Ich sehe es eher so:
Der nette Herr Popolous hat ein kleines Einkommen. Er möchte aber so leben, wie jemand mit einem großen Einkommen. Also leiht er sich von seinem Freund etwas Geld, mit dem Versprechen, es wieder zurück zu zahlen. Von dem Geld kauft er sich einen tollen Fernseher. Nun kann er jeden Abend mit seiner Familie vor dem neuen Fernseher fernsehen. Er hat aber noch mehr Wünsche und leiht sich noch mehr Geld, mit dem es sich gut leben lässt. So gehen sie regelmäßig gut Essen, kaufen sich schicke Kleidung, usw. Das neue Auto bezahlt er durch Ratenzahlung.
Irgendwann sagt sein Freund: hey, ich brauche das Geld zurück. Ich will mit meiner Frau und den Kindern in den Urlaub fahren.
Herr Popolous sagt: tut mir leid, ich habe das Geld nicht.
Der Freund: Dann verringere Deine Ausgaben, damit Du es mir zurückzahlen kannst.
Herr Popolous: Dann müsste ich ja meinen Lebensstandard verringern. Was sollen meine Frau und meine Kinder denken? Das geht nicht, was Du verlangst. Damit verletzt Du meinen Stolz. Ich brauche eigentlich noch mehr Geld von Dir, denn ich verdiene nicht genug, um die Raten meines neuen Autos abzuzahlen.
Der Freund wird langsam sauer und droht damit, die Zahlungen einzustellen. Herr Popolous solle sein Auto, den Fernseher und all die anderen schicken Sachen verkaufen und die Kosten der Lebensführung reduzieren. Außerdem könne seine Frau ja auch arbeiten gehen und der Opa erst mit 67 statt mit 60 in Frührente gehen, so wie andere Opa's das auch machen.
Herr Popolous: Meine Frau geht auf keinen Fall arbeiten. Vielleicht können wir die Ausgaben etwas reduzieren, aber das wird noch nicht mal reichen, um die Raten meines Autos zu bezahlen, auf das ich unmöglich verzichten kann. Mein Vorschlag: Wir regeln das ganz demokratisch. Ich frage meine Familie, wie sie darüber denkt. Ich werde Ihnen aber nahelegen, über Deinen Vorschlag mit Nein zu stimmen. Wenn die Mehrheit mit Ja stimmt, nehme ich Deinen Vorschlag bestimmt an.
Der Freund geht nach Hause, voller Hoffnung, dass die Familie von Hr. Popolous vernünftig ist. Aber überraschenderweise stimmt dessen Familie mit Nein. Sie möchten lieber nicht diese harten 'Einschnitte'. Ist doch der Freund selber schuld, uns Geld geliehen zu haben. Ganz im Gegenteil verlangen sie sogar, dass er auf einen Teil des geliehenen Geldes verzichtet, denn das können sie ja unmöglich je zurückzahlen.
Herr Popolous wendet sich jetzt noch mal an seinen Freund: bitte leihe mir noch etwas Geld. Mein Einkommen reicht nicht, um uns noch etwas zu essen kaufen zu können und niemand anderes möchte uns etwas leihen.
Der Freund hat Mitleid mit Herrn Popolous, denn das er und seine Familie hungern muss, will er auch nicht. Er stellt jetzt aber Bedingungen, die noch härter sind als zuvor, weil er Hr. Popolous nicht mehr vertraut. Der Freund hat schließlich selbst eine Familie, die er ernähren muss. Er vereinbart mit Herrn Popolous, dass alles, was Wert hat, verkauft wird. Das neue Auto wird auch verkauft, aber in einen kleineren Gebrauchtwagen investiert, damit Herr Popolous weiterhin arbeiten fahren kann. Außerdem muss Opa jetzt bis 67 arbeiten und auch die Frau eine Halbzeitstelle annehmen. Zudem hat die Familie in eine kleine Wohnung zu ziehen. Dafür bekommt Herr Popolous weiteren Kredit um weitere Schulden, die er bei der Bank angehäuft hat, zurückzahlen zu können, damit die Zinszahlungen ihn nicht so hart treffen. Die Schulden, die er bei seinem Freund hat, muss er nicht kurzfristig zurückzahlen, sondern kann diese in kleinen Raten über die nächsten Jahre begleichen.
Wie es ausgeht? Wer weiß!