-von M- und S-DAX hab ich nichts finden können...
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FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Deutsche Börse hat mit einer Verschärfung ihres
Regelwerks auf die jüngsten Turbulenzen um die Volkswagen-Aktien (VW) reagiert.
Ziel der Regelanpassungen, die mehrheitlich ab Anfang Dezember zur turnusmäßigen
Index-Überprüfung berücksichtigt werden, sei es, den Aktienmarkt besser
abzubilden, sagte Hartmut Graf, Leiter des Indexgeschäfts der Deutschen Börse,
am Montag in Frankfurt. Zugleich solle so die Handelbarkeit der Indizes erhöht
werden.
Zu diesem Zweck würden fünf Maßnahmen ergriffen, fuhr der Experte fort. So soll
zum Beispiel der Mindest-Streubesitzanteil, also der Anteil frei handelbarer
Aktien (Streubesitz oder Freefloat), von bisher fünf auf zehn Prozent erhöht
werden. Aktien, die dieses Mindestkriterium nicht mehr erfüllen, werden aus dem
Index genommen. Zur Begründung hieß es, dass die bisherige Mindestschwelle nicht
ausgereicht habe, um die Liquidität in den Indizes nachhaltig zu sichern. Ferner
werde der Freefloat bei speziellen Ereignissen wie etwa Übernahmen oder
Kapitalmaßnahmen nunmehr 'zeitnah' angepasst. Voraussetzung dafür ist, dass aus
einem solchen Ereignis eine Veränderung des Streubesitzanteils um mehr als zehn
Prozent des Grundkapitals hervorgeht. Zeitnah bedeute, dass solche Anpassungen
nicht mehr erst zu einem turnusmäßigen Termin vorgenommen würden, sondern
bereits innerhalb eines Quartals möglich seien.
Drittens würden jetzt bei der Bestimmung des Freefloats im Falle von Übernahmen
auch meldepflichtige Optionen berücksichtigt, fuhr Graf fort. Dies bedeutet,
dass zukünftig auch Optionen dem Festbesitz zugerechnet werden können. Weitere
Änderungen betreffen die Berücksichtigung von Fondsanteilen als Festbesitz bei
dokumentierter langfristiger Halteabsicht und die Anwendung der vor kurzem
erlassenen Volatilitätsregel für den DAX auch auf den TecDAX . Ab sofort gilt
deshalb nun, dass ein Wert aus dem Index fallen kann, wenn an einem Handelstag
seine Gewichtung in dem Index zehn Prozent zum Handelsschluss übersteigt und die
Volatilität des Kursverlaufs über die vorangegangenen 30 Handelstage den Wert
von 250 Prozent übersteigt. Alle anderen Neuregelungen träten am 22. Dezember
2008 in Kraft und würden auch schon bei der turnusmäßigen Überprüfung der
Neuzusammensetzung der Indizes am 3. Dezember 2008 berücksichtigt, hieß es.
'DEUTSCHE BÖRSE NUN EINEN SCHRITT VORAUS'
Analyst Christian Stocker von der UniCredit bewertete die Anpassung des
Regelwerks für Aktienindizes positiv. So dürfte es nunmehr etwa den Managern
passiv orientierter Fonds leichter fallen, den Markt abzubilden. Insbesondere
mit der Anhebung der Schwelle für den Mindest-Freefloat auf zehn Prozent sei die
Deutsche Börse nun ihren europäischen Wettbewerbern wie etwa der NYSE Euronext
einen Schritt voraus. Diese würden bis jetzt noch an Untergrenze von fünf
Prozent für den Anteil frei handelbarer Aktien festhalten.
Die Aktie von Volkswagen indes dürfte Experten zufolge je nach Kursverlauf
zunächst von einem Rauswurf aus dem deutschen Leitindex verschont bleiben. Der
Grund dafür ist, dass die Optionen auf die VW-Aktien, die Porsche hält, nur
einen Barausgleich und keine Aktienlieferung vorsehen und damit bislang nicht
als meldepflichtig gelten. Dies könnte sich jedoch ändern, falls der Gesetzgeber
auch für solche Optionen eine Meldepflicht einführt, sagte der
UniCredit-Analyst.
HINTERGRUND ZU DEN VW-KURSKAPRIOLEN
Ausgelöst wurden die Kurskapriolen bei der Volkswagen-Aktie durch die Mitteilung
von Porsche, mehr als 70 Prozent der VW-Stammaktien direkt zu besitzen oder über
Derivate an möglichen Kurssteigerungen beteiligt zu sein. Rund 20 Prozent der
Aktien hält das Land Niedersachsen.
Nachdem Porsche seinen Anteil bekanntgegeben hatte, waren die
Volkswagen-Stammaktien Ende Oktober in die Höhe geschossen, da Hedgefonds zuvor
geliehene Aktien verkauft und damit auf fallende Kurse gewettet hatten. Wegen
des hohen Porsche-Anteils konnten sie dann kaum noch ihre Positionen
geradestellen.
Der DAX soll als Börsenbarometer aber die Entwicklung aller bedeutenden
Aktiengesellschaften in Deutschland widerspiegeln. In einer ersten Reaktion
hatte die Deutsche Börse deshalb den Anteil von Volkswagen außerplanmäßig auf
zehn Prozent begrenzt. Wenig später wurde das Regelwerk dahingehend geändert,
dass eine schwankungsreiche Aktie komplett aus dem Index entfernt werden kann,
wenn sie ein Gewicht von mehr als zehn Prozent erreicht./rg/DP/la/ag/he/ck
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Q:
http://index.onvista.de/...TION=4359526&TYPE=company&ID_NEWS=89948925 An einen produktiven Arbeiter hängen sich heute über vier Parasiten!(Kritiker)