wir dann nicht auch die teuerste Aktie haben?"
Quelle: manager-magazin.de
Euch,
Einsamer Samariter
Günstige Aktien über Nacht
Drei Jahre Kursrally haben die Preise von Aktien in die Höhe getrieben - das muss nicht sein. Adidas und SAP führen nun vor, wie man teure Anteilsscheine optisch wieder günstig erscheinen lässt. Aktiensplits erfreuen sich neuer Beliebtheit: Ein Warnsignal.
Erfolg macht schwer. 70 Prozent hat die Aktie von Adidas binnen zwei Jahren zugelegt. Mit einem Preis von rund 170 Euro ist Adidas gemeinsam mit dem Papier von SAP die nominal teuerste Aktie im Dax . Damit soll Schluss sein.
Schon bald wird ein Adidas-Anteilsschein wohl zu einem Preis von unter 50 Euro zu haben sein. Das Papier wird damit wieder leicht und beweglich wie ein moderner Laufschuh aus Herzogenaurach. Adidas hat während der Hauptversammlung am gestrigen Donnerstag einen Aktiensplit im Verhältnis von 1 zu 4 beschlossen: Wer zum Zeitpunkt des Splits 10 Aktien zu je 160 Euro im Depot hat, bekommt dann 40 Aktien zu je 40 Euro eingebucht.
Dadurch passiert zunächst einmal gar nichts. Ein Aktiensplit bedeutet lediglich die Neuaufteilung des Grundkapitals in mehr Aktien, während das Grundkapital gleich bleibt. Wer einen 500-Euro-Schein in 50 Scheine á 10 Euro wechselt, hat zwar deutlich mehr Scheine, aber nicht mehr Geld.
Doch der Adidas-Chef setzt darauf, dass mit der Zahl der Papiere auch die Attraktivität für Privatanleger steigt: "Wir wollen, dass viele Menschen, die unsere Produkte tragen, die Möglichkeit haben, in unser Unternehmen zu investieren", rief Herbert Hainer seinen Aktionären zu.
Der Fußballfan als Aktienfan
Der Fußballfan wird dank Aktiensplit zum Aktienfan? Das wäre, kurz vor Beginn der Weltmeisterschaft, schlicht großartig. Zwar können Adidas-Fans, die sich den von Lukas Podolski getragenen Fußballschuh "+F 50 Tunit" zum Preis von 195 Euro gönnen, für das gleiche Geld bereits heute locker eine Aktie kaufen. Doch vielleicht bekommt Hainer durch den optischen Kunstgriff auch diejenigen mit an Bord, die für einen Anteilsschein keinesfalls mehr ausgeben wollen als für ihre Adidas "Samba" (60 Euro).
Ein optisch günstigeres Papier, so die beliebte These, verbessere díe Handelbarkeit, locke zusätzliche Käufer und treibe den Kurs.
Mehr Aktien, mehr Käufer?
Zahlreiche Unternehmen, die wie Adidas einen starken Kursanstieg hinter sich haben, bereiten derzeit einen Aktiensplit vor. Im MDax Beiersdorf und Celesio , im TecDax United Internet und Conergy . Auch Conti-Chef Manfred Wennemer, dessen Unternehmen im Jahr 2005 den stärksten Anstieg im Dax verzeichnete, hält einen Split für ein "überlegenswertes Thema". Doch wenn die Formel "mehr Aktien zu einem kleineren Preis" automatisch zu höherer Nachfrage und steigenden Kursen führte, wäre der Dax voller Penny-Stocks.
"Für den Aktionär ändert sich durch einen reinen Aktiensplit nichts", sagt Gerhard Schwarz, Leiter der Aktienstrategie bei der HypoVereinsbank. Ein Papier werde damit weder attraktiver oder unattraktiver. Vor allem in den USA sei es beliebte Praxis, eine Aktie optisch zu verbilligen, sobald sie die Marke von 100 US-Dollar überschreite. "Der praktische Effekt eines solchen Schrittes ist jedoch gering", sagt Schwarz. "Entscheidend ist, welche Signale das Unternehmen zusätzlich aussendet."
Im Fall von Adidas sei der angekündigte Aktiensplit möglicherweise die Begleitmusik zu verschiedenen optimistischen Aussagen des Unternehmens: Die Fußball-WM belebe das Geschäft und die Integration von Reebok komme gut voran. "Die Aussicht auf steigende Umsätze und Gewinne sowie operative Veränderungen treiben Kurse", sagt Schwarz. Die Entscheidung, dass der Unternehmensgewinn lediglich auf mehr Aktien verteilt werde, steigere noch nicht den Wert des Unternehmens.
Bonusaktien: SAP weckt Dividendenphantasie
Anders sieht es aus, wenn ein Unternehmen seinen Aktienkurs optisch verbilligt, indem es Bonusaktien ausgibt. Für diesen Weg hat sich der zweite "schwere" Dax-Wert, die Software-Schmiede SAP entschieden. Jeder SAP-Aktionär soll je Aktie drei zusätzliche neue Papiere aus einer Kapitalerhöhung erhalten.
Durch diese Umbuchung von Rücklagen in Eigenkapital soll das Grundkapital von SAP auf rund 1,2 Milliarden Euro vervierfacht werden, während es bei einem reinen Aktiensplit wie im Fall Adidas gleich bleibt.
"Eine solche Kapitalerhöhung aus Gesellschaftsmitteln wie im Fall SAP wird vom Markt häufig als Signal gesehen, dass sich die Dividendensumme insgesamt erhöhen wird", sagt Schwarz. So hat SAP-Chef Henning Kagermann im Gespräch mit der "Börsenzeitung" bereits in Aussicht gestellt, dass die Ausschüttungsquote mittelfristig von 26 auf 30 Prozent der Gewinne steigen soll.
Adidas-Chef Hainer übte sich während der HV dagegen in fränkischer Sparsamkeit: Mit Hinweis auf die kostspielige Integration von Reebok verteidigte er den Vorschlag, die Dividende unverändert bei 1,30 Euro je Aktie zu belassen.
Im Dividenden-Dax ist Adidas damit weit abgeschlagen. Die Hoffnung, dass sich die Dividende pro Aktie nach dem Split weniger stark verringert als der Kurs, hat dadurch einen Dämpfer erhalten.
EM.TV, Yahoo, Amazon: Erst der Split, dann der Absturz
Häufen sich Aktiensplits, ist das ein Warnzeichen. "Aktiensplits kommen vermehrt in der Endphase einer Hausse, wenn Kurse bereits stark gestiegen sind", sagt Schwarz. Wenn eine positive Grundstimmung die Kurse bereits nach oben getrieben habe und alle vom Aktienkauf reden, könne eine optische Verbilligung der Papiere das Sentiment noch einmal anfeuern.
Beispiel EM.TV: Während der Börsen-Hysterie im Jahr 2000 stieg der Kurs des Filmrechtehändlers über die Marke von 1000 Euro. Ein Aktiensplit von 1 zu 25 brachte den Kurs einer EM.TV-Aktie zurück auf 40 Euro, ohne dass sich an der aberwitzigen Bewertung des Papiers etwas änderte.
Der Kniff der Haffa-Brüder funktionierte zumindest kurzfristig. Die Bewertung von EM.TV stieg eine Weile munter weiter – bis zum Absturz des gesamten Marktes.
Auch US-Werte wie Ebay , Yahoo und Amazon bedienten sich während der Börseneuphorie der Aktiensplits, nachdem sich ihre Bewertungen wenige Monate nach Börsengang vervielfacht hatten. "Wenn binnen kurzer Zeit viele Splits gemeinsam kommen, ist das für den Markt eher bedenklich", so Schwarz.
Von einer Überbewertung wie zu Zeiten der Börsenblase ist Adidas freilich weit entfernt: Der angestrebte Aktiensplit ist nach Einschätzung des HVB-Strategen eine psychologische Begleitmaßnahme: "Über die Zukunft eines Unternehmens entscheiden andere Faktoren."
Split-Verweigerer Puma, Google: Ist teuer, bleibt teuer
Zu den Aktiensplit-Verweigerern zählen Adidas-Konkurrent Puma , der Sportwagenbauer Porsche und die Internet-Suchmaschine Google . Sie geben sich selbstbewusst und stützen sich auf ein leicht nachvollziehbares Argument: Der Erfolg ihres Unternehmens darf ruhig in einem stark gestiegenen Aktienpreis sichtbar sein.
Vor allem in den USA ist diese Haltung ungewöhnlich. Google Gründer Sergey Brin musste die Entscheidung bereits 2005 verteidigen, als der Kurs der zu 85 Dollar emittierten Google-Aktie sich mehr als verdreifacht hatte und an der 300-Dollar-Marke kratzte. "Viele haben uns gesagt, das sei unattraktiv für Investoren, doch uns scheint es gut, denn die Verbraucher sehen den finanziellen Erfolg im höheren Kurs gespiegelt", sagte Brin. Diese Auffassung hat dem Kurs nicht geschadet: Die "teure" Google-Aktie hat inzwischen die Marke von 400 US-Dollar überwunden.
Brin beruft sich dabei auf die Investoren-Legende Warren Buffett, dessen Beteiligungsgesellschaft Berkshire Hathaway seit Gründung im Jahr 1965 keinen Aktiensplit durchgeführt hat – trotz einer Steigerung der Aktie um durchschnittlich 20 Prozent pro Jahr seit Gründung. Ein Anteil an Berkshire Hathaway kostet inzwischen knapp 90.000 Dollar. Buffett wies Forderungen nach einem Split mit schlichten Worten zurück: Die Investoren sollten sich auf die Geschäftsergebnisse konzentrieren und nicht auf den Aktienkurs.
Dies könnte auch das Motto von Wendelin Wiedeking sein, dessen Porsche-Vorzugsaktie derzeit mehr als 800 Euro kostet. Auch der Adidas-Konkurrent Puma denkt aktuell nicht an einen Aktiensplit, obwohl die Puma-Aktie nach mehrjährigem Höhenflug mit rund 320 Euro derzeit die nominal teuerste Aktie in Dax und MDax ist. Er sehe "keine Notwendigkeit" für einen Split, sagte Puma-Chef Jochen Zeitz in einem Zeitungsinterview im April: "Wir wollen das begehrteste Sportlifestyle-Unternehmen werden, warum sollten wir dann nicht auch die teuerste Aktie haben?"
Quelle: manager-magazin.de
Euch,
Einsamer Samariter