ich war immer ein Fan von Chartanalyse. Aber wenn Märkte manipuliert werden, helfen die Hilfsmittel nicht mehr, weil kein normaler Handel mehr funktioniert!
Genauso wie Kostolany's "Kaufen und 10 Jahre liegen lassen" heutzutage bei den volatilen Märkten mit den technischen Hilfsmitteln ein schlechter Rat wäre.
www.goldseiten.de/modules/news/print.php?storyid=15231
Bubbles waren einst mehr oder weniger Ergebnis natürlicher Marktkräfte, des zyklischen Wesens von Märkten, welche durch Angebot und Nachfrage angetrieben wurden. Mit dem Aufkommen massiver Kapitalverdichtungen (milliardenschwere Investmentfonds, Wertpapierfonds, Hedgefonds, Sovereign Wealth Funds, Private Wealth Funds etc.) verstärkte sich die Wirkung jener Spekulativpositionen; sie überstieg nun in vielen Fällen sogar den potentiellen Effekt einer fluktuierenden Gebrauchsnachfrage.
Die Banken und die ihnen sehr nahe stehenden, inzestuösen Verwandten, die Hedgefonds, können nun generell zwei Vorteile gegenüber dem Otto-Normal-Investor für sich verbuchen: A) verfügen sie über einen viel besseren Zugang zum Kapital und B) haben sie einen ausgezeichneten Zugang zu Daten und Informationen. Beim Spekulieren sind Informationen das Ein und Alles.
Bis zum Computer- und Internetzeitalter (das den Transfer und die Analyse von Daten/ Informationen sowie deren strategische Gewinnung von einem langwierigen Prozess zu einem fast unmittelbaren Prozess schrumpfen ließ) nutzten diese massiven Kapitalverdichtungen ihre großen Kapitalpositionen, um damit die großen und kleinen Bubbles ungeschickt zu beeinflussen, indem sie Daten selektiv verteilten, Marktvolumina und Preisbewegungen schludrig manipulierten.
Heute im Zeitalter unmittelbarer Datenströme und algorithmischer Entscheidungsverfahren können die massiven Kapitalverdichtungen Bubbles nicht nur mit chirurgischer Präzision anregen, sie können zudem die mit Bubbles assoziierten Kurvenverläufe sehr sicher und geschickt lenken. Der Gewinn ist dann maximal, wenn man seine gesamte Position zu niedrigen Preisen kaufen und sie dann komplett, oder so vollständig wie möglich, beim Hoch verkaufen kann.
Verfügt man nun über eine Marktkontrollposition, dann etabliert man am Markthoch gewaltige Leerverkaufspositionen, im Wissen, dass der eigene Einfluss als auch die eigenen Kapitalressourcen, die Bubble von der Phase des Platzens zur steilen Talfahrt führen werden. Und dann hat man die Möglichkeit, all die leerverkauften Anteile auf ihrem Weg bis nach ganz unten (oder mindestens bis zur Hälfte) wieder aufzufangen; man stellt also glatt, wenn all die Otto-Normal-Verlierer ihre Anteile in purer Verzweiflung ausverkaufen und dabei nicht verstehen, dass sie wie eine Weihnachtsgans ausgenommen werden.
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