sehe ich eigentlich nichts.
Kurz zu mir, damit Du mich (bzw meine Empfehlung) besser verstehst. Ich habe Anfang 2007 begonnen sehr heftig in Explorer und Produzenten zu investieren. Einige habe ich rechtzeitig verkauft; die meisten zu spät oder ich habe sie noch. Besonders viel habe ich mit Zink und Uran verloren. Aber auch Nickel und Gold hat dazu beigetragen, dass ich jetzt ein ganzes Stück ärmer bin. Aber etwas reicher an Erfahrung (die sehr weh gatan hat!!!).
Commerce habe ich bisher zweimal gekauft und 1,8 mal mit Gewinn verkauft. Das heißt ich habe in einem meiner Depots noch einen kleinen Rest, den ich beim Verkaufen übersehen hatte. Daher verfolge ich auch alles, was mit Commerce zu tun hat.
Zunächst einmal sollte man feststellen, dass Commerce Resources keine kanadische Aktie, sondern eine deutsche Aktie ist. Mit einem täglichen Handelsvolumen in Frankfurt von rund 230.000 Stück (Toronto knapp die Hälfte) wird der Kurs in Deutschland gemacht. Ich glaube, dass das vielen nicht so klar ist, die den Kanadiern die Schuld am Kursverfall geben. Gestern beispielsweise wurde in Kanada zum Gegenwert von etwas über 10.000 Euro gehandelt.
Ich empfehle jedem, der mit kanadischen Aktien handelt, sich einmal die Seite von www.stockchase.com anzusehen. Dort werden täglich die Kommentare professioneller Analysten zu einzelnen Aktien widergegeben. Mit Empfehlungen. Die liegen zwar auch oft falsch; aber man kann wenigstens sehen, welche Papiere in Kanada überhaupt wahrgenommen werden. Commerce gehört nicht dazu.
Davon trennen muss man das, was sich in den Foren abspielt - wie zB hier. Da ist Commerce viel stärker vertreten. Der Grund ist ganz einfach. Die bezahlen dafür. Ich möchte das nicht anprangern, weil ich auch "gute" Aktien kenne, bei denen der PR Teil viel zu kurz kommt und die deswegen unnötig verlieren. An dieser Stelle: "Herzlichen Glückwunsch liebe Axis AG. Ihr macht einen tollen Job." Jeder sollte sich aber auch darüber im klaren sein, dass es zu deren Aufgabe nicht gehört, auf Schwächen hinzuweisen. Selbst wenn ein Diskutant - wie ich zuweilen - wegen seiner kritischen (oder realistischen) Darstellung als Basher bezeichnet wird, so sollte sich der Anleger damit auseinandersetzen.
Jeder, der Commerce (Oder eine andere Aktie) gekauft hat, hatte seine Gründe dafür. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass es sehr schwer ist vor sich selber zuzugeben, dass man einen Fehler gemacht hat - und was noch schwieriger ist: daraus Konsequenzen zu ziehen. Wie oft lese ich, dass jemand die Hoffnung nicht aufgibt, dass der Kurs nächsten Monat oder in einigen Jahren steigen wird. Wenn man seine Investitionsentscheidungen aber aufgrund von Hoffnungen trifft, dann ist es egal, was man kauft. Hoffen kann man bei jeder Aktie!
Jetzt zu der Frage von Metzelmax:
Ich habe bereits in zahlreichen Beiträgen meine Zweifel an Commerce zum Ausdruck gebracht und ich will hier nicht alles noch einmal wiederholen. Dass Commerce Niob und Tantal Vorkommen hat, kann man unterstellen. Daran will ich nicht zweifeln. Daraus zu schließen, dass dies jemals abgebaut und verkauft wird ist allerdings waghalsig. Das kann man zum jetzigen Zeitpunkt hoffen, aber nicht annehmen. Daher ist es auch wenig hilfreich, wenn ich immer wieder in Beiträgen lese, wie der Markt für Tantal ist, dass die Nachfrage steigen wird und ebenso der Preis. Das erinnert mich sehr an meine Uransünden vom vergangenen Jahr, da war die Argumentation ähnlich. Mit den beiden Produzenten, bei denen ich noch investiert bin, Paladin und Uranium One bin ich 40% bzw 70% im Minus. Da habe ich aber nicht so große Angst, weil ich die Möglichkeit sehe, dass die sich wieder erholen.
Anders sieht es bei Explorern wie Commerce aus. Die meisten haben Verluste von 80% und mehr seit ihrem Höchststand hinnehmen müssen und viele werden als Totalverluste enden: Ich denke so um die 90%. Der kleine Rest wird es schaffen in Produktion zu gehen oder übernommen zu werden. Hat Commerce da eine Chance? Zum jetzigen Zeitpunkt würde ich das mit Nein beantworten. Der Grund dafür liegt darin, dass zu wenige Fakten auf dem Tisch liegen. Erst eine PFS würde ein kleines bißchen mehr Sicherheit geben. Aber die erwarte ich nicht in diesem Jahr. Danach: Möglicherweise eine Übernahme, wenn die Ergebnisse der PFS gut sind.
Was ich tun würde? Wenn ich stark investiert wäre, dann würde ich jetzt zumindest einen Teil verkaufen. Insbesondere, wenn man damit steuerlich wirksam Verluste realisieren kann! Eine kleinere Posi kann man behalten, wenn man vor sich selbst verantworten kann, dass man auch im Hinblick auf einen möglichen Totalverlust damit leben kann und die Chance eines (nicht sehr wahrscheinlichen) Rebounds nicht verpassen will.
Ganz bestimmt lohnt es sich, Commerce wieder stärker in den Fokus zu nehmen, wenn die PFS vorliegt.