Es kann einerseits ein positives Signal der Bodenfindung sein, wenn schlechte Nachrichten ignoriert werden. Auch wenn eine technische Gegenbewegung überfällig war, sollte sie bei solchen Nachrichten nicht am selben Tag so stark ausfallen.
Andererseits kann dies auch die Vorbereitung auf die immer wahrscheinlicher werdende Insolvenz bzw. Umschuldung Griechenlands sein, da dann zumindest das eine Kernproblem angepackt wird und eigentlich eine Erleichterung für die nervösen Nerven der Märkte mit sich bringen wird, aber zumindest kurzfristig nocheinmal für gewaltige Verwerfungen an den Märkten sorgen sollte. Wird dieser längst überfällige Schritt vollzogen, weiß niemand genau was an den Märkten genau passieren wird, weswegen sich die Politik so gerne Zeit erkauft hat. Sollte wirklich eine gute Lösung umgesetzt werden, war das Erkaufen von Zeit sinnvoll. Doch wie der eingeschlagene Lösungsweg aussehen wird, weiß noch niemand genau. Und wann dieser noch unbekannte Weg bei den schwierig zu findenden europäischen Entscheidungen eingeschlagen wird, weiß ebenfalls noch niemand. Vielleicht noch in diesem Jahr. Es ist aber schon interessant, das der Rössler vor wenigen Wochen noch so für seine Gedanken an den Pranger gestellt worde und es jetzt auf einmal allmälich und langsam en vogue ist, über diesen Weg zu diskutieren.
Was das alles für die Banken und deren Aktienkurse bedeuten wird, bleibt schwierig abzusehen, da so viele mögliche Szenarien mit grundlegenden Veränderungen wie auch deren Interpretationsmöglichkeiten vorstellbar sind. Alleine jetzt kann die DB nächste Woche genausogut über 30€ stehen wie auch an die 20€ klopfen. Überlegt Euch mal, wie viele Tage wir mit einer Kursveränderung von über 5 Prozent wir bei dem Dickschiff Deutsche Bank in den vergangenen Wochen gesehen haben!
Aber die bei einem Schuldenschnitt entstehenden Verwerfungen und Auswirkungen sind besonders für die CoBa und die Postbank zu betrachten, auch wenn sich denen keine Bank entziehen kann, auch nicht die DB.