Guten Tag !
Da hier ja nun schon in mehreren Beiträgen auf die Themen "Bücher" und "Lesen" eingegangen wurde, würde ich auch gerne ein paar Worte dazu schreiben, auch wenn mir das dann wieder von dem ein oder anderen Teilnehmer hier bei passender Gelegenheit um die Ohren geschlagen wird.
Ich bin selber "Vielleser" (ausschließlich übrigens gedruckte Bücher, ich muss ein Buch anfassen können, ich möchte auch das Papier riechen und das alles fehlt mir beim ebook) und ich habe sicher auch ein paar Tausend Bücher in den praktischen Regalen eines schwedischen Möbelhauses in meinem Wohnzimmer untergebracht und erfreue mich daran wirklich jeden Tag.
Ich habe schon als Kind angefangen Bücher zu verschlingen und zu lieben (und ich komme nicht aus einem Akademikerhaushalt, wo so etwas vorgegeben wird sondern bin von ganz alleine darauf gekommen), weil sie für mich immer so etwas wie Flügel waren, mit denen man an andere Orte oder in andere Zeiten reisen konnte, um dort (zudem auch noch vollkommen ohne Gefahr für das eigene Leben und bequem im Bett liegend ;) ) irgendwelche Abenteuer zu erleben. Bücher regen die Phantasie an, insofern "bildet" Lesen mMn tatsächlich. Leute, die ihre Freizeit mit TV schauen verbringen geht das Abenteuer, sich die Figuren und Orte an denen diese sich aufhalten, selber vorzustellen, leider verloren (ich werte das nicht, ich finde es aber bedauerlich, weil da die Geschichte und die Figuren in ein vorgegebenes Korsett gezwängt werden und man zwingend der einen unter vielen Möglichkeiten z.B. im Aussehen der Figuren und der Settings folgen muss). Zudem erweitert Lesen auch den Wortschatz und kann (selbst wenn man Unterhaltungsliteratur bevorzugt) durchaus auch zur Allgemeinbildung beitragen.
Ich würde für mich behaupten, dass die Tatsache, dass ich schon als Kind und Jugendlicher extrem viel gelesen habe, mir sowohl in der Schule als auch an der Universität und im Beruf enorm geholfen haben.
Häufig habe ich mir bei Büchern eine Figur herausgesucht, die ich gerne gewesen wäre (das musste gar nicht immer der Held sein, weil ich mich selber im Leben (und auch an der Börse ;) ) auch nicht ansatzweise als Held bezeichnen würde) und dann musste ich das Buch unbedingt vom Ende her aufblättern (nicht lesen, sondern nur durchblättern!!), um abzuklären ob der von mir "Auserwählte" am Ende des Buches noch mitmacht (wäre ja blöd gewesen, wenn "meine Figur" schon auf Seite 35 eines 500 Seiten starken Buchs durch einen bedauerlichen Unfall ums Leben gekommen wäre;) ). Und wenn ich ehrlich bin, mache ich das auch heute noch häufig (man sieht daraus auch, dass ich öfter Bücher lese, in denen das Überleben der Protagonisten nicht garantiert ist :) ).
Ich bevorzuge dabei tatsächlich Bücher, die mich (intelligent) UNTERHALTEN. Ich will mich mit meinen Büchern immer noch in andere Zeiten (bevorzugt) oder Welten begeben, ich will mich mit meinen Büchern immer noch in Situationen begeben, die ich im wirklichen Leben wahrscheinlich nicht erleben möchte, ich will mich mit meinen Büchern immer noch entspannen. Gerne lese ich (auch das immer noch) abends im Bett, um den Alltag (oder auch die aktuellen Börsenkurse von Bastei Lübbe Aktien ;) ) zu vergessen (wenn ich das nicht kann, schlafe ich tatsächlich schlechter ein). Manchmal habe ich es sogar geschafft, mich durch eine Geschichte von Sorgen und Krankheiten soweit ablenken zu lassen, dass ich sie mal für eine Zeit vergessen konnte.
Ich will in meinen Büchern auch immer noch Sätze finden, die ich mir merken kann und dann im Alltagsleben in passenden Situationen verwenden (und damit angeben) kann, weil ich sie unglaublich klug finde, ich will in meinen Büchern über unglaublich witzige Stellen lachen können und ich will (auch das kommt vor) meine Bücher so spannend finden, dass ich das Buch nicht aus der Hand legen kann, auch wenn ich eigentlich längst das Licht hätte ausmachen müssen oder etwas anderes hätte machen sollen. Meine Familie weiß, dass ich beim Lesen auch nicht gerne gestört werde, weil ich mich wirklich in die Bücher hinein vertiefe.
Lesen und Bücher haben mir in meinem Leben immer viel bedeutet und mich immer begleitet und ich freue mich darüber, dass ich so viele Geschichten gelesen und dadurch miterlebt habe. Wenn ich die Wahl habe zwischen einem spannenden Buch und einem Film, habe ich sofort das Buch in der Hand Und mit der Spielewelt kann ich persönlich eher wenig anfangen (okay, wenn es irgendwann mal ein Holodeck wie bei Raumschiff Enterprise gibt, dann reden wir nochmal neu :- )
Ich hätte beruflich (in der besten aller Welten) auch sehr gerne "irgendwas mit Büchern" gemacht - vielleicht einen eigenen Buchladen - mein Jugendfreund wollte immer einen Plattenladen aufmachen und ich eben einen Buchladen - darüber haben wir oft und viel rumgesponnen. Aber wie das so ist, haben wir beide uns nicht getraut und sind irgendwo ganz anders gelandet (wer weiß wofür das gut war...). Die Liebe zum Buch und zum Lesen ist bei mir aber geblieben (und bei ihm die Liebe zur Musik).
Dennoch habe ich mich immer mit den Entwicklungen und Möglichkeiten der Branche beschäftigt, soweit man das als "Nicht-Insider" machen kann, weil man ja immer mal wieder in seinem Berufsleben die Faxen dicke hat und man dann vielleicht doch mal (kurz) damit liebäugelt, die Brocken hinzuwerfen und doch das zu machen, was man immer mal machen wollte, wovon man immer mal wieder geträumt hat - also "irgendwas mit Büchern".
Jedenfalls habe ich immer gelesen, seitdem ich denken kann, und ich kann mir nicht vorstellen, mal an irgendeinem Tag nicht wenigstens ein paar Seiten in einem Buch zu lesen - und ich freue mich über die Zeit, die ich mit meinen Büchern verbringen kann.
Bücher, so kann man es sicher zusammenfassen, gehören zu meinem Leben und sie haben mein Leben oft verschönert ! Gut, dass es sie gibt : -) !!!
Natürlich ist es dann auch extrem spannend, wenn ein Verlag an die Börse geht. Und erst recht wird es spannend, wenn der Verlag dann nach vielen (leider auch für mich) kostspieligen Irrungen und Wirrungen (in meinen Augen "endlich", wenn auch vielleicht aus der Not geboren) verkündet, dass er sich nicht länger in Bereiche hinein verzetteln will, die mich persönlich nicht interessieren und von denen ein Verlag eigentlich nicht unbedingt etwas verstehen muss, sondern dass er sich zukünftig ausschließlich auf das konzentrieren will, das einen Verlag für mich spannend macht: Das Erzählen von guten, spannenden, lustigen, satirischen, nachdenklich machenden Geschichten ! Nach dieser Entscheidung, die ich aus vielen Gründen für richtig halte, habe ich meinen Aktienbestand jedenfalls (zu aus meiner heutigen Sicht interessanten Kursen) auch deshalb deutlich erhöht.
(Um es wenigstens einmal geschrieben zu haben: Selbstverständlich ist die Tatsache, dass ich die Produkte eines Unternehmens (sehr) schätze kein alleiniger Grund, um relativ hohe Beträge in Aktien dieses Unternehmens zu investieren. Ich habe hier ja schon häufiger dargestellt, dass ich das "aktuelle Angebot" einer Aktie der Bastei Lübbe AG für 2 Euro auch wirtschaftlich für interessant halte, sofern der Vorstand seine Prognose für das kommende Jahr einhalten kann und bisher kann ich die Handlungen und Entscheidungen des Vorstands durchaus nachvollziehen, so dass ich keinen wirklichen Zweifel daran habe, dass der neue Vorstand den Verlag in die auch in meinen Augen richtige Richtung bewegt. Aber ich räume ein, dass ich Aktien von Unternehmen, die etwas herstellen, dass ich nicht verstehe oder dass ich nicht goutiere in keinem denkbaren Fall kaufen würde - auch wenn das den ein oder anderen hier vielleicht befremdet).
Ich für meinen Teil finde es "schön" (klingt jetzt vielleicht albern oder naiv aber das ist mir auch egal), an einem Verlag beteiligt zu sein, der Bücher macht, die ich dann (bestenfalls) gerne lese und die mir viele gute Stunden schenken.
Ich lese derzeit das neue Buch von Timur Vermes und das Buch ist einfach toll. Es ist witzig und klug, es unterhält mich ohne platt zu sein (wobei auch "platt" nicht immer schlimm sein muss). An manchen Stellen muss ich laut lachen und mancher Absatz ist einfach nur klug geschrieben und macht nachdenklich. Ich kann dieses Buch wirklich nur wärmstens empfehlen - es hat alles, was ein Buch haben muss und steht mMn auch zu Recht auf Platz 1 der SPIEGEL Bestenliste.
Genauso gerne habe ich auch die Bücher von Ken Follett gelesen (fast alle wenigstens). "Die Säulen der Erde" ist nicht nur in meinen Augen eines der besten historischen Bücher überhaupt und ich bin schon gespannt, welches Thema Follett für seinen nächsten Roman wählt (und natürlich bin ich ebenso gespannt, was sich Dan Brown einfallen lässt, nachdem er ja verkündet hat, dass sich das nächste Buch nicht mit Robert Langdon befassen wird). Ich liebe auch die Historienschinken von Rebecca Gable (die Waringhamsaga steht mMn auf einer Stufe mit Ken Follett) oder auch von Michael Peinkofer (genau wie früher die von Philip Vandenberg). Ich habe zuletzt aber auch das Buch von der mir vollkommen unbekannten Autorin Michaela Saalfeld über die Zeit um den ersten Weltkrieg herum gelesen ("Was wir zu hoffen wagten") und es hat mir sehr gut gefallen (obwohl es am Anfang etwas langweilig war, zum Schluss musste ich mir (weichei) sogar eine Träne aus dem Auge putzen:-) oder das Buch "Die Optimierer" von Theresa Hannig (ein ganz anderes Genre aber sehr real und spannend) und ich hätte eigentlich fest damit gerechnet, dass das Buch "Der Präsident" von Sam Bourne (ein Roman über die mutmaßlichen Verhältnisse im Weißen Haus unter dem neuen US Präsidenten, bei dem es einem manchmal kalt den Rücken runterläuft, wenn man sich klar macht, dass das, was da geschrieben wird zwar Fiktion ist aber vielleicht/wahrscheinlich gar nicht so weit von dem entfernt ist, was tatsächlich an den Schalthebeln der Macht in den USA passiert) zu einem Bestseller wird (da habe ich mich dann leider vertan).
Ich habe es unglaublich spannend gefunden, auf der letzten Frankfurter Buchmesse die Veranstaltung mit Dan Brown zu besuchen (obwohl ich gar kein wirklich riesiger Fan von ihm bin, er hat mich allerdings in diesem Interview, das er auf der Bühne gegeben hat und in dem er einen Einblick in seine "Denke" und natürlich in sein seinerzeit neue Buch gegeben hat wirklich überzeugt und fasziniert) und mir vorzustellen, dass der Verlag, dessen Anteilseigner ich bin und der mir deshalb ja auch irgendwo ein Stück weit gehört, dieses interessante Buch (und das war es!) auf den Markt bringt, hat mir wirklich gefallen.
Um die "Bastei-Lübbe-Mania" voll zu machen, habe ich sogar eine neue Romanreihe von diesem Verlag abonniert: "Amerika" von Jörg Kastner - natürlich was ganz anderes aber auch nicht schlecht zum "im Bett lesen".
Zudem höre ich auch gerne Hörbücher und auch hier hat Bastei Lübbe einige im Angebot. Derzeit höre ich "Der Junge der Träume schenkte" - spannend aber nicht zu hochtrabend...
(Um es aber klarzustellen: Ich lese beileibe nicht nur (noch) Bücher aus dem Hause Bastei Lübbe und ich finde sicher auch nicht zu allen Werken aus dem Verlag einen Zugang - aber ich lege zugebenermaßen inzwischen schon einen Augenmerk darauf, ob es nicht von "meinem Verlag" etwas Gutes gibt!).
Was gibt es Schöneres, als mit einer Aktie eines Unternehmens (dann bald hoffentlich mal ;-) ) Geld zu verdienen, das Produkte herstellt, die man selber schätzt - und wenn es mal ganz gut läuft, sogar Dividenden zu bekommen, mit denen man dann die spannenden Bücher auch noch kaufen kann - letztendlich ohne dafür einen Finger krumm zu machen (wir sind, wie ihr merkt, wieder in der besten aller Welten ;-) ) ? Ich finde die Idee schön und natürlich ist das EIN Grund dafür, dass ich die Aktien halte.
Ich weiß zwar, dass das viele hier anders sehen aber mir ist eine (angeblich langweilige) Verlagsaktie, deren Produkte ich kenne und schätze und die nur 5% im Jahr macht lieber im Depot als (um mal ein krasses Gegenbeispiel zu nennen) die Aktie eines Rüstungsunternehmens, das 20% im Jahr macht. Geld und Gewinn ist für mich natürlich nicht unwichtig aber ganz sicher nicht alleinentscheidend - weder bei meinen Anlageentscheidungen an der Börse noch in meinem sonstigen Leben (wenn ich also wüsste, dass die einzigen Aktien, mit denen man Geld verdienen kann die von Unternehmen wären, deren Produkte ich nicht schätze, wäre ich kein Aktionär mehr. Punkt!).
Das muss man so nicht teilen aber ich denke nun einmal so und dafür schäme ich mich auch nicht (das hält mich übrigens auch nicht davon ab, die wirtschaftlichen Aussichten des Unternehmens einigermaßen nüchtern mit den gegebenen Möglichkeiten zu beurteilen)! Und in meinen Augen stimmt DERZEIT eben beides bei Bastei Lübbe.
Vielleicht sind das jetzt für ein Börsenforum eher etwas abwegigere Gedanken gewesen aber an einem Sonntag sollte sowas ja vielleicht doch einmal gestattet sein.
In diesem Sinne wünsche ich einen schönen Sonntag (idealerweise natürlich mit ein bisschen Zeit, um ein paar Kapitel in einem guten Buch zu lesen ;-) ).