CARGOLIFTER: Pentagon steigt ein!

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CARGOLIFTER: Pentagon steigt ein! Happy End

CARGOLIFTER: Pentagon steigt ein!

 
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Cargolifter war vielleicht eine gute Idee zu einer falschen Zeit. Auch wenn die geplanten Luftschiffe technisch realisiert hätten werden können, so wären sie mit den schweren Lasten doch wunderbare Ziele gewesen. In kriegerischen Zeiten, in denen nach neuen Angriffs- und Verteidigungsmöglichkeiten gesucht wird, eröffnet sich für große Luftschiffe aber möglicherweise eine andere Nische. Wenn sie nicht nur Luftschlösser bleiben, dann wären unbemannte und in der Stratosphäre stationär schwebende Überwachungsluftschiffe nicht nur ein Wunsch des Pentagon.

Dass in einer angeblich globalisierten Welt, in der die Mauern gefallen seien, der Schutz der territorialen Grenzen und die Landesverteidigung (homeland security) wieder eine derart wichtige Rolle spielt, haben vermutlich viele vor 10 Jahren sich so nicht vorstellen können. Mit den zu zerstörenden Raketen zmgewandelten Passagierflugzeugen wurden die USA zwar nicht vom Ausland, wenn auch von Ausländern, angegriffen, dennoch verband sich dieser Schlag aus der Luft direkt mit dem vom Pentagon lange gehegten Bedürfnis nach einem Schutzschild vor Langstreckenraketen.

Um jedoch alles zu erkennen, was sich den Grenzen der Vereinigten Staaten aus der Luft nähert, um rechtzeitig darauf reagieren zu können, scheinen nun Militärs daran zu denken, um das ganze Land herum  riesige Luftschiffe in der Stratosphäre zu platzieren. In einer Höhe von mehr als 20 Kilometern wären sie vor den meisten gegnerischen Angriffen geschützt und könnten feindliche Raketen oder Flugzeuge im Anflug erkennen. Beauftragt wurden die größten Rüstungskonzerne wie  Lockheed Martin, Konzepte für derartige Luftschiffe zu entwickeln, die, wie Sue Payton, Staatssekretärin im Pentagon für neue Systeme und Konzepte, erläuterte, hohe Priorität genießen.

Zwischen 70 und 100 Millionen Dollar investiert die  Missile Defense Agency in das Projekt und hat im September eine Ausschreibung gestartet, um die technische Durchführbarkeit und den militärischen Nutzen eines solchen hochfliegenden Luftschiffs darzulegen. Der zu entwickelnde Prototyp des unbemannten, mit Gas gefüllten, frei fliegenden und mit Sonnenenergie betriebenen Luftschiffs, das leichter als Luft ist, muss in Höhe von über 20 Kilometern mindestens einen Monat stationiert werden und über 2000 Kilogramm Last in Form von zahlreichen Geräten mit sich führen können. Ziel ist es, mit diesem Prototypen einen ersten Schritt zu machen, dass solche Luftschiffe über den USA oder weltweit an beliebigen Orten stationiert werden können. Im März soll ein Vertrag über die Entwicklung eines Prototypen an den Gewinner der Ausschreibung gehen. Anvisiert wird ein Einsatz bis zum Jahr 2010.

Nach einem Szenario sollen mindestens 10 dieser fernsteuerbaren, aber auch autonom navigierenden Luftschiffe, bepackt mit Radar und anderen Sensoren, zum Schutz des Landes stationiert werden, um nicht nur anfliegende Raketen oder Flugzeuge auszumachen, sondern auch um am Boden nach terroristischen Aktivitäten Ausschau zu halten. Die für Satelliten entwickelten Kameras und andere Sensoren würden natürlich in der geringeren Höhe wesentlich bessere Bilder mit höherer Auflösung liefern können, was die Luftschiffe auch zur geeigneten Plattform für permanente Überwachung werden ließe. Als Aufgaben sind u.a. für die Homeland Security Grenzüberwachung, Maßnahmen gegen Terrorismus oder Drogenschmuggel oder Kommunikationsverbindungen vorgesehen. Und kommerziell ließen sich mit den Luftschiffen auch drahtlose Kommunikation anbieten (die sich dann womöglich nach Belieben überwachen und abschalten ließe).

Andere Vorschläge zielen auch dahin, ganze Schwärme solcher Luftschiffe zu platzieren, so dass ein Netzwerk entsteht, das weniger fehleranfällig und als Ziel von Gegnern bedroht wäre. Und natürlich sollten diese Aufklärungsluftschiffe auch über feindlichen Ländern und Krisengebieten stationiert werden können, um einen besseren und kontinuierlichen Überblick zu gewährleisten. Dafür wird auch daran gedacht, die Luftschiffe mit einem Laser auszustatten, mit dem sich Raketen zerstören lassen. Derartige Luftschiffe könnten, sollten sie denn technisch möglich sein, auch manche Flugzeuge, Satelliten und unbemannten Fahrzeuge ersetzen.

Ungelöst an dem Projekt ist freilich noch manches. In über 20 Kilometern Höhe würden die geostationär geparkten Luftschiffe sich zwar angeblich über den Jet Streams und widrigem Wetter befinden, gleichwohl müssten die etwa 300 Meter langen und Dutzende von Metern breiten Luftschiffe nicht nur zum Aufstieg, sondern auch zum Parken oder für einen Ortswechsel mit einem Antrieb ausgerüstet und mit genügend Energie versorgt sein. Sie müssen natürlich rückholbar sein, um Gas wieder nachzufüllen, Reparaturen vorzunehmen oder neue Geräte zu installieren. Landen und Starten aber war immer schon ein Problem bei Luftschiffen. Da die Luft in der Stratosphäre so dünn ist, müssen dafür auch neue leichte Materialien für die Hülle entwickelt werden, die es bislang ebenso wenig gibt wie den notwendigen Solarantrieb mit geringem Gewicht..

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