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Aus der FTD vom 4.12.2001
DaimlerChrysler droht ein neues Elchtest-Debakel
Von Guido Reinking, Hamburg
DaimlerChrysler-Manager haben derzeit ein unschönes Déjà-vu: Der Liberty, jüngster Geländewagen der Chrysler-Marke Jeep, hat sich bei einem Test der US-Autozeitschrift "Autoweek" überschlagen.
Gerade, als der deutsch-amerikanische Konzern beteuerte, der Unfall sei nicht nachvollziehbar, kam der nächste Schock: Auch das deutsche Fachblatt "Autobild" brachte den Liberty, der hier als Cherokee vermarktet wird, auf einer Teststrecke bis an die Kipp-Grenze. "An zwei Stellen wäre er in beladenem Zustand ohne Gegenmaßnahmen des Fahrers umgekippt", heißt es im Testprotokoll. Illustriert ist der Artikel mit einer Fotoserie, dass einen Cherokee in gefährlichem Neigungswinkel auf zwei Räder zeigt. Erinnerungen werden wach an das Elchtestdebakel der Mercedes A-Klasse und des Smart, beides ebenfalls Produkte aus dem DaimlerChrysler-Konzern.
Bei Chrysler bemüht man sich um Schadensbegrenzung: Das Auto sei sicher, sagte ein Sprecher. Derzeit sehe man keinen Grund, etwas daran zu ändern. Zudem sei ein Geländewagen eben kein Sportwagen.
Delle am Image
Dennoch: "Solche Meldungen bedrohen das Image der mit Abstand wertvollsten Marke von Chrysler: Jeep - und damit den Turnaround von Chrysler", sagt Branchenanalyst Peter Schmidt von Automotive Industry Data. Jeep gelte weltweit als Synonym für unverwüstliche Geländewagen. Der alte Cherokee verkaufte sich im vergangenen Jahr in den USA noch immer 141.457-mal und belegte so Platz sieben unter den Geländewagen. Und das, obwohl der Wagen seit 18 Jahren fast unverändert im Programm war.
Mit dem Cherokee-Nachfolger Liberty hat Chrysler-Chef Dieter Zetsche Großes vor: In fünf Jahren sollten dieses und weitere neue Modelle den Absatz in Europa um 30 bis 40 Prozent erhöhen. Chrysler strebe damit einen Marktanteil von deutlich über einem Prozent an, so Zetsche.
Auch in den USA sollte die erste Jeep-Neuerscheinung seit der Fusion von Daimler und Chrysler Absatz und Gewinn ankurbeln. So wurde der Liberty von den ruinösen Null-Prozent-Finanzierungsangeboten ausgenommen, mit denen die US-Autohersteller derzeit Kunden ködern.
Getrennte Entwicklung
In Toledo im US-Bundesstatt Ohio hatte Chrysler für den Liberty ein 700 Mio. $ teures Werk errichtet. Die Entwicklung des Autos hat eine ähnlich hohe Summe verschlungen. Schmidt. "Nun rächt es sich, dass die Modelle von Mercedes und Chrysler völlig unabhängig voneinander entwickelt werden." Denn während den Mercedes-Technikern der misslungene Elchtest bei A-Klasse und Smart in den Knochen steckt, ist der Begriff in Auburn Hills kaum bekannt.
Zudem: Während alle Mercedes-Modelle und selbst der Smart nun mit einem Elektronischen Stabilitätsprogamm (ESP) ausgestattet sind - es verhindert durch gezielte Bremseingriffe gefährliches Schleudern - hat der Liberty ESP nicht einmal gegen Aufpreis. "Es wird Zeit, das Chrysler in dieser Preisklasse auch ESP einführt", rät Peter Oberndorfer, Ressortleiter Test und Technik bei "Autobild". Schließlich habe mittlerweile jeder Golf ESP serienmäßig.
"Autobild"-Tester waren mit einem Jeep Cherokee auf ihrer Standard-Strecke, die jedes getestete Fahrzeug durchfahren muss, beinahe umgestürzt. Der Grand Cherokee, großer Bruder des Cherokee, hatte den Test anstandslos geschafft. Den VDA-Ausweichtest, auch Elchtest genannt, schaffte der Liberty/Cherokee zwar - allerdings mit vergleichsweise geringem Tempo.
Vergangene Woche reisten Chrysler-Ingenieure nach Hamburg, um sich bei "Autobild" über die Tests zu informieren. Die Alarmstimmung ist berechtigt: Sollte es in den USA zu Unfällen kommen, dürfte es nicht beim Image-Schaden für Chrysler/Jeep bleiben. Hohe Schadenersatzklagen wären die sichere Folge.
© 2001 Financial Times Deutschland