Börsengang von Siltronic beendet die IPO-Flaute

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Börsengang von Siltronic beendet die IPO-Flaute

 
20.02.04 08:06
Die Tochter des Münchner Chemiekonzerns Wacker, Siltronic, geht im März als erstes deutsches Unternehmen seit dem Herbst 2002 an die Börse. Nach FTD-Informationen steht das IPO (Initial Public Offering) des Zulieferers für die Chipindustrie unmittelbar bevor.

"Siltronic startet im März an der Börse", hieß es aus Bankenkreisen. Am kommenden Donnerstag sollen auf der Bilanzpressekonferenz des Unternehmens Details bekannt gegeben werden. Aus dem Umfeld von Siltronic heißt es, dass die zweite Märzhälfte der wahrscheinliche Zeitpunkt für die Erstnotiz sei.

Der Börsengang von Siltronic bildet den Auftakt zu einer Reihe von Aktienemissionen in diesem Jahr. Nach dem Einbruch an den Aktienmärkten hatte in den vergangenen anderthalb Jahren kein deutsches Unternehmen mehr diesen Schritt gewagt, da ein IPO kaum die gewünschten Erlöse gebracht hätte.

Leidtragende waren Banken, Anwälte, PR-Agenturen und Unternehmensberater, die jahrelang gut am IPO-Markt verdient hatten. Nachdem sich die Kurse stabilisiert haben, ziehen nun offenbar einige Unternehmen angekündigte Börsengänge vor. Schließlich könnten Zinserhöhungen im zweiten Halbjahr zu einem Ende der derzeitigen Börsenhausse führen.

Wincor Nixdorf folgt im Mai

Neben Siltronic und dem Chipspezialisten X-Fab steht auch Wincor Nixdorf, ein Hersteller von Bankautomaten, kurz vor dem Börsengang. Möglicherweise sollen die Aktien Mitte Mai gepreist werden, erfuhr die FTD aus Finanzkreisen. Dies sei aber nur eine Option. Das Emissionsvolumen dürfte zwischen 500 Mio. Euro und 1 Mrd. liegen. Noch sei nicht entschieden, ob es eine Kapitalerhöhung gibt oder nur Altaktionäre Anteile abgeben. Bei Siltronic hängt das Volumen vom Eigner Wacker ab. Es ist unklar, ob dieser die Mehrheit an dem Chip-Unternehmen behalten will.

Die Unternehmen starten damit vor dem voraussichtlich größten Börsenkandidaten dieses Jahres, der Postbank. Auch deren IPO-Pläne konkretisieren sich: Ein Sprecher sagte, man habe zur Vorbereitung eine "Peer Group" europäischer Banken ausgewählt, an denen sich die Bank künftig messen lassen will. Der Börsengang könnte Bankenkreisen zufolge nicht erst wie geplant im Herbst, sondern schon im Frühsommer stattfinden. Als "Arbeitsdatum" wird der 21. Juni genannt.

Die Benennung einer Vergleichsgruppe ist wichtig für die Beurteilung durch Analysten und Investoren. Die Postbank hat sich eine anspruchsvolle Gruppe ausgesucht, zu der die Royal Bank of Scotland gehört, die am Donnerstag einen Rekordgewinn vorlegte. Damit setzt sich die Postbank ehrgeizige Ziele für ihre künftige Rendite.

www.ftd.de/ub/in/1077011643033.html?nv=lnetn
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