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CONSORS WEEKLY NEWSLETTER Nr. 2000/50
Der kostenlose, wöchentliche Newsletter der
Consors Discount-Broker AG Freitag, 15. Dezember 2000
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THEMEN DIESER AUSGABE:
1. CONSORS INTERN
2. MARKTANALYSE DEUTSCHER MARKT
3. GEWINNER UND VERLIERER DER WOCHE
4. CONSORS FAVORITEN
5. MUSTERDEPOT
6. NICE*LETTER-EMPFEHLUNG
7. EMPFEHLUNGEN INLAND
8. EMPFEHLUNGEN AUSLAND
9. DISCLAIMER
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1. CONSORS INTERN
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+ N E U B E I C O N S O R S +
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Jahresschlußbörse
Die Jahresschlußbörse findet dieses Jahr am Freitag, den 29. Dezember
2000 statt. Gehandelt wird sowohl an der Präsenzbörse als auch auf
Xetra in der Zeit von 09:00 bis 14:00 Uhr.
Änderungen im neuen Jahr
Mit Wirkung vom 02. Januar 2001 wird an der Frankfurter Wertpapierbör-
se die Einheitspreisfeststellung (Kassakurs) für alle stücknotierten,
variabel gehandelten Wertpapiere abgeschafft. Die neue Regelung gilt
für alle Marktsegmente. Wertpapiere, die ausschließlich zur Kasse no-
tieren, sind von dieser Maßnahme nicht betroffen. Hier bleibt es auch
künftig bei der Einheitspreisfeststellung ab 12:00 Uhr. Rentenwerte
und sonstige in Prozent notierte Wertpapiere sind ebenfalls nicht
tangiert.
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2. MARKTANALYSE
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Aktienmärkte
51. Woche vom 18. bis zum 22. Dezember 2000
"Das Schicksal setzte den Hobel an...." und drückte auf den Deutschen
Aktienindex DAX 30 in Form der von uns als "Schicksalslinie" bezeich-
neten Marke bei 6780 Punkte. Die kurzfristige Hoffnung auf eine nach-
haltige Erholung, genährt durch die Beobachtung, daß negative Meldun-
gen zuvor nur noch marginal auf die Kurse wirkten, wurde durch das
neuerliche Erscheinen des "Gewinnwarnungsgespenstes" vertrieben.
Außerdem waren so manche Gewinnmitnahmemöglichkeiten im Hinblick auf
das bevorstehende Jahresende wohl zu verlockend, um nicht wahrgenommen
zu werden. Wir wissen jetzt: Die gesehene Erholung auf die vorherigen
Einbrüche war vor allem technisch bedingt, insbesondere bei den Werten
aus dem TMT-Bereich (Technologie-Medien-Telekommunikation).
(Alle nachfolgenden Indexstände beziehen sich auf den 15. Dezember
2000 um 19:42 Uhr MEZ).
Der Deutsche Aktienindex Dax 30 notierte zuletzt mit 6369 Punkten auf
Wochenverlaufstief-Niveau um 4,8 % unter dem Vorwochenniveau. Dabei
lag das Wochenverlaufshoch noch bei 6813.
Markante Einzeltagesschwankungen bei den DAX-Werten im Wochenverlauf
gab es zum Beispiel in beide Richtungen bei der "Siemens-Familie" so-
wie bei adidas-Salomon, SAP Vorzüge und VW. Auffällige Abwärtsbewegun-
gen machten Bayer (Übernahmegerüchte), Deutsche Bank, Dresdner Bank,
Henkel Vorzüge und RWE (Gewinnmitnahmen). Positive Kursausschläge
sahen wir bei BASF (Verkauf Pharmasparte), DaimlerChrysler (Synergien
aus Partnerschaft Mitsubishi), Degussa-Hüls, Deutsche Telekom
(Präsenzausbau in Osteuropa, VoiceStream-Übernahme offen), Lufthansa
(rückläufige Ölpreise, Auslandskooperationen), Münchener Rückversiche-
rung, Schering und ThyssenKrupp.
--- 1. Neuer Markt Deutschland ---
"War's das schon wieder?" Diese Frage drängt sich angesichts der abge-
laufenen Börsenwoche auf. Anfangs starteten wir im Gleichlauf mit der
Nasdaq mit Kursgewinnen. Die Überzeugung, daß der Neue Markt seinen
Boden fand und die freundliche Nasdaq, die trotz Gewinnwarnungen nach
oben lief, waren der Nährboden für eine sich aufhellende Stimmung
unter den Marktteilnehmern. Doch erstens kommt es anders und zweitens
als man denkt: Nach einem starken Wochenanfang kam die Aufwärtsbewe-
gung zum Erliegen und kehrte sich ins Gegenteil um. Die negativen
Vorgaben der zogen den Neuen Markt mit nach unten. Obwohl Negativmel-
dungen von US-Unternehmen anfangs ignoriert wurden, brachte der Compu-
terhersteller Compaq den Markt zum Kippen. Zuletzt litt der Markt
unter der Revision der Zahlen des Softwareherstellers Microsoft. Der
Nemax 50 fiel mit einer Wochenperformance von minus 6,7 % (letzter
Stand: 3075 Punkte) wesentlich stärker als der Nemax All Share, der
mit minus 3,8 % (letzter Stand: 3005 Punkte) deutlich glimpflicher
davon kam. Die Wochenextremwerte lagen beim Nemax 50 zwischen 3590 und
3066, beim Nemax All Share zwischen 3375 und 2999. Nach anfänglichen
Kursgewinnen kam es vor allem bei den Blue Chips des Nemax 50 zu
größeren Gewinnmitnahmen. Bei den einzelnen Sektoren war das Bild
gemischt. Gut gelaufen sind die Bereiche Software (3,19 %) und
Medizintechnik (2,99 %). Die stärksten Abgaben mußten der Industrie-
(-7,26 %) und der Internetbereich (-6,30 %) hinnehmen. Technische
Unterstützungen für den Neuen Markt liegen nach wie vor im Bereich
des unbestätigten Jahrestiefs bei 2849 und bei einem aus der Kursent-
wicklung September 1999 ableitbaren Supports bei 2810. Als Widerstände
gelten die Marken um 3310 und 3665 Punkte. Der seit Anfang September
bestehende Abwärtstrend verläuft aktuell bei 3390. Wahrscheinlich wird
der alte Jahrestiefstand bei 2943 nochmals angetestet werden. Der
Abwärtstrend ist nach wie vor intakt. Der Markt befand sich noch zur
Wochenmitte weit am oberen Ende des Abwärtstrendkanals und drehte von
da aus nach unten. Die Begrenzungen dieses Abwärtstrendkanals liegen
aktuell zwischen 3390 und 2370. Positive Aussagen von Alan Greenspan
auf der letzten FED-Sitzung am kommenden Dienstag könnten sowohl der
Nasdaq als auch dem Neuen Markt zur Kursstärke verhelfen. Positiv fiel
in der vergangenen Woche auf, daß die anfängliche Aufwärtsbewegung von
vielen Aktien und nicht nur von wenigen Marktschwergewichten getragen
wurde. Zudem sind liquide Mittel durch die anhaltende Schwäche
entsprechend angestiegen und warten darauf, im Markt investiert zu
werden. Auf die Hilfe der institutionellen Investoren werden sich die
Marktteilnehmer nicht mehr verlassen können, da diese ihre Bücher vor
Jahresende schließen. Ob die Privatinvestoren genügend Kraft haben
werden, den Markt nachhaltig nach oben zu treiben, erscheint uns vor
der aktuellen technischen Situation fraglich. Käufe sollten deshalb
zurückgestellt werden. Gerade jetzt in der Weihnachtszeit gibt es
angenehmere Gelegenheiten, sein Geld auszugeben.
--- 2. Europäischer Aktienmarkt ---
Der europäische DJ STOXX 50 Index notierte zuletzt bei 4612 Punkten
mit einer negativen Wochenperformance von 2,5 % praktisch auf Wochen-
verlaufstief (4611). Die seit Februar zu beobachtende lange Seitwärts-
bewegung zwischen 5160 und 4690 ist damit neuerlich verlassen und nun
nachhaltig gefährdet. Ab sofort richten wir deshalb unser Augenmerk
auf eine neue Bandbreite, die zwischen 4820 und 4460 liegt. Trotz des
Wochenverlaufshochs bei 4871 konnten weder der massive Widerstandbe-
reich zwischen 4690 und 4820 noch der hartnäckige Abwärtstrend von
Anfang September (aktuell bei 4790) überwunden werden. Vielmehr findet
sich der STOXX 50 weiterhinn innerhalb des seit 24. Oktober intakten
Abwärtstrendkanals zwischen 4720 und 4530 wieder. Einige Marktindika-
toren geben noch positive Signale, haben aber bereits gedreht.
--- 3. US-Aktienmarkt ---
Der Dow Jones industrial average schwankte im Wochenverlauf mit seinen
Extremwerte bei 10915 und 10456 zwischen Hoffen und Bangen. Zuletzt
notierte das amerikanische Aktienmarktbarometer mit einer Wochenper-
formance von minus 2,3 % bei 10470 Punkten. Wie von politischen Börsen
nicht anders zu erwarten war, hat das Ende des Präsidentschaftswahl-
Debakels den Aktienmarkt nur noch kurzzeitig beflügeln können. Amerika
hat nun endlich einen guten Verlierer (Gore) und einen knappen Gewin-
ner (Busch). Damit ist das Thema abgehakt und der Fokus wird wieder
auf "harte" Fakten, wie Wirschafts- und Gewinnentwicklung, gelegt. Die
Indikatoren deuten weiter auf nachlassende Dynamik. Dies wurde u. a.
von einer Reihe bedeutender US-Unternehmen neuerlich zum Anlaß genom-
men, Gewinnwarnungen auszugeben (z. B. Eastman Kodak, General Electric
Honywell, Compaq, Microsoft, Chase Manhatten, J.P.Morgan). Unsere
Erwartung hat sich damit bestätigt, daß nachlassender Inflationsdruck
und rückläufige Kapitalmarktzinsen die Investoren nicht gänzlich über
diese Sorgen hinwegtäuschen können. Kommen dann noch negative
Analystenkommentare hinzu, gibt es schnell wieder Abwärtsdruck.
Technisch betrachtet kann sich der Dow Jones nicht von seiner flachen
200-Tage-Linie bei 10700 emanzipieren. Die Widerstandszone zwischen
10730 und 10900 zeigte sich abweisend. Und an dem seit Anfang Septem-
ber intakten Abwärtstrend bei derzeit 10740 ist der Index ebenfalls
gescheitert. Einige Marktindikatoren geben zudem kurzfristig negative
Signale. Insgesamt betrachtet also ein wenig motivierendes Bild. Zum
Trost bleibt deshalb nur anzumerken, daß einem Verbleib innerhalb der
im April 1999 begonnenen breiten Seitwärtsbewegung zwischen 10300 und
11300 augenblicklich nichts im Wege steht. Außerdem hat die wichtige
Unterstützungszone zwischen 10300 und 10500 den Index bislang stets
vor Schlimmerem bewahrt.
--- 4. Nasdaq ---
Die abgelaufene Woche eröffnete die Nasdaq in Fortführung der zuvor
freundlichen Tendenz.
Trotz der Intel-Gewinnwarnung stiegen die Kurse der in den letzten
Wochen ebenfalls unter Umsatz- und Ergebnisrevisionen leidenden Unter-
nehmen. Zunächst unbeeindruckt von den an sich negativen Nachrichten,
verteuerten sich die Aktien von Intel, Motorola, Gateway oder Apple
Computer. Das Sentiment schien in den positiven Bereich zu drehen, da
der Markt bereit war, negative Nachrichten ohne die seit Wochen übli-
chen erdrutschartigen Kursverluste wegzustecken. Der Ansturm auf die
3000-Punkte-Marke währte allerdings nicht lange. Am Wochenanfang konn-
ten wir noch mit 3015 Punkten leicht oberhalb dieser psychologischen
Hürde schließen, bevor es dann im Wochenverlauf wieder deutlich ab-
wärts ging. Die Wochenperformance betrug zuletzt minus 10,6 % (letzter
Stand: 2607 Punkte).
Das Wahldebakel sowie weitere Gewinnwarnungen sorgten für die negative
Kursentwicklung. Auf die Herabstufungen der Prognosen für das vierte
Quartal von General Motors, Eastman Kodak, AMD und Double Click rea-
gierte die Börse noch mit Gelassenheit. Erst die Warnung des Computer-
herstellers Compaq hatte die Nasdaq doch deutlich in Mitleidenschaft
gezogen. Der negative Trend wurde durch die Gewinnrevisonen der beiden
Finanzkonzerne Chase Manhatten und J.P. Morgan zuletzt beschleunigt.
Die Marktteilnehmer waren davon ausgegangen, daß die Negativschlagzei-
len aus den Unternehmen nachlassen werden - dies wurde enttäuscht -
die Börse reagierte prompt mit Kursabschlägen. Der Softwarekonzern
Microsoft ist das jüngste Mitglied der Unternehmen, die ihre Zahlen
nach unten revidierten.
Technisch hat der Index die Abwärtstrendlinie bei ca. 3000 der seit
August verlaufenden Kursbewegung nicht überwinden können. Erholungsan-
sätze sind hieran gescheitert. Dadurch eröffnet sich weiteres Abwärts-
potential. Der breite Abwärtstrendkanal verläuft aktuell zwischen 2950
und 2270, wobei die untere Begrenzung des Kanals bislang lediglich im
Oktober erreicht wurde. Unterstützungen liegen um 2680, 2550 und 2390.
Die technischen Indikatoren interpretieren wir negativ. Derzeit werden
Folgen einer sich abschwächenden US-Konjunktur negativ in den Vorder-
grund gestellt. Der Retter in der Not könnte am kommenden Dienstag
Alan Greenspan sein. Mit Spannung wird die letzte Notenbanksitzung in
diesem Jahr erwartet. Sollte die FED eindeutige Signale in Richtung
Zinssenkungen senden, könnte dies der Nasdaq einen positiven Impuls
geben und die Kurse in Richtung Norden marschieren lassen. Bis dahin
raten wir, sich weiterhin mit Engagements an der amerikanischen
Wachstumsbörse zurückzuhalten.
--- 5. Japanischer Aktienmarkt ---
Der japanische Nikkei 225 Index ist quasi das Spiegelbild der US-Nas-
daq. Ohne erkennbare Eigendynamik werden alle Bewegungen dieses Tech-
nologie-Trendsetters von den technologielastigen Nikkei nachgemacht.
Die zuletzt gesehenen Gewinnmitnahmen griffen auch auf Titel der Old
Economy über, insbesondere als in einer Umfrage bei japanischen Unter-
nehmen die Erwartung einer Eintrübung des Geschäftsklimas die Mehrheit
fand. Kein Wunder, daß der Nikkei die zuvor eingenommene 15000-Marke
wieder zurücklassen mußte. Nach Erreichen des Wochenverlaufhochs bei
15273 war "der Ofen aus". Am Freitag schloß der Index genau auf dem
Verlaufstief bei 14522 Punkte, wodurch sich eine negative Wochen-
performance von 1 % errechnet. Technisch ist der Nikkei wieder an der
bislang bewährten Unterstützungszone zwischen 14600 und 13800 dran.
Der seit Oktober 1998 intakte "alten" Aufwärtstrend bei 14550 hat
bislang gehalten. Der Wendeversuch in Richtung Norden innerhalb des
seit Mitte Juli etablierten Abwärtstrendkanals zwischen derzeit 16290
und 14320 ist zunächst gescheitert. Kurzfristiges Erholungspotential
markiert ein Gap (Kurslücke), daß am 15. Dezember zwischen 14883 und
14832 geöffnet wurde. Allgemein betrachtet läuft die Bodenbildungphase
weiter. So lange keine klare Entscheidung fällt, werden insbesondere
ausländische Anleger der Nippon-Börse anhaltend kritisch gegenüber
stehen.
--- 6. DAX-Technik ---
Aus technischer Sicht muß beim DAX der ersehnten Beginn einer neuen
Hausse auf unbestimmte Zeit weiter vor uns hergeschoben werden. Die
abgehakte Erholung war nur eine, wenn auch notwendige, technische
Korrektur. Ein möglicher kurzfristiger steiler Aufwärtstrend ist schon
wieder "Schnee von gestern". Hartnäckig verteidigte unsere "Schick-
salslinie" bei 6780 in der aktuellen Rolle als wichtiger Widerstand
ihre Position. Gleichzeitig wurde damit der "alte" Aufwärtstrendkanal
vom Januar 1999 zwischen 6070 und 6790 nach oben hin angetestet, in
den der Index im September zurückgekehrt war. Zudem bleibt der
Abwärtstrendkanal seit März zwischen derzeit 6990 und 6250 intakt. Die
in der letzten Woche an dieser Stelle diskutierte charttechnische W-
Formation mußte diesem dominanten Abwärtstrend weichen. Die wichtige
Unterstützungszone zwischen 6470 und 6190 hat den DAX aktuell wieder
aufgenommen und bewahrt ihn hoffentlich, wie bislang gewohnt, vor
einem weiteren Abrutschen in Richtung 5500. Als "kriegsentscheidend"
kommt noch eine Unterstützung dazu, die sich aus dem alten Hoch vom
Sommer 1998 um 6200 ergibt.
Die Umsatzentwicklung ist tendenziell weiter angestiegen. Die Volati-
lität (Schwankungsintensität) ist sicher auch durch das Jahresende
bedingt zuletzt wieder deutlich zurückgekommen. Die Stimmung, gemessen
an der Put/Call-Ratio der Aktienoptionen auf geglätteter 1-Wochen-Ba-
sis, ist als neutral zu werten. Andere Marktindikatoren geben neutrale
bis negative Signale.
--- 7. Rentenmarkt und Euro ---
Der Wechselkurs Euro gegenüber dem US-Dollar testete zuletzt die 90-
$-Cent-Marke. Der gebrochene Abwärtstrend vom Juni bei circa 86 $-Cent
dient als Unterstützung. Der Abwärtstrend vom November 1998 stellt
sich um 92 $-Cent als Hürde in den Weg. Insgesamt gesehen kommen 95
$-Cent als weitere Zielrichtung in Betracht. Hauptsächlich reden wir
hier natürlich über eine (beginnende?) Schwäche des US-Dollars,
nachdem die Wirtschaft in Übersee Anzeichen gibt, den Wachstumspfad zu
verlassen. Gut zu dieser Entwicklung paßt auch der unter Druck stehen-
de Rohölpreis. Die makroökonomischen Perspektiven, die für eine Höher-
bewertung des Euro sprechen, setzen sich allmählich durch, mit in der
Folge erfahrungsgemäß kräftigen Devisenmarktreaktionen.
Der erstarkte Euro gegenüber dem "Greenback" spicht auf Sicht gegen
eine Fortführung einer restriktiven Fed-Politik. Dadurch werden unwei-
gerlich auch Diskussionen um die nächsten Leitzinsschritte der Europä-
ischen Zentralbank (EZB) neu auf den Tisch gelegt. Allgemein geht man
dies- und jenseits des Atlantiks von einer Senkung im zeitigen Neuen
Jahr 2001 aus. Der nächste US-Offenmarktausschuß tagt am 19. Dezember.
Die Europäische Zentralbank hatte zuletzt erwartungsgemäß keine Ver-
änderungen bei den Leitzinsen und dem Geldmengenwachstum beschlossen.
Vor dem Hintergrund moderater Euroland-Wirtschaftsdaten, der Euro-
Erholung und rückläufiger Rohölpreise sieht man aktuell keinen
Handlungsbedarf.
Am deutschen Anleihenmarkt wird die Rendite zehnjähriger Staatsanlei-
hen unter der 5-%-Marke verteidigt. Kurzfristige Gewinnmitnahmen und
Konsolidierungsphasen sind nach der zuvor festen Tendenz nur normal.
Solange es am Aktienmarkt nicht zu einer klaren Trendwende kommt, sind
die Chancen auf weiter steigende Rentenkurse gut. Zumindest bis zur
ersten Zinssenkung (im Neuen Jahr?) ist hier auf alle Fälle Potential
vorhanden. Die zuletzt veröffentlichten Zahlen zum ifo-Geschäftsklima-
index wurden als Bestätigung des Trends hin zu schwächeren Konjunktur-
aussichten interpretiert. Die Kapitalmarktzinsen bewegen sich sehr
stabil innerhalb der seit Januar bestehenden freundlichen Grund-
tendenz. Wir empfehlen für Investoren am deutschen Rentenmarkt
unverändert den mittel- bis langfristigen Laufzeitenbereich.
--- 8. Fazit - Ausblick - Empfehlung ---
Das alte Börsenjahr 2000 ist gelaufen, nur noch acht Handelstage tren-
nen uns vom Jahreswechsel. Die Bücher der institutionellen Investoren
sind geschlossen. Mancher privater Anleger (den Verfasser dieser Zei-
len mit eingeschlossen) grübelt darüber nach, ob bei einzelnen Depot-
positionen noch vor Silvester Kursverluste innerhalb der zwölfmonati-
gen Spekulationsfrist realisiert werden sollten, um diese noch für
2000 steuerwirksam gegenüber dem Fiskus anrechnen zu können. Mit eher
zufallsbedingten Kursbewegungen ist daher erfahrungsgemäß "zwischen
den Jahren" zu rechnen.
Für die Aktienmarkt scheint die hartnäckige Marktschwäche nicht
einfach überwindbar zu sein. Kursgewinne und das Erreichen
persönlicher Break-even-Marken verleiten in diesen Zeiten immer wieder
zu Glattstellungen. Dadurch wurden aus Gewinner wieder Verlierer und
umgekehrt. Dies gilt so betrachtet auch für das gesamte Jahr 2000 mit
Frühjahrsrallye und Herbststürmen an der Börse. Aus einer Herbstrallye
wird nichts mehr werden, da am 21. Dezember unweigerlich kalendari-
scher Winteranfang ist. Und für eine Jahresendrallye fehlt der "Mumm
in den Knochen", wie die hinter uns liegende Handelswoche bestätigte.
Der DAX 30 Index wird weiterhin von der "Schicksalsmarke" bei 6780
Punkte begleitet werden. Die wichtige Unterstützung um 6200 sollte
halten. Da sich diese bislang massiv zeigte, ist das "Tal der Tränen"
unseres Erachtens größtenteils durchschritten. Erst beim
Unterschreiten würde sich die Lage deutlich verschlechtern. Das
Gegenstück in Richtung Norden wäre die (noch weit entfernte) 7200
Marke. Nicht zu vergessen ist, daß der US-Aktienmarkt für andere
wichtige internationale Aktienmärkte tendenzbestimmend bleibt.
Nervoisität beherrscht zweifellos noch das Tagesgeschehen, nicht
zuletzt vor dem Hintergrund der durchschrittenen "Leidenszeit" des
wahllosen Ausverkaufs, der ohne Rücksicht auf Qualität und erreichten
Kursniveaus am Aktienmarkt wütete. Es gehört bis zum Jahresende und
möglicherweise auch noch ins Neue Jahr hinein viel Mut dazu, in dieser
Situation vorhandene Bestände durchzuhalten oder neu zu investieren -
übrigens ebenso, wie noch im Frühjahr Courage dazu gehörte, in den
anscheinend nicht enden wollenden Kaufrausch Verkaufsorders zu
plazieren.
Letzte Woche hatten wir aus Anlegersicht einen "Börsen-Wunschzettel"
an das Christkindl formuliert (Auszug: "Bitte steigende Aktienindices
an allen wichtigen Börsen: Den DAX bis mindestens 7000, der DJ STOXX
50 bei 5000, der Dow Jones um 11000, den Nikkei 225 Richtung
17000, ..."). Wahrscheinlich müssen wir jetzt diese Zeilen bis nach
Heilig-Drei-König (6. Januar) zurücklegen oder sogar noch bis zum
"Osterhasen" (15. April 2001) aufheben(?).
Nutzen Sie die besinnliche Adventszeit und freuen Sie sich mit uns auf
die bevorstehenden Feiertage und auf die hoffentlich ruhigen Tage bis
Neujahr, die nach der vor uns liegenden letzten ganzen Börsenhandels-
woche auf uns zukommen - privat oder am Arbeitsplatz.
In diesem Sinne wünschen wir Ihnen streßfreie Weihnachtseinkäufe.
Ihr SchmidtBank-Researchteam aus Nürnberg.
Quelle: SchmidtBank Research
Verfasser: Alois Bauer, Mike Otto, Thomas Brodehl
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3. GEWINNER UND VERLIERER DER WOCHE
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Die Gewinner und Verlierer der Börsenwoche
vom 08.12.2000 bis 15.12.2000 [15:03 Uhr]
Wochen-HITS 08.12. 15.12. %
--------------------------------------------------
Tiscon Infosysteme 11,80 24,70 +109,32
letsbuyit.com 0,79 1,36 +72,15
Internolix 13,50 21,90 +62,22
PixelNet 5,30 8,55 +61,32
Gauss Interprise 5,21 8,10 +55,47
Fantastic DTZ 1,75 2,65 +51,43
Lipro 9,50 14,20 +49,47
Netlife 4,75 7,10 +49,47
CPU Software 2,56 3,67 +43,36
United Visions Entertainment 6,22 8,70 +39,87
Wochen-FLOPS 08.12. 15.12. %
--------------------------------------------------
DataDesign 9,15 6,00 -34,43
NSE Software 3,81 2,80 -26,51
Ravensberger 0,50 0,38 -24,00
Systematics 29,60 22,95 -22,47
Valor Computerized Systems 4,00 3,12 -22,00
OAR Consulting 24,80 19,40 -21,77
Umweltkontor 51,50 40,30 -21,75
Energiekontor 94,50 74,00 -21,69
Senator Entertainment 8,15 6,40 -21,47
Dialog Semiconductor 27,90 22,00 -21,15
**************************************************
4. CONSORS FAVORITEN
**************************************************
Die meistgehandelten Werte bei Consors (08.12.2000 - 14.12.2000)
1. INTERSHOP COMMUNICATIONS AG 622700
2. DEUTSCHE TELEKOM AG 555750
3. EM.TV & MERCHANDISING AG 568480
4. BROADVISION INC. 901599
5. COMMERCE ONE INC. DEL. 924107
6. SAP AG SYSTEME ANW.PRD. 716463
7. CONSORS DISCOUNT-BROKER AG 542700
8. BROKAT AG 522190
9. MOBILCOM AG 662240
10. SIEMENS AG 723610
**************************************************
5. MUSTERDEPOTS
**************************************************
Platowbriefe
Aktie WKN Stck. Kaufkurs Kurs
--------------------------------------------------
IPC Archtec 525280 600 66,00 66,00
Internationalmedia 548880 1250 40,00 45,00
Condomi 544490 1000 23,50 25,60
Nortel 929925 890 44,50 41,50
Der Aktionär - Bernd Förtsch
Aktie WKN Stck. Kaufkurs Kurs
--------------------------------------------------
Juniper Networks 923889 80 262,00 144,00
Millenium 900625 400 64,00 64,00
Vertex 882807 400 62,50 79,50
Astropower 912953 450 48,00 35,00
**************************************************
6. NICE*LETTER-EMPFEHLUNG
**************************************************
NICE*Letter vom 15.12.2000
Zeit für einen Neueinstieg
Eine kleine Leidensgeschichte ist Broadvision. Auch beim Marktführer
für so genannte One-to-One-Softwarelösungen und Mitglied unseres Stra-
tegiedepots gingen die Einbrüche an den Börsen nicht spurlos vorbei.
Ganz im Gegenteil! Wegen des anhaltenden Drucks auf die Internet-
Branche im allgemeinen und auf dem B2B-Sektor im speziellen rutschte
uns Broadvision mehrmals aus dem Depot - ohne fundamentale Gründe. Im
Oktober wurde das Unternehmen in den exklusiven Club des S&P-500-Index
aufgenommen. Auch die Drittquartalszahlen lagen über den Erwartungen
der Finanzexperten. Mit einem Umsatz von 120,2 Mio. USD (+303 %) wurde
ein Gewinn vor ao. Abschreibungen von 13,6 Mio. USD bzw. 5 Cent je
Aktie eingefahren. Im Durchschnitt rechneten die Analysten nur mit 4
Cent. Für das laufende Quartal stehen 130 Mio. USD und ein Gewinn von
5 Cent je Anteilschein in den Plandaten. Dies konnte zwar kurzfristig
den Wert beflügeln, stoppte aber den Abwärtstrend nicht. Die anhalten-
de Stärke des Unternehmens zeigen die letzten Kooperationen. Vor allem
die zukünftige Zusammenarbeit mit Intel (Nasdaq: INTC; WKN: 855681)
sollte hier richtungsweisend sein. Bedenken Sie: gerade Konzerne wie
Intel und IBM (Nyse: IBM; WKN: 851399) durchleuchten ihre Partner auf
Mark und Bein. Zusammen mit Broadvision will Intel eBusiness-Applika-
tionen für ihre Server entwickeln. Ähnliche Abkommen schloss man mit
BEA Systems (Nasdaq: BEAS; WKN: 906523) und erst kürzlich mit NCR
(Nyse: NCR; WKN: 919692) ab, dem Marktführer auf dem Gebiet des Data
Warehousing und für Geldautomaten. Alleine aus dem NCR-Geschäft will
man 17 Mio. USD erlösen. Als haltlos erwies sich das Gerücht, dass
Großkunde General Electric (Nyse: GE; WKN: 851144) unzufrieden mit den
Leistungen von Broadvision sei. Auch seitens der GE-Führung wurde
bestätigt, dass die Zusammenarbeit weiterhin gut funktioniere.
Unsere Meinung: Die Zahlen über den Erwartungen, wichtige,
strategische Partnerschaften eingegangen und die Aufnahmen in den S&P
500-Index - dies spricht für sich. Broadvision ist führend in seinem
Markt, die Konkurrenz ist weit entfernt. In den letzten Tagen konnte
sich der Wert zwar wieder etwas erholen, ein Einstieg bietet sich
jedoch noch an. Wir ordern deshalb den Wert für unser Strategiedepot.
Quelle: NICE*LETTER
CONSORS WEEKLY NEWSLETTER Nr. 2000/50
Der kostenlose, wöchentliche Newsletter der
Consors Discount-Broker AG Freitag, 15. Dezember 2000
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3. GEWINNER UND VERLIERER DER WOCHE
4. CONSORS FAVORITEN
5. MUSTERDEPOT
6. NICE*LETTER-EMPFEHLUNG
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8. EMPFEHLUNGEN AUSLAND
9. DISCLAIMER
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Jahresschlußbörse
Die Jahresschlußbörse findet dieses Jahr am Freitag, den 29. Dezember
2000 statt. Gehandelt wird sowohl an der Präsenzbörse als auch auf
Xetra in der Zeit von 09:00 bis 14:00 Uhr.
Änderungen im neuen Jahr
Mit Wirkung vom 02. Januar 2001 wird an der Frankfurter Wertpapierbör-
se die Einheitspreisfeststellung (Kassakurs) für alle stücknotierten,
variabel gehandelten Wertpapiere abgeschafft. Die neue Regelung gilt
für alle Marktsegmente. Wertpapiere, die ausschließlich zur Kasse no-
tieren, sind von dieser Maßnahme nicht betroffen. Hier bleibt es auch
künftig bei der Einheitspreisfeststellung ab 12:00 Uhr. Rentenwerte
und sonstige in Prozent notierte Wertpapiere sind ebenfalls nicht
tangiert.
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Aktienmärkte
51. Woche vom 18. bis zum 22. Dezember 2000
"Das Schicksal setzte den Hobel an...." und drückte auf den Deutschen
Aktienindex DAX 30 in Form der von uns als "Schicksalslinie" bezeich-
neten Marke bei 6780 Punkte. Die kurzfristige Hoffnung auf eine nach-
haltige Erholung, genährt durch die Beobachtung, daß negative Meldun-
gen zuvor nur noch marginal auf die Kurse wirkten, wurde durch das
neuerliche Erscheinen des "Gewinnwarnungsgespenstes" vertrieben.
Außerdem waren so manche Gewinnmitnahmemöglichkeiten im Hinblick auf
das bevorstehende Jahresende wohl zu verlockend, um nicht wahrgenommen
zu werden. Wir wissen jetzt: Die gesehene Erholung auf die vorherigen
Einbrüche war vor allem technisch bedingt, insbesondere bei den Werten
aus dem TMT-Bereich (Technologie-Medien-Telekommunikation).
(Alle nachfolgenden Indexstände beziehen sich auf den 15. Dezember
2000 um 19:42 Uhr MEZ).
Der Deutsche Aktienindex Dax 30 notierte zuletzt mit 6369 Punkten auf
Wochenverlaufstief-Niveau um 4,8 % unter dem Vorwochenniveau. Dabei
lag das Wochenverlaufshoch noch bei 6813.
Markante Einzeltagesschwankungen bei den DAX-Werten im Wochenverlauf
gab es zum Beispiel in beide Richtungen bei der "Siemens-Familie" so-
wie bei adidas-Salomon, SAP Vorzüge und VW. Auffällige Abwärtsbewegun-
gen machten Bayer (Übernahmegerüchte), Deutsche Bank, Dresdner Bank,
Henkel Vorzüge und RWE (Gewinnmitnahmen). Positive Kursausschläge
sahen wir bei BASF (Verkauf Pharmasparte), DaimlerChrysler (Synergien
aus Partnerschaft Mitsubishi), Degussa-Hüls, Deutsche Telekom
(Präsenzausbau in Osteuropa, VoiceStream-Übernahme offen), Lufthansa
(rückläufige Ölpreise, Auslandskooperationen), Münchener Rückversiche-
rung, Schering und ThyssenKrupp.
--- 1. Neuer Markt Deutschland ---
"War's das schon wieder?" Diese Frage drängt sich angesichts der abge-
laufenen Börsenwoche auf. Anfangs starteten wir im Gleichlauf mit der
Nasdaq mit Kursgewinnen. Die Überzeugung, daß der Neue Markt seinen
Boden fand und die freundliche Nasdaq, die trotz Gewinnwarnungen nach
oben lief, waren der Nährboden für eine sich aufhellende Stimmung
unter den Marktteilnehmern. Doch erstens kommt es anders und zweitens
als man denkt: Nach einem starken Wochenanfang kam die Aufwärtsbewe-
gung zum Erliegen und kehrte sich ins Gegenteil um. Die negativen
Vorgaben der zogen den Neuen Markt mit nach unten. Obwohl Negativmel-
dungen von US-Unternehmen anfangs ignoriert wurden, brachte der Compu-
terhersteller Compaq den Markt zum Kippen. Zuletzt litt der Markt
unter der Revision der Zahlen des Softwareherstellers Microsoft. Der
Nemax 50 fiel mit einer Wochenperformance von minus 6,7 % (letzter
Stand: 3075 Punkte) wesentlich stärker als der Nemax All Share, der
mit minus 3,8 % (letzter Stand: 3005 Punkte) deutlich glimpflicher
davon kam. Die Wochenextremwerte lagen beim Nemax 50 zwischen 3590 und
3066, beim Nemax All Share zwischen 3375 und 2999. Nach anfänglichen
Kursgewinnen kam es vor allem bei den Blue Chips des Nemax 50 zu
größeren Gewinnmitnahmen. Bei den einzelnen Sektoren war das Bild
gemischt. Gut gelaufen sind die Bereiche Software (3,19 %) und
Medizintechnik (2,99 %). Die stärksten Abgaben mußten der Industrie-
(-7,26 %) und der Internetbereich (-6,30 %) hinnehmen. Technische
Unterstützungen für den Neuen Markt liegen nach wie vor im Bereich
des unbestätigten Jahrestiefs bei 2849 und bei einem aus der Kursent-
wicklung September 1999 ableitbaren Supports bei 2810. Als Widerstände
gelten die Marken um 3310 und 3665 Punkte. Der seit Anfang September
bestehende Abwärtstrend verläuft aktuell bei 3390. Wahrscheinlich wird
der alte Jahrestiefstand bei 2943 nochmals angetestet werden. Der
Abwärtstrend ist nach wie vor intakt. Der Markt befand sich noch zur
Wochenmitte weit am oberen Ende des Abwärtstrendkanals und drehte von
da aus nach unten. Die Begrenzungen dieses Abwärtstrendkanals liegen
aktuell zwischen 3390 und 2370. Positive Aussagen von Alan Greenspan
auf der letzten FED-Sitzung am kommenden Dienstag könnten sowohl der
Nasdaq als auch dem Neuen Markt zur Kursstärke verhelfen. Positiv fiel
in der vergangenen Woche auf, daß die anfängliche Aufwärtsbewegung von
vielen Aktien und nicht nur von wenigen Marktschwergewichten getragen
wurde. Zudem sind liquide Mittel durch die anhaltende Schwäche
entsprechend angestiegen und warten darauf, im Markt investiert zu
werden. Auf die Hilfe der institutionellen Investoren werden sich die
Marktteilnehmer nicht mehr verlassen können, da diese ihre Bücher vor
Jahresende schließen. Ob die Privatinvestoren genügend Kraft haben
werden, den Markt nachhaltig nach oben zu treiben, erscheint uns vor
der aktuellen technischen Situation fraglich. Käufe sollten deshalb
zurückgestellt werden. Gerade jetzt in der Weihnachtszeit gibt es
angenehmere Gelegenheiten, sein Geld auszugeben.
--- 2. Europäischer Aktienmarkt ---
Der europäische DJ STOXX 50 Index notierte zuletzt bei 4612 Punkten
mit einer negativen Wochenperformance von 2,5 % praktisch auf Wochen-
verlaufstief (4611). Die seit Februar zu beobachtende lange Seitwärts-
bewegung zwischen 5160 und 4690 ist damit neuerlich verlassen und nun
nachhaltig gefährdet. Ab sofort richten wir deshalb unser Augenmerk
auf eine neue Bandbreite, die zwischen 4820 und 4460 liegt. Trotz des
Wochenverlaufshochs bei 4871 konnten weder der massive Widerstandbe-
reich zwischen 4690 und 4820 noch der hartnäckige Abwärtstrend von
Anfang September (aktuell bei 4790) überwunden werden. Vielmehr findet
sich der STOXX 50 weiterhinn innerhalb des seit 24. Oktober intakten
Abwärtstrendkanals zwischen 4720 und 4530 wieder. Einige Marktindika-
toren geben noch positive Signale, haben aber bereits gedreht.
--- 3. US-Aktienmarkt ---
Der Dow Jones industrial average schwankte im Wochenverlauf mit seinen
Extremwerte bei 10915 und 10456 zwischen Hoffen und Bangen. Zuletzt
notierte das amerikanische Aktienmarktbarometer mit einer Wochenper-
formance von minus 2,3 % bei 10470 Punkten. Wie von politischen Börsen
nicht anders zu erwarten war, hat das Ende des Präsidentschaftswahl-
Debakels den Aktienmarkt nur noch kurzzeitig beflügeln können. Amerika
hat nun endlich einen guten Verlierer (Gore) und einen knappen Gewin-
ner (Busch). Damit ist das Thema abgehakt und der Fokus wird wieder
auf "harte" Fakten, wie Wirschafts- und Gewinnentwicklung, gelegt. Die
Indikatoren deuten weiter auf nachlassende Dynamik. Dies wurde u. a.
von einer Reihe bedeutender US-Unternehmen neuerlich zum Anlaß genom-
men, Gewinnwarnungen auszugeben (z. B. Eastman Kodak, General Electric
Honywell, Compaq, Microsoft, Chase Manhatten, J.P.Morgan). Unsere
Erwartung hat sich damit bestätigt, daß nachlassender Inflationsdruck
und rückläufige Kapitalmarktzinsen die Investoren nicht gänzlich über
diese Sorgen hinwegtäuschen können. Kommen dann noch negative
Analystenkommentare hinzu, gibt es schnell wieder Abwärtsdruck.
Technisch betrachtet kann sich der Dow Jones nicht von seiner flachen
200-Tage-Linie bei 10700 emanzipieren. Die Widerstandszone zwischen
10730 und 10900 zeigte sich abweisend. Und an dem seit Anfang Septem-
ber intakten Abwärtstrend bei derzeit 10740 ist der Index ebenfalls
gescheitert. Einige Marktindikatoren geben zudem kurzfristig negative
Signale. Insgesamt betrachtet also ein wenig motivierendes Bild. Zum
Trost bleibt deshalb nur anzumerken, daß einem Verbleib innerhalb der
im April 1999 begonnenen breiten Seitwärtsbewegung zwischen 10300 und
11300 augenblicklich nichts im Wege steht. Außerdem hat die wichtige
Unterstützungszone zwischen 10300 und 10500 den Index bislang stets
vor Schlimmerem bewahrt.
--- 4. Nasdaq ---
Die abgelaufene Woche eröffnete die Nasdaq in Fortführung der zuvor
freundlichen Tendenz.
Trotz der Intel-Gewinnwarnung stiegen die Kurse der in den letzten
Wochen ebenfalls unter Umsatz- und Ergebnisrevisionen leidenden Unter-
nehmen. Zunächst unbeeindruckt von den an sich negativen Nachrichten,
verteuerten sich die Aktien von Intel, Motorola, Gateway oder Apple
Computer. Das Sentiment schien in den positiven Bereich zu drehen, da
der Markt bereit war, negative Nachrichten ohne die seit Wochen übli-
chen erdrutschartigen Kursverluste wegzustecken. Der Ansturm auf die
3000-Punkte-Marke währte allerdings nicht lange. Am Wochenanfang konn-
ten wir noch mit 3015 Punkten leicht oberhalb dieser psychologischen
Hürde schließen, bevor es dann im Wochenverlauf wieder deutlich ab-
wärts ging. Die Wochenperformance betrug zuletzt minus 10,6 % (letzter
Stand: 2607 Punkte).
Das Wahldebakel sowie weitere Gewinnwarnungen sorgten für die negative
Kursentwicklung. Auf die Herabstufungen der Prognosen für das vierte
Quartal von General Motors, Eastman Kodak, AMD und Double Click rea-
gierte die Börse noch mit Gelassenheit. Erst die Warnung des Computer-
herstellers Compaq hatte die Nasdaq doch deutlich in Mitleidenschaft
gezogen. Der negative Trend wurde durch die Gewinnrevisonen der beiden
Finanzkonzerne Chase Manhatten und J.P. Morgan zuletzt beschleunigt.
Die Marktteilnehmer waren davon ausgegangen, daß die Negativschlagzei-
len aus den Unternehmen nachlassen werden - dies wurde enttäuscht -
die Börse reagierte prompt mit Kursabschlägen. Der Softwarekonzern
Microsoft ist das jüngste Mitglied der Unternehmen, die ihre Zahlen
nach unten revidierten.
Technisch hat der Index die Abwärtstrendlinie bei ca. 3000 der seit
August verlaufenden Kursbewegung nicht überwinden können. Erholungsan-
sätze sind hieran gescheitert. Dadurch eröffnet sich weiteres Abwärts-
potential. Der breite Abwärtstrendkanal verläuft aktuell zwischen 2950
und 2270, wobei die untere Begrenzung des Kanals bislang lediglich im
Oktober erreicht wurde. Unterstützungen liegen um 2680, 2550 und 2390.
Die technischen Indikatoren interpretieren wir negativ. Derzeit werden
Folgen einer sich abschwächenden US-Konjunktur negativ in den Vorder-
grund gestellt. Der Retter in der Not könnte am kommenden Dienstag
Alan Greenspan sein. Mit Spannung wird die letzte Notenbanksitzung in
diesem Jahr erwartet. Sollte die FED eindeutige Signale in Richtung
Zinssenkungen senden, könnte dies der Nasdaq einen positiven Impuls
geben und die Kurse in Richtung Norden marschieren lassen. Bis dahin
raten wir, sich weiterhin mit Engagements an der amerikanischen
Wachstumsbörse zurückzuhalten.
--- 5. Japanischer Aktienmarkt ---
Der japanische Nikkei 225 Index ist quasi das Spiegelbild der US-Nas-
daq. Ohne erkennbare Eigendynamik werden alle Bewegungen dieses Tech-
nologie-Trendsetters von den technologielastigen Nikkei nachgemacht.
Die zuletzt gesehenen Gewinnmitnahmen griffen auch auf Titel der Old
Economy über, insbesondere als in einer Umfrage bei japanischen Unter-
nehmen die Erwartung einer Eintrübung des Geschäftsklimas die Mehrheit
fand. Kein Wunder, daß der Nikkei die zuvor eingenommene 15000-Marke
wieder zurücklassen mußte. Nach Erreichen des Wochenverlaufhochs bei
15273 war "der Ofen aus". Am Freitag schloß der Index genau auf dem
Verlaufstief bei 14522 Punkte, wodurch sich eine negative Wochen-
performance von 1 % errechnet. Technisch ist der Nikkei wieder an der
bislang bewährten Unterstützungszone zwischen 14600 und 13800 dran.
Der seit Oktober 1998 intakte "alten" Aufwärtstrend bei 14550 hat
bislang gehalten. Der Wendeversuch in Richtung Norden innerhalb des
seit Mitte Juli etablierten Abwärtstrendkanals zwischen derzeit 16290
und 14320 ist zunächst gescheitert. Kurzfristiges Erholungspotential
markiert ein Gap (Kurslücke), daß am 15. Dezember zwischen 14883 und
14832 geöffnet wurde. Allgemein betrachtet läuft die Bodenbildungphase
weiter. So lange keine klare Entscheidung fällt, werden insbesondere
ausländische Anleger der Nippon-Börse anhaltend kritisch gegenüber
stehen.
--- 6. DAX-Technik ---
Aus technischer Sicht muß beim DAX der ersehnten Beginn einer neuen
Hausse auf unbestimmte Zeit weiter vor uns hergeschoben werden. Die
abgehakte Erholung war nur eine, wenn auch notwendige, technische
Korrektur. Ein möglicher kurzfristiger steiler Aufwärtstrend ist schon
wieder "Schnee von gestern". Hartnäckig verteidigte unsere "Schick-
salslinie" bei 6780 in der aktuellen Rolle als wichtiger Widerstand
ihre Position. Gleichzeitig wurde damit der "alte" Aufwärtstrendkanal
vom Januar 1999 zwischen 6070 und 6790 nach oben hin angetestet, in
den der Index im September zurückgekehrt war. Zudem bleibt der
Abwärtstrendkanal seit März zwischen derzeit 6990 und 6250 intakt. Die
in der letzten Woche an dieser Stelle diskutierte charttechnische W-
Formation mußte diesem dominanten Abwärtstrend weichen. Die wichtige
Unterstützungszone zwischen 6470 und 6190 hat den DAX aktuell wieder
aufgenommen und bewahrt ihn hoffentlich, wie bislang gewohnt, vor
einem weiteren Abrutschen in Richtung 5500. Als "kriegsentscheidend"
kommt noch eine Unterstützung dazu, die sich aus dem alten Hoch vom
Sommer 1998 um 6200 ergibt.
Die Umsatzentwicklung ist tendenziell weiter angestiegen. Die Volati-
lität (Schwankungsintensität) ist sicher auch durch das Jahresende
bedingt zuletzt wieder deutlich zurückgekommen. Die Stimmung, gemessen
an der Put/Call-Ratio der Aktienoptionen auf geglätteter 1-Wochen-Ba-
sis, ist als neutral zu werten. Andere Marktindikatoren geben neutrale
bis negative Signale.
--- 7. Rentenmarkt und Euro ---
Der Wechselkurs Euro gegenüber dem US-Dollar testete zuletzt die 90-
$-Cent-Marke. Der gebrochene Abwärtstrend vom Juni bei circa 86 $-Cent
dient als Unterstützung. Der Abwärtstrend vom November 1998 stellt
sich um 92 $-Cent als Hürde in den Weg. Insgesamt gesehen kommen 95
$-Cent als weitere Zielrichtung in Betracht. Hauptsächlich reden wir
hier natürlich über eine (beginnende?) Schwäche des US-Dollars,
nachdem die Wirtschaft in Übersee Anzeichen gibt, den Wachstumspfad zu
verlassen. Gut zu dieser Entwicklung paßt auch der unter Druck stehen-
de Rohölpreis. Die makroökonomischen Perspektiven, die für eine Höher-
bewertung des Euro sprechen, setzen sich allmählich durch, mit in der
Folge erfahrungsgemäß kräftigen Devisenmarktreaktionen.
Der erstarkte Euro gegenüber dem "Greenback" spicht auf Sicht gegen
eine Fortführung einer restriktiven Fed-Politik. Dadurch werden unwei-
gerlich auch Diskussionen um die nächsten Leitzinsschritte der Europä-
ischen Zentralbank (EZB) neu auf den Tisch gelegt. Allgemein geht man
dies- und jenseits des Atlantiks von einer Senkung im zeitigen Neuen
Jahr 2001 aus. Der nächste US-Offenmarktausschuß tagt am 19. Dezember.
Die Europäische Zentralbank hatte zuletzt erwartungsgemäß keine Ver-
änderungen bei den Leitzinsen und dem Geldmengenwachstum beschlossen.
Vor dem Hintergrund moderater Euroland-Wirtschaftsdaten, der Euro-
Erholung und rückläufiger Rohölpreise sieht man aktuell keinen
Handlungsbedarf.
Am deutschen Anleihenmarkt wird die Rendite zehnjähriger Staatsanlei-
hen unter der 5-%-Marke verteidigt. Kurzfristige Gewinnmitnahmen und
Konsolidierungsphasen sind nach der zuvor festen Tendenz nur normal.
Solange es am Aktienmarkt nicht zu einer klaren Trendwende kommt, sind
die Chancen auf weiter steigende Rentenkurse gut. Zumindest bis zur
ersten Zinssenkung (im Neuen Jahr?) ist hier auf alle Fälle Potential
vorhanden. Die zuletzt veröffentlichten Zahlen zum ifo-Geschäftsklima-
index wurden als Bestätigung des Trends hin zu schwächeren Konjunktur-
aussichten interpretiert. Die Kapitalmarktzinsen bewegen sich sehr
stabil innerhalb der seit Januar bestehenden freundlichen Grund-
tendenz. Wir empfehlen für Investoren am deutschen Rentenmarkt
unverändert den mittel- bis langfristigen Laufzeitenbereich.
--- 8. Fazit - Ausblick - Empfehlung ---
Das alte Börsenjahr 2000 ist gelaufen, nur noch acht Handelstage tren-
nen uns vom Jahreswechsel. Die Bücher der institutionellen Investoren
sind geschlossen. Mancher privater Anleger (den Verfasser dieser Zei-
len mit eingeschlossen) grübelt darüber nach, ob bei einzelnen Depot-
positionen noch vor Silvester Kursverluste innerhalb der zwölfmonati-
gen Spekulationsfrist realisiert werden sollten, um diese noch für
2000 steuerwirksam gegenüber dem Fiskus anrechnen zu können. Mit eher
zufallsbedingten Kursbewegungen ist daher erfahrungsgemäß "zwischen
den Jahren" zu rechnen.
Für die Aktienmarkt scheint die hartnäckige Marktschwäche nicht
einfach überwindbar zu sein. Kursgewinne und das Erreichen
persönlicher Break-even-Marken verleiten in diesen Zeiten immer wieder
zu Glattstellungen. Dadurch wurden aus Gewinner wieder Verlierer und
umgekehrt. Dies gilt so betrachtet auch für das gesamte Jahr 2000 mit
Frühjahrsrallye und Herbststürmen an der Börse. Aus einer Herbstrallye
wird nichts mehr werden, da am 21. Dezember unweigerlich kalendari-
scher Winteranfang ist. Und für eine Jahresendrallye fehlt der "Mumm
in den Knochen", wie die hinter uns liegende Handelswoche bestätigte.
Der DAX 30 Index wird weiterhin von der "Schicksalsmarke" bei 6780
Punkte begleitet werden. Die wichtige Unterstützung um 6200 sollte
halten. Da sich diese bislang massiv zeigte, ist das "Tal der Tränen"
unseres Erachtens größtenteils durchschritten. Erst beim
Unterschreiten würde sich die Lage deutlich verschlechtern. Das
Gegenstück in Richtung Norden wäre die (noch weit entfernte) 7200
Marke. Nicht zu vergessen ist, daß der US-Aktienmarkt für andere
wichtige internationale Aktienmärkte tendenzbestimmend bleibt.
Nervoisität beherrscht zweifellos noch das Tagesgeschehen, nicht
zuletzt vor dem Hintergrund der durchschrittenen "Leidenszeit" des
wahllosen Ausverkaufs, der ohne Rücksicht auf Qualität und erreichten
Kursniveaus am Aktienmarkt wütete. Es gehört bis zum Jahresende und
möglicherweise auch noch ins Neue Jahr hinein viel Mut dazu, in dieser
Situation vorhandene Bestände durchzuhalten oder neu zu investieren -
übrigens ebenso, wie noch im Frühjahr Courage dazu gehörte, in den
anscheinend nicht enden wollenden Kaufrausch Verkaufsorders zu
plazieren.
Letzte Woche hatten wir aus Anlegersicht einen "Börsen-Wunschzettel"
an das Christkindl formuliert (Auszug: "Bitte steigende Aktienindices
an allen wichtigen Börsen: Den DAX bis mindestens 7000, der DJ STOXX
50 bei 5000, der Dow Jones um 11000, den Nikkei 225 Richtung
17000, ..."). Wahrscheinlich müssen wir jetzt diese Zeilen bis nach
Heilig-Drei-König (6. Januar) zurücklegen oder sogar noch bis zum
"Osterhasen" (15. April 2001) aufheben(?).
Nutzen Sie die besinnliche Adventszeit und freuen Sie sich mit uns auf
die bevorstehenden Feiertage und auf die hoffentlich ruhigen Tage bis
Neujahr, die nach der vor uns liegenden letzten ganzen Börsenhandels-
woche auf uns zukommen - privat oder am Arbeitsplatz.
In diesem Sinne wünschen wir Ihnen streßfreie Weihnachtseinkäufe.
Ihr SchmidtBank-Researchteam aus Nürnberg.
Quelle: SchmidtBank Research
Verfasser: Alois Bauer, Mike Otto, Thomas Brodehl
**************************************************
3. GEWINNER UND VERLIERER DER WOCHE
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Die Gewinner und Verlierer der Börsenwoche
vom 08.12.2000 bis 15.12.2000 [15:03 Uhr]
Wochen-HITS 08.12. 15.12. %
--------------------------------------------------
Tiscon Infosysteme 11,80 24,70 +109,32
letsbuyit.com 0,79 1,36 +72,15
Internolix 13,50 21,90 +62,22
PixelNet 5,30 8,55 +61,32
Gauss Interprise 5,21 8,10 +55,47
Fantastic DTZ 1,75 2,65 +51,43
Lipro 9,50 14,20 +49,47
Netlife 4,75 7,10 +49,47
CPU Software 2,56 3,67 +43,36
United Visions Entertainment 6,22 8,70 +39,87
Wochen-FLOPS 08.12. 15.12. %
--------------------------------------------------
DataDesign 9,15 6,00 -34,43
NSE Software 3,81 2,80 -26,51
Ravensberger 0,50 0,38 -24,00
Systematics 29,60 22,95 -22,47
Valor Computerized Systems 4,00 3,12 -22,00
OAR Consulting 24,80 19,40 -21,77
Umweltkontor 51,50 40,30 -21,75
Energiekontor 94,50 74,00 -21,69
Senator Entertainment 8,15 6,40 -21,47
Dialog Semiconductor 27,90 22,00 -21,15
**************************************************
4. CONSORS FAVORITEN
**************************************************
Die meistgehandelten Werte bei Consors (08.12.2000 - 14.12.2000)
1. INTERSHOP COMMUNICATIONS AG 622700
2. DEUTSCHE TELEKOM AG 555750
3. EM.TV & MERCHANDISING AG 568480
4. BROADVISION INC. 901599
5. COMMERCE ONE INC. DEL. 924107
6. SAP AG SYSTEME ANW.PRD. 716463
7. CONSORS DISCOUNT-BROKER AG 542700
8. BROKAT AG 522190
9. MOBILCOM AG 662240
10. SIEMENS AG 723610
**************************************************
5. MUSTERDEPOTS
**************************************************
Platowbriefe
Aktie WKN Stck. Kaufkurs Kurs
--------------------------------------------------
IPC Archtec 525280 600 66,00 66,00
Internationalmedia 548880 1250 40,00 45,00
Condomi 544490 1000 23,50 25,60
Nortel 929925 890 44,50 41,50
Der Aktionär - Bernd Förtsch
Aktie WKN Stck. Kaufkurs Kurs
--------------------------------------------------
Juniper Networks 923889 80 262,00 144,00
Millenium 900625 400 64,00 64,00
Vertex 882807 400 62,50 79,50
Astropower 912953 450 48,00 35,00
**************************************************
6. NICE*LETTER-EMPFEHLUNG
**************************************************
NICE*Letter vom 15.12.2000
Zeit für einen Neueinstieg
Eine kleine Leidensgeschichte ist Broadvision. Auch beim Marktführer
für so genannte One-to-One-Softwarelösungen und Mitglied unseres Stra-
tegiedepots gingen die Einbrüche an den Börsen nicht spurlos vorbei.
Ganz im Gegenteil! Wegen des anhaltenden Drucks auf die Internet-
Branche im allgemeinen und auf dem B2B-Sektor im speziellen rutschte
uns Broadvision mehrmals aus dem Depot - ohne fundamentale Gründe. Im
Oktober wurde das Unternehmen in den exklusiven Club des S&P-500-Index
aufgenommen. Auch die Drittquartalszahlen lagen über den Erwartungen
der Finanzexperten. Mit einem Umsatz von 120,2 Mio. USD (+303 %) wurde
ein Gewinn vor ao. Abschreibungen von 13,6 Mio. USD bzw. 5 Cent je
Aktie eingefahren. Im Durchschnitt rechneten die Analysten nur mit 4
Cent. Für das laufende Quartal stehen 130 Mio. USD und ein Gewinn von
5 Cent je Anteilschein in den Plandaten. Dies konnte zwar kurzfristig
den Wert beflügeln, stoppte aber den Abwärtstrend nicht. Die anhalten-
de Stärke des Unternehmens zeigen die letzten Kooperationen. Vor allem
die zukünftige Zusammenarbeit mit Intel (Nasdaq: INTC; WKN: 855681)
sollte hier richtungsweisend sein. Bedenken Sie: gerade Konzerne wie
Intel und IBM (Nyse: IBM; WKN: 851399) durchleuchten ihre Partner auf
Mark und Bein. Zusammen mit Broadvision will Intel eBusiness-Applika-
tionen für ihre Server entwickeln. Ähnliche Abkommen schloss man mit
BEA Systems (Nasdaq: BEAS; WKN: 906523) und erst kürzlich mit NCR
(Nyse: NCR; WKN: 919692) ab, dem Marktführer auf dem Gebiet des Data
Warehousing und für Geldautomaten. Alleine aus dem NCR-Geschäft will
man 17 Mio. USD erlösen. Als haltlos erwies sich das Gerücht, dass
Großkunde General Electric (Nyse: GE; WKN: 851144) unzufrieden mit den
Leistungen von Broadvision sei. Auch seitens der GE-Führung wurde
bestätigt, dass die Zusammenarbeit weiterhin gut funktioniere.
Unsere Meinung: Die Zahlen über den Erwartungen, wichtige,
strategische Partnerschaften eingegangen und die Aufnahmen in den S&P
500-Index - dies spricht für sich. Broadvision ist führend in seinem
Markt, die Konkurrenz ist weit entfernt. In den letzten Tagen konnte
sich der Wert zwar wieder etwas erholen, ein Einstieg bietet sich
jedoch noch an. Wir ordern deshalb den Wert für unser Strategiedepot.
Quelle: NICE*LETTER