Mittelfristige Betrachtung:
Nach einem positiven Wochenverlauf hat der Deutsche Aktienindex am Freitag deutliche Kursverluste hinnehmen müssen. Im Weekly-Chart hat sich infolgedessen ein längerer oberer Schatten gebildet, welcher auf Nachfrageüberhänge im Bereich der 3600er Marke hindeutet.
Das übergeordnete Bild hat sich in der abgelaufenen Handelswoche somit nicht geändert. Es ist weiter davon auszugehen, dass sich der DAX in einer Konsolidierung befindet, die sich in der Etablierung einer Trading-Range widerspiegelt. Dabei verläuft die untere Begrenzung bei 3202, die obere bei 3670/76 Indexpunkten. Solange dieser Trading-Range-Bereich nicht verlassen wird, ist die mittelfristige Situation als neutral zu bewerten.
Die Interpretation der markttechnischen Indikatoren liefert zum aktuellen Zeitpunkt keine wirkliche Entscheidungshilfe.
Der MACD hat per Definition ein Verkaufsignal generiert. Jedoch ist zu beachten, dass der Trendfolger in Trading-Phasen durchaus Fehlsignale liefern kann.
Stattdessen sollten Oszillatoren wie der RSI-Indikator vorgezogen werden. Dieser befindet sich allerdings noch in seiner neutralen Zone. Des Weiteren sind auch keine Divergenzen erkennbar, die eine Entscheidungsfindung unterstützen würden.
Somit lässt sich festhalten, dass die Interpretation der Markttechnik auf Weekly-Basis ohne größere Informationsverluste ignoriert werden kann.
Kurzfristige Betrachtung:
Aus charttechnischer Sicht ist der tertiäre Aufwärtstrend in der kurzen Frist noch intakt. Mit dem Kursverlust vom Freitag wird er allerdings deutlichst zur Disposition gestellt. Die Trendlinie verläuft am Montag bereits bei 3539 Punkten. Sie steigt täglich um ca. 25 Indexpunkte an.
Sollte sich der Abwärtsschub am Montag fortsetzen, ist davon auszugehen, dass die Highs im 3600er Bereich ein vorläufiges Top bilden. Konkret ist der Bereich zwischen 3593 und 3606 Indexpunkten als kurzfristige Widerstandszone zu betrachten.
Des Weiteren liefert der Daily-Chart Hinweise auf die „Qualität“ des Kursverlaufs innerhalb der Trading-Range. So ist festzustellen, dass mit dem potenziellen dritten Top bereits erneut ein tieferes High ausgebildet wurde. Somit zeigt sich, dass die Kraft des zuvor gültigen sekundären Aufwärtstrends weiter nachlässt. Dem Kurs gelingt es nicht mehr bis an seine alten Highs heranzukommen, geschweige denn, diese in Frage zu stellen. Dieser Sachverhalt ist, partiell betrachtet, negativ zu interpretieren.
Auch die Markttechnik ist im kurzfristigen Bereich eher negativ einzustufen. So hat der MACD die drei Tops innerhalb der Trading-Range bestätigt. Auch der MACD-Linie ist es nicht gelungen, ihre vorherigen Niveaus zu übersteigen und so eventuell positive Divergenzen auszubilden.
Im Daily-Chart ist bei der Analyse der Oszillatoren der Stochastik-Indikator hervorzuheben. Dieser hat sich seit Tagen in seiner oberen Extremzone aufgehalten, ist jedoch in Verbindung mit den Freitags-Verlusten nach unten ausgebrochen. Somit wurde ein lupenreines Short-Signal generiert. Eine technische Reaktion im DAX kann also durchaus erwartet werden.
Wie wäre eine solche potenzielle Kursreaktion zu deuten?
Zur Beantwortung dieser Frage werden die Fibonacci-Retracements herangezogen. Das minimale Korrekturpotenzial (38,2%-Retracement) liegt bei 3446 Indexpunkten. Eine Kursabschwächung bis in diesen Bereich wäre noch als gesunde Korrektur zu bezeichnen. Sollte diese potenzielle Korrektur jedoch größer ausfallen, würde sich auch das mittelfristige Bild weiter eintrüben.
FAZIT:
In der mittleren Frist ist die charttechnische Situation als neutral einzustufen. An diesem Sachverhalt ändert sich nichts, solange die Trading-Range nicht in die eine oder andere Richtung verlassen wird.
Kurzfristig, d.h. auf Sicht der kommenden Tage, hat sich das Bild etwas eingetrübt. Ein Bruch des tertiären Aufwärtstrends würde eine technische Korrektur einläuten. Noch bestehende Long-Positionen sollten dementsprechend abgesichert werden.
Quelle:
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