Bayer droht feindliche Übernahme

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Bayer droht feindliche Übernahme

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08.12.00 12:18
Der Schweizer Pharma-Riese Roche Holding AG hat offenbar die Bayer AG im Visier. Bayer will sich gegen die Übernahme wehren.

LEVERKUSEN. Bayer hat die Credit First Bosten und die Deutsche Bank beauftragt, mögliche Abwehrstrategien gegen eine feindliche Übernahme zu erkunden.«Wir diskutieren jede Möglichkeit mit den beteiligten Banken», sagte Konzernsprecher Michael Schade gegenüber der Nachrichtenagentur Bloomberg. Bayer betonte zudem, sich nicht im Übernahmegesprächen mit Roche zu befinden. Roche selber lehnte einen Kommentar zu den Gerüchten ab.

Abwehrstrategie in Planung

Der Platow Brief meldete, dass Bayer aus Angst um eine feindliche Übernahme an einer Abwehrstrategie feile. «Die Kapitalisierung von Bayer erreicht inzwischen stolze 39 Milliarden Euro», schreibt der Platow Brief. Der innere Wert dürfte aber noch viel höher liegen, so dass sich der Einstieg für eine britische oder US-Pharmagröße lohnen würde.

Bayer ist attraktiv
Die Bayer AG ist ein attraktiver Übernahmekandidat. Ein potentieller Käufer könnte das Unternehmen aufspalten und die versteckten Werte hervorlocken, so der Wirtschaftsdienst Bloomberg. Bayer hatte wiederholt betont, dass das Unternehmen im Falle einer Partnerschaft mit einem anderen Konzern die Kontrolle in den eigenen Händen behalten wolle. Im dritten Quartal verbuchte Bayer eine Ergebnissteigerung von 24 Prozent auf insgesamt 534 Millionen Euro.




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furby:

Hmm, dann müßte der Bayer Kurs langsam anspringen

 
08.12.00 12:26
oder? Tut er aber bisher nicht so recht, dann glaubt da wohl noch keiner dran?

Kann sich Roche den deal überhaupt leisten?

Gruß furby

redcrx:

zu Bayer, aus W:O

 
08.12.00 15:00
Übernahmespekulationen treiben Bayer-Aktie auf Rekordhoch
 

 
Marktbeobachter wundern sich schon seit Monaten, warum die Bayer-Aktie deutlich höher als die Papiere der bärenstarken BASF stehen. Jetzt mehren sich Gerüchte, die Schweizer Roche-Gruppe stünde hinter dem Aufschwung. Sie wolle bei Bayer einsteigen.

Mit 40 Mrd.€ Aktienwert ist der Bayer-Konzern wahrlich nicht hoch an der Börse bewertet. Chef Manfred Schneider ärgert sich wahrscheinlich am meisten darüber. Verschiedentlich hat er mit Großinvestitionen versucht, die Aufmerksamkeit auf die Dynamik des Weltunternehmens zu lenken. Vergeblich: Bayer bleibt in der Finanzöffentlichkeit der behäbige Chemieriese mit angehängtem Pharma-Betrieb, der sehr viel Geld mit dem mehr als 100 Jahre alten Aspirin verdient. Insgesamt 30 Mrd. € Umsatz und schätzungsweise mehr als 2 Mrd. € Nettogewinn werden Ende 2000 unter der Bilanz stehen. Bayer-Aktien werden nicht mal mit der 20fachen Gewinnerwartung notiert, weit niedriger als jede Bio-Tech-Firma, die ihre Aktien irgendwo am Neuen Markt handeln lässt.

Ganz anders die Schweizer. Roche, groß geworden mit dem inzwischen 50 Jahre alten Valium und Beruhigungsmitteln, bringt es im laufenden Jahr auf umgerechnet wahrscheinlich 18 Mrd. € Umsatz mit Arzneimitteln, Vitamien, Duftstoffen, Diagnostika und verschiedenen anderen Feinstoffen; keine Massenkunststoffe, keine Öl-Abhängigkeit, nur Weiße-Kittel-Produkte und nicht „nur“ 2 Mrd. € Nettogewinn, sondern mehr als 3 Mrd.€. Der Börsenwert der Roche-Papiere: mehr als 100 Mrd.€; fast dreimal so hoch wie der von Bayer.

Die Schweizer können sich Bayer gut leisten, wohlwissend, dass sie bei einer Neustrukturierung des Leverkusener Riesen viel von ihrem Einsatz wieder heraus bekommen würden. Logisch, dass Bayer sich nun beraten lässt, um einem unerwünschten Aufkauf zuvor zu kommen. Stellung zu den Gerüchten will – natürlich - keine Seite nehmen. Unbestätigte Informationen wollen davon wissen, dass die Hausbank, die Deutsche, zu Hilfe gekommen ist, ferner ausgerechnet Credit Swisse First Boston. Diese Schweiz-Amerikaner haben Bayer zuletzt in eigenen Übernahmegeschäften beraten.

Börsenanleger messen dem Gerücht offenbar einen hohen Wahrheitsgehalt bei. Und kaufen selbst zu stark steigenden Kursen.

Autor: Kai Barbey, 12:44 08.12.00
Kicky:

Analysten zweifeln an dem Gerücht

 
08.12.00 15:10
Düsseldorf (vwd) - Eine Übernahme der Bayer AG, Leverkusen, durch den schweizerischen Roche-Konzern wird von Analysten bezweifelt. Zwar sehen einige Beobachter durchaus gemeinsame Interessen, die Zahl der Gegenargumente ist aber auch nicht klein. Die Gerüchte seien nicht neu und durch die Aussage von Bayer, mit Credit Suisse First Boston und der Deutschen Bank an einem Strategiekonzept zu arbeiten, wieder aufgekocht, heißt es. "Es ist fraglich, ob diesmal mehr dran ist", äußerte sich Sven Dopke von M.M. Warburg.



Die niedrige Marktkapitalisierung habe Bayer schon seit langem anfällig für eine Übernahme gemacht. Auch nach der Kurssteigerung der vergangenen Wochen liege die Bewertung noch immer unter dem summierten Wert der einzelnen Unternehmensteile. Roche wäre laut Dopke kein schlechter Partner. Bei Pharma und Diagnostik gebe es Anknüpfungspunkte. Zudem seien zwei europäischen Unternehmen leichter zu fusionieren als eine europäische und ein amerikanische Gesellschaft. Die Frage sei allerdings, was Roche mit den drei weiteren Arbeitsgebieten Landwirtschaft, Polymere und Chemie von Bayer anfangen wolle.



Als interessant bezeichnete er die Arbeit an dem Strategie-Konzept. "Wenn man das ernsthaft betreiben will, kommt man an anderen operativen Einheiten nicht vorbei", sagte Dopke. Noch im September hatte sich der Bayer-Aufsichtsrat jedoch gegen eine diskutierte Management-Holding-Struktur ausgesprochen. Eine interessante Überlegung wäre laut Dopke, die Chemie- und Polymer-Aktivitäten auszugliedern und die Life Sciences zum Kern der Bayer AG zu machen. Mit diesem Schritt würde sich der Kurs besser steigern lassen, argumentierte der Analyst. Diese Lösung sei interessanter als die bisherigen Spekulationen um eine Ausgliederung des Pharmabereichs.




Petra Meyer von Sal. Oppenheim sah hingegen kaum Handlungsbedarf in punkto Konzernorganisation. Mit den bestehenden unabhängigen Sparten könne Bayer prima operieren. Ihrer Meinung nach dürfte das Konzept eher Portfolioüberlegungen enthalten. "Sie werden prüfen, wo das eigene Geschäft gestärkt werden kann und wo Bereiche abgegeben werden sollen." In eine ähnliche Richtung argumentierte Michael Butscher von Merck Finck. Die Chemie könne ein Knackpunkt sein, da sie nicht so rentabel sei wie die anderen Arbeitsgebiete, sagte der Analyst. Die Vorschläge könnten noch mehr Restrukturierung, den Rausschmiss der letzten Zykliker oder mittelfristig sogar eine Trennung von der Sparte beinhalten.



Auf der anderen Seite erwartet Butscher Ideen, wie der Life-Sciences-Bereich zum Beispiel durch weitere Produktkäufe verstärkt werden könnte. Erst im Oktober hatte Bayer die Pflanzenschutz-Produktlinie Flint für 1,33 Mrd CHF von Syngenta gekauft. Anlegern rät Butscher, ihre Titel des Leverkusener Konzerns erst einmal zu halten. Wer keine Aktien habe, solle erst einmal abwarten, bis die Gerüchte abgeflaut und die Fantasie etwas raus sei. +++ Antje Kullrich

vwd/8.12.2000/aku/sei

Peet:

Wappnet sich Bayer gegen Übernahme?

 
09.12.00 21:16
Wappnet sich Bayer gegen Übernahme?

Gatrixx.de Bayer feile an einer Abwehrstrategie gegen eine feindliche Übernahme, so die am Freitag an der Börse kursierenden Gerüchte. Was ist dran an der Geschichte?
Fakt ist, dass Bayer mit zwei Banken über die strategische Weiterentwicklung des Konzerns berät. Zur Wertsteigerung des Unternehmens, wie Bayer bestätigte. Eine Wertsteigerung könnte eine der Möglichkeiten sein, sich gegen eine feindliche Übernahme zu wappnen - daher wohl die Mutmaßungen der Börsianer. Doch Firmensprecher Michael Schade bezeichnete die Gerüchte als "reine Spekulation".

Der Grund für die derzeitigen Beratungen mit den Experten sei nicht eine drohende Übernahme. Ziel sei vielmehr, den Wert des Unternehmens stetig und nachhaltig zu steigern. Und dabei zu überlegen: "Was kann man auf hohem Niveau verbessern, um den Shareholder Value zu steigern?", sagte Schade. Um das zu schaffen, würden ständig, und jetzt noch intensiver, Theorien und Überlegungen für alle denkbaren zukünftigen Vorgehensweisen diskutiert.

Bei der Weiterentwicklung der Konzernstrategie werde man von der Deutschen Bank und der Credit Suisse First Boston beraten. Die Gespräche liefen seit rund vier Wochen. Mit ersten Ergebnissen sei Anfang nächsten Jahres zu rechnen. Der Vorstand werde dann darüber beraten.

Angestossen hatte der Börsen-Informationsdienst "Platow Brief" die Gerüchte. Er hatte berichtet, Bayer arbeite an einer Strategie zur Abwehr einer feindlichen Übernahme. Als Interessent wird am Markt der Schweizer Roche-Konzern genannt. Die Bayer-Aktie stieg am Freitag mit 55 Euro auf ein neues Jahreshoch. Zum einen würden die Pläne zur strategischen Weiterentwicklung positiv vom Markt aufgenommen, hieß es in Händlerkreisen. "Das ist ein Schritt, auf den Investoren gewartet haben", sagte Petra Meyer, Chemie-Analystin bei Sal. Oppenheim. Zum anderen dürften auch die Gerüchte über eine feindliche Bayer-Übernahme dem Kurs Auftrieb gegeben haben. Zumal das Dementi von Bayer an Kraft verliert durch die Aussage des Sprechers: Die Entwicklung neuer Konzepte diene nicht in erster Linie der Abwehr einer feindlichen Übernahme.

chf1:

Hat Roche genügend Cash, um einen solchen Kauf

 
09.12.00 22:27
zu tätigen? Ein Kauf durch Aktientausch kommt nämlich nicht in Frage.

Bei der Kapitatstruktur von Roche, müssten die erst einmal die Genussscheine, die kein Stimmrecht haben, abschaffen. Das wiederum würde dazu führen, dass die Familien Oeri, Sacher und Hoffmann, die eine knappe Mehrheit von etwas mehr als 50% der Aktien und somit Stimmrechte halten, sich selbst entmachten würden.

Der Financier Martin Ebner forderte vor ein paar Monaten ein solches Vorgehen, ist dabei aber abgeblitzt. Warum sollte sich dies plötzlich ändern?

Gruss,
CHF
cap blaubär:

soviel Cash brauchs nicht

 
09.12.00 22:39
kann auch der Wind aus ner ganz andern Richtung kommen,Großinvestoren Träumen von ner Holdingstruktur(um den Chemie+Kunstoff+Farbkram zu.....en)den Life Sience meinethalben mit Roche zusammen aufzupeppen(Aventis).Das hieße gut Nacht Leverkusen das geschickt als Übernahmestory verpackt hätte ne höhere Aktzeptanz,für Durchschnittskokser aus Leverkusen der dann vom Arbeitsamt durchgefüttert werden müsste,wär das allerdings Kacke.Wieviele Höchster sind bei der Aventisstory eigentlich über die Klinge gesprungen? Oder das ganze iss ein Ichwillrausmärchen eines Großinvestors
blaubärgrüsse    
potti:

irgendwas wird dran sein !

 
09.12.00 22:43
Soweit ich weiß, ist Bayer nur auf Platz 19 der Chemie und Pharmawerte weltweit. Eine klare Strategie ist vom Management bezüglich Konzentration auf die Kernbereiche (Ausnahme Spinn off Agfa) noch nicht zu erkennen. Kein Wunder, daß der Wert ein Schattendasein führte.
Die Führungsspitze muß etwas für den Kurs tun und hat vielleicht bewußt dieses Gerücht gestreut, um den Kurs teurer zu machen !
Synergieeffekte zwischen Pharma und Chemie sind kaum noch gegeben, so daß
es meiner Meinung nach zu Fusionsgesprächen kommen wird ! Vielleicht paßt Aventis ja viel besser zu Bayer. Dörrmann hat zumindest bewiesen, daß er weiß, wie man einen Laden teuer zerlegt.
Chemiesparte könnte dann vielleicht an DuPont verkauft werden...
Peet:

Bayer arbeitet nicht an einer Abwehrstrategie

 
10.12.00 21:17
Freitag - 8. Dezember 2000

Bayer arbeitet nicht an einer Abwehrstrategie

Arbeitsgruppe soll zusammen mit Investmentbanken Ideen zur strategischen Weiterentwicklung des Konzerns entwickeln
 

Leverkusen – Die Vermutung, Bayer arbeite mit zwei Investmentbanken an einer Abwehrstrategie gegen feindliche Übernahmen, ist eine Fehlinterpretation normaler, derzeit laufender strategischer Überlegungen. Richtig ist vielmehr, dass Bayer in einer Arbeitsgruppe zusammen mit Experten der Deutschen Bank und Credit Suisse/First Boston an einem Konzept zur Weiterentwicklung des Konzerns arbeitet. Denn das Unternehmen will vor allem aus eigener Kraft weiter wachsen und damit seinen Wert stetig und dauerhaft steigern. Dazu werden Theorien und Überlegungen für alle denkbaren zukünftigen Vorgehensweisen diskutiert. Weiterer Punkt der Beratungen sind die strategische und inhaltliche Vorbereitung für das US-Listing der Bayer-Aktien zum Ende des zweiten Quartals 2001 an der New York Stock Exchange
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