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83,51 Mio.
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Zick-Zock
Barilla hat jetzt über 90 Prozent der Kamps Aktien
Der italienische Nudelhersteller Barilla hat jetzt eigenen Angaben zufolge über 90 Prozent der Kamps Aktien sicher. Die Quote würde sogar ständig steigen.
Ab 95 Prozent ist Barilla berechtigt, die verbleibenden Aktionäre aus dem Unternehmen zu drängen. Dies erlaubt das neue Squeeze Out Gesetz.
Innerhalb des momentan laufenden Übernahmeangebots bietet Barilla den Kamps-Aktionären 12,50 Euro je Aktie.
info@finance-online.de
Happy End
Barilla macht es mit Kamps jetzt offiziell
Nein, meckern kann man da wirklich nicht. 12,50 Euro für eine Aktie, die manche Analysten zuletzt mit einem einstelligen Betrag fair bewertet gesehen hatten. Heiner Kamps nahm dann auch dankend an, nachdem er noch einen kleinen Nachschlag auf das ursprüngliche Angebot von zwölf Euro heraus gehandelt und damit sein Gesicht gewahrt hatte. Jetzt sollten auch die Aktionäre verkaufen. Das offizielle Barilla-Angebot liegt vor.
Nudelhersteller Barilla hält derzeit 14,5 Prozent an Kamps und ist im Falle einer Übernahme aller Aktien bereit, inklusive Schulden rund 1,85 Milliarden Euro für den Bäckerkonzern auf den Tisch zulegen. Vom 25. Mai bis 28. Juni sind die Aktionäre jetzt am Zug. Die offizielle Offerte der Barilla-Tochter Finba Bakery Europe liegt vor.
12,50 Euro für Kamps sind ein fairer Preis. Branchenexperten taxieren den wahren Wert eines alleinbleibenden Kamps-Unternehmens auf umgerechnet sechs bis acht Euro pro Aktie. Wer seine Papiere nicht abgibt, läuft daher die Gefahr, dass die Übernahme scheitert. Das hätte unweigerlich einen Kursturz für Kamps zur Folge.
Auch Großinvestoren unterstützen den Deal. Da sollte der Kleinanleger nicht hinten anstehen und die Barilla-Offerte annehmen.
sharper.de
Happy End
62 Millionen Euro für Heiner Kamps
Düsseldorf - Einen kämpferischen Chef hatten viele Kleinaktionäre auf der gestrigen Hauptversammlung der Kamps AG erwartet. Einen Heiner Kamps, der sich mit Händen und Füßen gegen die Übernahme seines Backimperiums durch die italienische Nudeldynastie Barilla wehren würde. Doch dann kam es ganz anders: Barilla schluckt Kamps, und das fast ohne Gegenwehr. Zusammen erzielen die Konzerne vier Milliarden Euro Umsatz und beschäftigen 22 000 Mitarbeiter.
In trauter Eintracht erschien der Vorstandschef von Europas größtem Backkonzern mit Nudelproduzent Guido Barilla. Kurz darauf scherzten die beiden schon, nun an der Entwicklung eines Spaghetti-Brötchens zu arbeiten. Kamps über Barilla: "Er ist der Philosoph, ich habe die Backstube gefegt. Das passt gut zusammen."
Lediglich um 50 Cent auf 12,50 Euro pro Aktie musste der Nudelkönig aus Parma das Angebot an die Aktionäre erhöhen, um Kamps zur Aufgabe im Übernahmekampf zu bewegen. Der Vorstandschef bezeichnete das Angebot gestern als "sehr gut", nachdem er nur einige Tage zuvor die erste Offerte von zwölf Euro als "viel zu niedrig" eingestuft hatte. Eine Kehrtwende, die ihm den Vorwurf einbrachte, er habe "mit gespaltener Zunge" gesprochen.
Die Übernahme seines Unternehmens wird Kamps durch eine Reihe von Zugeständnissen versüßt: Er bleibt Vorstandsvorsitzender der Kamps AG, die weiterhin als eigenständiges Unternehmen arbeiten soll. Auch die restliche Übernahme von 51 Prozent der französischen Kamps-Tochter Harry's wird von Barilla unterstützt. Und: Heiner Kamps bekommt beim Verkauf seines Aktienpakets von sechs Prozent etwa 62 Millionen Euro von Barilla.
Bis Mitte Mai soll das offizielle Kaufangebot der Italiener den Kamps-Aktionären vorliegen. Die Schutzgemeinschaft der Kleinaktionäre riet ihnen, es anzunehmen. Die Chancen von Kamps seien mit Barilla besser als ohne. (bob/HA)
Hamburger Abendblatt
Happy End
Philosoph greift Bäckermeister an
Heiner Kamps wehrt sich gegen eine feindliche Übernahme durch das italienische Nudelimperium Barilla
Heiner Kamps weiß, wie es ist, keinen Boden unter den Füßen zu haben. Lange genug hat er Wasserball gespielt. Hauptsache, man hält sich über Wasser. Unten und für den Schiedsrichter unsichtbar gegen den Gegner kämpfen, über Wasser zugleich den Ball jonglieren. Nur Tore und Sieg zählen. Der Sport ist hart und prägend fürs Leben.
Natürlich wird der einstige Bundesligaspieler Heiner Kamps auch jetzt beim feindlichen Übernahmeversuch durch den italienischen Back- und Nudelkonzern Barilla darum ringen, über Wasser und - vor allem - immer am Ball zu bleiben. Es geht um sein Lebenswerk. Der 46-jährige Bäcker hat sich an die Spitze der europäischen Bäckerbranche gearbeitet. Wenn er sich schon von seinem "Kind" trennen muss, dann will er wenigesten das Beste dabei herausholen. Und für sich den höchstmöglichen Preis.
Doch es geht nicht nur darum. Den handfesten Selfmademan aus Westfalen trennen Welten von seinem Gegner Guido Barilla - dem weltgewandten Dynastie-Erben mit seiner randlosen Intellektuellenbrille und seinen maßgeschneiderten Anzügen. Ob Kamps den 44-jährigen Italiener wohl sympathisch findet? Schließlich ist dem alles in den Schoß gelegt worden. Aufgebaut haben das Firmenimperium Barillas Urgroßvater, der 1877 in Parma eine Brot- und Nudelbäckerei eröffnete und sein Vater Pietro, der aus dem kleinen Geschäft einen großen Konzern schmiedete.
Enkel und Sohn Guido Barilla hingegen gab seinen Neigungen nach: Er studierte Philosophie, bevor sich der schlanke, hochgewachsene Mann ins fertig gemachte Nest setzte und vor fast zehn Jahren zum Präsidenten der Nudelgruppe aufstieg. Dagegen baute der kräftige Westfale mit seinen großen Händen sein Backwarenimperium ganz allein auf. Dafür verzichtete er auf sein Traumstudienfach Sport. Stattdessen machte er eine Bäckerlehre, die Meisterprüfung und studierte nebenher Betriebswirtschaft an der Abendschule.
Harte Arbeit war er gewohnt: Als ältester Sohn eines Dorfbäckers aus dem westlichen Münsterland teilte er schon vor der Schule Brötchen aus. Mit 26 Jahren eröffnete er in Düsseldorf seine erste Bäckerei. Dank seines Arbeitseifers kam er schnell voran. Bald hatte er mehrere Filialen. Dabei setzte er von vorneherein auf Innovation. Warum muss Brot immer rund oder viereckig sein? Kamps entwarf dreieckige Brötchen und Brote. Gleichzeitig expandierte er, wurde durch Zukäufe der Filialkönig in Deutschland und stieg in das Geschäft mit abgepackten Supermarkt-Produkten und Tiefkühlkost ein - auch hier durch Akquisitionen in Deutschland, Holland und Frankreich.
Berührungsängste vor Neuem hat er offenbar nicht. Kamps ist keiner, der in Traditionen verharrt - selbst wenn er das väterliche Erbe des Bäckerhandwerks fortführt. War es Freiheitsdrang und der Wunsch, der provinziellen Enge des Geburtsortes Bocholt und dem Zugriff des Vaters zu entfliehen? Oder der Ehrgeiz des Bäckersohns, in der Gesellschaft aufzusteigen? Jedenfalls verließ Kamps seine Heimat. Der begeisterte Harley-Fahrer, der zu den Klängen von der Rockgruppe Deep Purple gern durch die Landschaft braust, verdingte sich bei Bundesliga-Wasserball-Vereinen in Berlin, Köln und Duisburg. Doch er hob nicht ab.
Auch nicht, als er später Herr über 15 000 Mitarbeiter wurde. Der Hobbyfußballspieler und Vater zweier erwachsener Kinder, dessen Ehe über seinem gewaltigen Arbeitspensum und Reisen kreuz und quer durch Europa in die Brüche ging, wirkt offen, ehrlich, menschlich - kurz, sympathisch.
Sicher, der Bocholter Bäckersohn genießt es, ein Promi zu sein. Es hat schon was, in der Düsseldorfer Nobeldisco Sam's den Türsteher Mike mit Handschlag zu begrüßen und dann auf dem Sofa vor der Tanzfläche Platz zu nehmen, sich siegesgewiss, braungebrannt und mit markigen Sprüchen vor Journalisten präsentieren zu können. Elitär ist er nicht. So hat der Millionär in seinem Büro kein teures Original-Kunstwerk hängen, sondern ein Lieblingsbild, das er von einem Kunststudenten einfach für einen Tausender nachmalen ließ. Dem Kontrahenten und Ästheten Guido Barilla kämen solche Plagiate wohl niemals in den Sinn, schon gar nicht an die Wand. Sein Vater sammelte natürlich moderne Kunst.
Aber es kam der Zeitpunkt, da lief es für den ehrgeizigen Kamps nicht mehr so, wie er wollte. Nicht nur privat, sondern auch beruflich. Er habe sich bei seiner Firmen-Einkaufstour quer durch Europa verhoben, sagen Analysten. Der Schuldenberg stieg, der Aktienkurs der inzwischen an der Börse notierten Firma Kamps sank. So bahnte sich eine Übernahme an. Seit dem vergangenen Jahr kursieren Gerüchte, Barilla wolle mit Kamps zusammenarbeiten, das deutsche Unternehmen vielleicht sogar übernehmen. Vor wenigen Tagen machte die italienische Familienfirma nun tatsächlich eine Offerte, nachdem mehrmonatige Verhandlungen mit Heiner Kamps gescheitert waren.
Gegen eine feindliche Übernahme kann Kamps wenig ausrichten. Er hält nur fünf Prozent der Aktien. Für den Sportler in ihm muss das ein harter Schlag sein, so in die Enge getrieben zu sein. Heiner Kamps muss sich fühlen, als drücke ihn der Gegner unter Wasser. Was soll er seinen Aktionären auf der Hauptversammlung am kommenden Dienstag sagen?
Dienstag schlägt die Stunde der Aktionäre
Gespannt blicken die Aktionäre der Kamps AG nach Düsseldorf. Denn die reguläre Hauptversammlung des Großbäckers am Dienstag verspricht mehr als eine reine Routineveranstaltung zu werden. Der italienische Lebensmittelhersteller Barilla hatte vor einer Woche bekannt gegeben, mehr als 50 Prozent der Aktien des Düsseldorfer Backkonzerns übernehmen zu wollen. Eine Entscheidung der Aktionäre über die Übernahmeofferte von Barilla steht noch nicht an. Denn erst einmal muss Barilla ein offizielles Übernahmeangebot an alle Kamps-Aktionäre machen und dieses Angebot der deutschen Börsenaufsicht unterbreiten. Barilla hat zunächst zwölf Euro je Kamps-Aktie geboten. Da Firmengründer Heiner Kamps nur wenige Aktien besitzt, kommt den Privataktionären, die gut die Hälfte der Aktien besitzen, bei diesem Übernahmefall eine besondere Rolle zu. Sollten andere Interessenten das Barilla-Gebot überbieten, "werden wir unsere Reaktion darauf überlegen", sagte der Unternehmenschef Guido Barilla der "Welt am Sonntag". Seit Barillas Offerte sollen sich der US-Nahrungsmittel- und Textilkonzern Sara Lee und die Schweizer Nestlé bei Kamps gemeldet haben. (Tsp/HB)